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Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition)

Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition)

Titel: Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fran Rubin
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Wesen auszurichten, das mindestens doppelt so groß war wie er, wenn er nicht einmal sprechen konnte? Der Zauberer hoffte auf freundliche Absichten der riesigen Kreatur, denn er wusste, dass nicht alle seiner Spezies die Menschen verabscheuten. Etwas beruhigt vernahm Andakor die Worte: „Kann ich dir irgendwie helfen? Du siehst aus, als könntest du Hilfe gebrauchen.“
    Erleichtert brachte der Magier ein Nicken zustande, bevor der Drache vor seinen Augen verschwamm.
     

    „Das haben wir gleich“, diagnostizierte Skiria und schüttete beherzt den Inhalt ihres Wasserschlauches über das Gesicht des Fremden. Andakor öffnete die Augen.
    „Siehst du. Das wirkt immer noch am besten.“
    Ramin hatte sie zur Hilfe geholt, denn seine beschränkten Kenntnisse der menschlichen Gesundheit ließen ihn daran zweifeln, dass er den maroden Reiter wieder auf die Beine hätte bringen können.
    Mit einiger Mühe richtete Skiria den Mann auf, sodass er seinen Rücken gegen einen Stamm lehnen konnte.
    Andakor nahm ihre Anwesenheit mit Erleichterung wahr. Wenn er sich schon nicht mehr in der Lage befand, Gwendol zu retten, so wollte er wenigstens jemand damit beauftragen. Zwar hatte Andakor dabei mehr an einen kräftigen Recken gedacht, doch die junge Frau, die sich und den Drachen nun freundlich vorstellte, schien ihm zumindest vertrauenswürdig. Vorausgesetzt ihr lag daran, einen kleinen Jungen und womöglich vielen anderen Gefangenen das Leben, das sie früher einmal geführt hatten, zurückzugeben.
    „Du musst mir einen Gefallen tun“, brachte er stöhnend hervor. Unwillkürlich wich Skiria vor ihm zurück.
    „Nicht weit von hier“, fuhr Andakor angestrengt fort, „befindet sich eine größere Erhebung.“
    Skiria nickte. „Der Drachenberg.“
    Überrascht sah Andakor auf.
    „Genau. In diesem Berg hält man Menschen gefangen, darunter einen Jungen namens Gwendol.“
    „Gwendol?“, entfuhr es Skiria überrascht. „Ihr kennt Gwendol? Und er ist im Berg?“
    Dass sie den Knaben kannte, verwunderte Andakor zwar, ließ aber die Hoffnung in ihm wachsen, Skiria für sein Vorhaben gewinnen zu können. Ramin mischte sich aufgeregt ein: „Wir müssen ihn befreien!“
    Andakor nahm keine Notiz von ihm. Drachen eigneten sich hervorragend dazu, jemanden zu bekämpfen, doch für seinen Plan schien Ramin denkbar ungeeignet. Nur ein Mensch konnte ihn ausführen.
    „Was können wir für Gwendol tun?“, erkundigte sich Skiria aufgeregt. „Meine Freunde haben sich in den Berg geschmuggelt. Sie wollen die Drachenkönigin befreien, aber ich fürchte um ihr Leben.“
    „Komm näher!“, wisperte Andakor heiser.
    Gespannt neigte das Mädchen ihr Ohr zu dem Fremden hinab. Ramin senkte ebenfalls seinen Kopf, um besser zu hören, doch zu seiner Enttäuschung gab der Mann seine Informationen lediglich im Flüsterton preis, so leise, dass selbst sensible Drachenohren nicht verstehen konnten, was er sagte. Während Andakor sprach, verwandelte sich Skirias Miene. Nickte sie zunächst noch eifrig, bemüht, sich alle Einzelheiten einzuprägen, schlich sich bald ein Ausdruck der Furcht auf ihr Gesicht.
    Mit all seiner verbliebenen Kraft hob Andakor einen Arm zum Himmel und presste eine magische Formel hervor, sodass sich im nächsten Moment ein kleines Säckchen in seiner Hand befand. Er griff unter seinen Umhang und holte einen länglichen Gegenstand hervor, den er in den Beutel steckte, bevor er ihn an Skiria weiterreichte.
    „Gut, dass ich sie über all die Jahre hinweg aufbewahrt habe“, stieß er keuchend hervor und zeigte ein angestrengtes Lächeln dabei.
    „Du musst mir versprechen…“, begann er, doch der Rest des Satzes kam nur mehr lautlos über seine Lippen.
    „Ich verspreche es euch“, entgegnete Skiria bestimmt, als Andakor das Kinn auf seine Brust sinken ließ und alles Leben aus ihm wich. Skirias Blick wanderte zu Ramin, der die beiden beunruhigt beobachtet hatte.
    „Ich muss es versuchen.“
     

    Auf dem Weg, der in den Stollen führte, trotteten die Sklaven schicksalsergeben hintereinander her. Jeden Morgen traten sie diesen Gang an, um sodann für viele Stunden ihre schwere Arbeit zu verrichten. Abwechslung war kaum geboten, denn jeder Tag verlief so eintönig wie der andere. Dass aber bald etwas Einzigartiges geschehen würde, wussten außer Hazaar bislang nur wenige der Männer. Sehr früh am Morgen hatte der Magier Gwendol, Irian, Janus und dessen Vater Nathael flüsternd in seinen Plan eingeweiht.
    Als sie im

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