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Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition)

Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition)

Titel: Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fran Rubin
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mit prachtvoller Blüte Ausschau, konnte jedoch nirgends etwas Derartiges entdecken.
    Bald hielt die Nacht Einzug. Der beinahe runde Mond spendete ihnen ein wenig Licht, doch von den Pflanzen des Waldes erkannten Ramin und Gwendol lediglich vage Umrisse.
    Während Ramin bei seiner Suche mehr Blumen unter seinen Klauen zertrampelte, als dass er sie untersuchte, ging der Junge zunächst behutsam vor, pflückte jede potentielle Passierblume weit unten am Stängel und roch vorsichtig an ihr. Bunten Klee, Gänseblümchen, Heilkräuter mit winzigen Blütenkelchen an verzweigten Ästen und andere Gewächse, deren Name er nicht kannte, hielt sich Gwendol bedächtig unter die Nase, schnupperte daran wie ein Winzer, der seinen Wein auf die Probe stellt, und ließ sie schließlich enttäuscht wieder fallen.
    Nachdem er dies eine Weile praktiziert hatte, verließ ihn die Geduld. Büschelweise riss er jetzt wahllos sämtliches Grünzeug, das er zu fassen bekam, aus dem Boden, während er sich allmählich zu sorgen begann. Wenn sie nun die Blume nicht fänden? Wie sollten sie dann jemals ins Schloss gelangen? Hatten sie die weite Reise etwa umsonst unternommen?
    Er seufzte, nahm einen tiefen Atemzug von dem Gewächs, das er gerade in der Hand hielt, und warf es achtlos weg. Wehmut und sogar ein wenig Heimweh überfielen ihn, als er sich plötzlich an den Duft frisch gebackenen Brotes erinnerte, der aus dem großelterlichen Backofen drang. Ganz deutlich nahm Gwendol den Appetit anregenden Geruch wahr und fühlte förmlich die Geborgenheit, die er damals empfunden hatte. Merkwürdig, dass er ausgerechnet jetzt daran dachte. Gwendol hielt inne. War das Zufall? Oder etwa ein Zeichen? Eine Passierblume, die nach frischen Backwaren roch?
    Er hatte sich eher Rosenduft vorgestellt. Nervös tasteten seine Finger über das Erdreich, um die Pflanze, an der er zuletzt geschnuppert hatte, wieder zu finden. Als er den kurzen, dicken Stängel ergriff, an dessen Ende eine zarte, weiße Blüte saß, durchströmte ihn eine behagliche Wärme.
    Gwendol wusste plötzlich, dass er die Passierblume in den Händen hielt. Seine Finger umfassten ihren Stiel so fest, als hätte er Angst, sie wieder zu verlieren. „Ramin! Ich habe sie gefunden!“
    Flugs lief er auf den Drachen zu und hielt ihm stolz seinen Fund unter die Schnauze. Das Tier schnüffelte lieblos daran.
    „Riecht nach gar nichts und sieht auch nicht nach etwas Besonderem aus“, stellte er nüchtern fest.
    Ramin war die Suche leid. Seine Muskeln ließen ihn die Anstrengung der letzten Tage spüren. Er sehnte sich nach ausgiebigem Schlummer. Am liebsten hätte sich Ramin ein gemütliches Plätzchen gesucht und bis zum nächsten Morgen geschlafen, doch aus irgendeinem Grund musste Ramin plötzlich an ein Erlebnis aus seiner Kindheit denken. Die Drachenmutter hatte gerade mit ihrem heißen Atem ein Feuer angefacht, mit dem sie leckeres Trollfleisch briet. Ein echter Leckerbissen, in dessen Genuss das Jungtier leider nur selten kam, denn Trolle verirrten sich nicht allzu oft in die Tiefen des Waldes. Ramin roch förmlich dieses wunderbare Essen und spürte, wie die Freude, die er damals empfunden hatte, von ihm Besitz nahm. Merkwürdig, dass ihm ausgerechnet jetzt diese Begebenheit einfiel.
    Als Gwendol erneut mit der Blume vor der Drachennase umher wedelte, sog er gierig den unwiderstehlichen Duft ein und badete förmlich in wohliger Erinnerung.
    „Sie ist voller Magie!“, rief er, erstaunt über diese Erkenntnis. Aber im nächsten Moment schlichen sich Zweifel in Ramins Gedanken.
    „Wie können wir sicher sein, dass es sich um die Passierblume handelt und nicht um ein anderes verhextes Gewächs?“, fragte er und gab sich im nächsten Moment selbst die Antwort: „Wir probieren es einfach aus.“
    Gwendol hielt das für einen guten Vorschlag. Die beiden wandten sich wieder der Straße zu. Mit ausgestrecktem Arm trug der Knabe die Pflanze vor sich her, während sie wieder dem Schloss entgegen wanderten, dessen bleiche Mauern sich selbst in der Dunkelheit hervorhoben. Gwendol zählte die Schritte. Einhundert. Zweihundert. Es verunsicherte Ramin, als bei Siebenhundert Hazaars Wohnstatt immer noch weit entfernt lag.
    „Eintausend!“, rief Gwendol schließlich und blieb stehen. „Es war anscheinend doch nicht die richtige Pflanze. Sollen wir eine andere suchen?“
     

    „Das hat wohl wenig Sinn“, entgegnete Ramin mutlos. „Ich glaube mittlerweile, dass der Mann sich die Geschichte mit

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