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Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Titel: Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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waren, hatte er es überlebt. Er klang milde, sachlich und erstaunlich hilfsbereit, denn eigentlich hatte ich gar nicht erwartet, mit meiner Bitte auf offene Ohren zu stoßen.
    Wieder auf dem Hauptgang, steckte Rick die Hände in die Taschen seiner schwarzen Hose und fragte beiläufig: »Also. Haben Sie Lust, mit mir am Samstag zu Abend zu essen? Ich lade Sie ei n.«
    Ein heißer Schauer durchrann mich. Ein Date? Das klang ganz nach einem Date. Wenn er einlud und so. Es war Jahre her, seit ich richtig verabredet gewesen war. Und am Samstag war der Vollmond erst drei Tage vorbei. Beast wäre immer noch … liebeshungrig. Ich schluckte und wurde vermutlich sogar rot, hoffte aber, dass er es bei meiner kupferfarbenen Haut nicht sah. »Äh. Dann müsste ich diesen Auftrag eigentlich erledigt haben. Klar. Vielleicht um acht?«
    Er nickte, senkte den Kopf und sah zu mir hinauf. »Bikes. Burger. In Ordnung?«
    »Einverstanden.« Das klang, als könnte es lustig werden. Und ich hatte Besuch, musste mir also keine Gedanken über peinliche Verabschiedungen oder enttäuschte Erwartungen machen. »Äh … dann um acht also.«
    Rick nickte mir zu, verabschiedete sich wieder mit einem Finger winkend und verschwand wieder in den Tiefen des NOPD . Oh nein . Ich hatte ein Date. Ich klappte mein Handy auf, um den wichtigsten Anruf zu erwidern, den ich, während ich unten im Hokuspokus-Raum gewesen war, erhalten hatte. Er antwortete nach dem ersten Klingeln. »George Dumas.«
    Ich schwang mich auf meine Maschine und setzte den Helm auf. »Jane. Man hat mir für Sie die Erlaubnis erteilt, den offiziellen Vampfriedhof zu betreten.« Nicht zu verwechseln mit der Grabstätte, wo ich den weiblichen Rogue neulich Nacht getötet hatte.
    »Ja. Wann?«
    »So bald wie möglich.«
    »Bin schon unterwegs.«
    Als ich auf der Karte die Orte markiert hatte, an denen Angriffe von jungen Rogues gemeldet worden waren, hatten sich drei Zentren ergeben, eines davon im Umkreis von drei Kilometern um den Vampfriedhof. Deshalb wollte ich mich jetzt dort ein wenig umsehen.
    Es wurde aufgelegt. Unser Bruiser war kein Mann vieler Worte. Aber ein Mann wirklich guter Küsse, vor allem auf dem Boden einer Limousine. Eine unangenehm-kribbelige Wärme durchströmte mich. Ich war an einem Blutdiener interessiert. Interessiert wie bei interessiert . Und Bruiser schien recht interessiert an mir zu sein. Die Überwachungsanlage des Friedhofs hätte er ebenso gut von Leos Haus aus ausschalten können. Benutzte er die Alarmanlage etwa nur als Vorwand, um mich wiederzusehen? Die kratzige Wärme breitete sich weiter aus, stachelig und unerträglich. Oh ja, ich war interessiert.
    Und trotzdem war ich am Samstag mit einem anderen Mann verabredet. Einem atemberaubend gut aussehenden Menschen , der für romantische Verwicklungen eine sehr viel bessere Wahl war als der Blutdiener des Meisters der Stadt. Früher hatte ich Rick für einen Womanizer gehalten, aber das war damals, als er noch undercover gearbeitet und ich ihn nicht wirklich gekannt hatte.
    Über Männer nachzudenken, war frustrierend und verlieh mir das Gefühl, als wäre mein Verstand mit Stacheldraht umwickelt. Dafür war jetzt keine Zeit. Deshalb wandte ich mich dringlicheren Angelegenheiten zu, wie zum Beispiel dem Gefühl von Mischa zwischen meinen Schenkeln, dem warmen Wind auf meiner Haut und den kräftigen Gerüchen der Stadt.
    Ich hätte den Friedhof auch allein durchsuchen können, wenn Bruiser einmal den Alarm ausgeschaltet hatte, aber er war ein vorsichtiger Mann, weniger vertrauensvoll als Rick, wenn es um Schlüssel und Sicherheitsvorkehrungen ging. Sobald wir durch das vergitterte Tor waren, verschwand er im ersten Mausoleum, zu dem wir kamen, und als er wieder herauskam, nickte er mir zu. Ich nahm an, das sollte bedeuten, ich hatte freie Hand, doch er ging nicht. Er lehnte sich gegen die Motorhaube seines Wagens und beobachtete mich durch die Spiegelgläser seiner Sonnenbrille. Geduldig. Was mich unruhig machte. Wäre er ungeduldig gewesen, hätte ich verärgert sein können und bockig und hätte mir Zeit lassen können. Ein ruhiger, friedlicher Mann machte es nur schwerer.
    Ich nahm den Helm vom Kopf und warf meine Jeansjacke über den Sitz. Aus den Satteltaschen holte ich einen Block und einen Stift und begann, den Grundriss des Friedhofs zu skizzieren. Nichts Exaktes oder Maßstabsgetreues, nur eine Karte, die später, falls nötig, meiner Erinnerung auf die Sprünge half. Ich zeichnete die acht

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