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Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Titel: Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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Mausoleen ein, versah sie mit den Namen der Clans und notierte bauliche Besonderheiten, einschließlich des nackten Engels auf jedem Dach. Bei meinem letzten Besuch waren mehrere Mausoleen beschädigt worden. Jetzt gab es Anzeichen von Reparaturarbeiten: Reifenspuren im Gras, eine Leiter auf dem Boden, ein Gerät, das aussah wie ein tragbarer Zementmischer, aber wahrscheinlich etwas anderes war, und ein paar weggeworfene Zigarettenstummel. Mit verärgerter Miene sammelte Bruiser sie auf, während ich arbeitete. Ich beobachtete ihn aus den Augenwinkeln, während ich die Kapelle skizzierte, aus der ich in meiner Gestalt als Uhu die Priesterin hatte herauskommen sehen. Heute sah sie verlassen aus.
    Als ich den Block wieder in den Satteltaschen verstaute, kam Bruiser zu mir geschlendert. Er war bleich, als hätte man ihn zu stark bluten und dann nicht genug vom Blut seines Meisters trinken lassen. Das letzte Mal, als ich ihn gesehen hatte, hatte ein Blutrausch gedroht. »Du siehst ein bisschen blass aus. Sehr blass, um ehrlich zu sein«, sagte ich vorsichtig. »Alles in Ordnung?«
    »Mir ging es schon besser. Warum wolltest du noch einmal hierher?«
    Ich berichtete ihm von der Häufung der Angriffe junger Rogues in diesem Gebiet. »Als wenn die Rogues ganz in der Nähe auferstanden wären und dann über die ersten Menschen, die ihnen über den Weg liefen, hergefallen wären.«
    Er guckte interessiert. »Wo sind sie denn noch auferstanden?«
    Ich erläuterte ihm kurz die Karte und berichtete dann von dem Rogue, den ich letzte Nacht erlegt hatte. »Ich war noch nie Zeugin einer Auferstehung, doch an dieser war irgendetwas seltsam, etwas, das, glaube ich, nicht zu einer normalen Auferstehung gehört. Auf der Grabstätte befanden sich ein Pentagramm aus Muscheln und ein Schutzkreis, und an den Spitzen des Pentagramms waren Kreuze an die Bäume genagelt.«
    Als ich ihm einen Blick zuwarf, sah ich einen Ausdruck völligen Unglaubens auf seinem Gesicht. »Was ist denn?«
    Er schüttelte den Kopf. »Unmöglich. Das hätte das Team, das losgeschickt wurde, um die Grabstätte zu säubern, gemeldet.«
    Wie interessant. Als ich dort gewesen war, hatten dort Kreuze gehangen. Da war offenbar jemand sehr schnell nach der Auferstehung im Stadtpark gewesen, um sie noch vor der Ankunft des Reinigungsteams abzuhängen. Oder … hatte der Blitz, den ich bei meiner Ankunft gerochen hatte, vielleicht das Timing der Auferstehung durcheinandergebracht? War das überhaupt möglich? Immerhin war auch Frankenstein zum Leben erwacht, nachdem sein Schöpfer einen Blitz in seinen Körper geleitet hatte – ein früher kinematografischer Defibrillator. Ich grinste, und Bruiser zog die Augenbrauen hoch. Ich schüttelte den Kopf, um ihm zu zeigen, dass meine Gedanken nichts zur Sache taten.
    Er fuhr fort: »Kreuze würden einen jungen Rogue sofort wieder vor Schmerz schreiend ins Grab zurücktreiben.«
    »Vielleicht haben dies das Pentagramm und die Magie, die auf der Erde gewirkt wurde, verhindert.« Bruiser starrte in die Ferne, das Gesicht verschlossen, Gedanken nachhängend, die er nicht mit mir teilen wollte. Als er nichts erwiderte, hakte ich nach. »Aber was sollten die Kreuze denn bewirken? Okay, ich verstehe, dass Vamps mit Leib und Seele religiös sind, was schon ziemlich komisch ist für Untote, die keine Seele haben.«
    Das riss Bruiser aus seiner Trübsal. »Religion? Und Vampire?« Sein Ton bedeutete: »Bist du verrückt?«, auch wenn er es nicht aussprach. Aber etwas an seiner Körpersprache war komisch.
    Ich sah über den Friedhof, wobei ich ihn stets im peripheren Blickfeld behielt. Ruhig sagte ich: »Vampire und Religion müssten sich eigentlich zueinander verhalten wie Öl und Wasser, aber das ist nicht so. Denn Vampire sind gläubig . Die Kirche findet sich in allem wieder, was sie tun und was sie sind – den Mythen über das Heilige Land, ihre Reaktion auf Kreuze – «, ich dachte an Sabina, die Priesterin, »das ganze offizielle christliche Drum und Dran. Für Vamps gibt es keine längst vergangene Geschichte. Jede Kränkung, jedes Bündnis, auch wenn sie sich stets ändern, hat seinen Ursprung in Ereignissen, die sich vor Hunderten oder Tausenden von Jahren zugetragen haben. Ihre Geschichte, so wie sie die Menschen wahrnehmen, reicht bis in die Gegenwart, und das bedeutet, dass der Schöpfer der Rogues, wer immer er ist, schon sehr lange sein Unwesen treibt. Und den Anstoß dafür kann es gestern gegeben haben, aber auch vor

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