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Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition)

Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition)

Titel: Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fran Rubin
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Agata stolperten hinterdrein.
    „Bleibt hier ihr Memmen! Ihr...“, rief Rabanus ihnen nach, doch seine Worte gingen im jähzornigem Gebrüll des Riesen unter.
    Wütend spie der Troll eine Reihe unverständlicher Laute aus, während ihn ein jeder seiner ausladenden Schritte dem Gipfel ein großes Stück näher brachte. Fluchend steckte Rabanus sein Schwert ein. Allein konnte er einen solchen Gegner unmöglich bezwingen. Er wandte sich um und blickte zur anderen Seite des Berges hinab, um sich einen Überblick zu verschaffen. Loses Geröll bedeckte den Hang, auf dem seine Kameraden voller Panik hinab schlidderten. Einzig Karol harrte auf halber Höhe in seinem Versteck aus, rief aber ängstlich den anderen nach: „Lasst mich nicht allein!“
    Niemand beachtete ihn.
    Rabanus entdeckte weiter unten im Abhang einen Felsenvorsprung. Es schien die einzig vorhandene Möglichkeit, Schutz vor dem Monstrum zu suchen. Er konnte nicht sehen, was sich darunter befand, doch er hoffte, dass der Gigant diese Stelle nicht einsehen konnte. Das Gebrüll des Trolls im Nacken, beeilte er sich, den anderen zu folgen, bevor ihn die riesigen Fäuste zu zerquetschen drohten.
     
    Skiria wurde schwindlig beim Anblick des äußerst steilen Abhanges, an dem Dornen besetzte Büsche nicht gerade dazu einluden, sich an ihnen festzuhalten. Als sie den ersten Schritt auf das lose Geröll setzte, lösten sich einige Steine und ließen sie straucheln. Panisch suchten ihre Hände nach Halt, doch alles neben und unter ihr schien in Bewegung zu sein. Irian zog sie wieder hoch.
    Vom Gipfel schallte Rabanus’ Ruf: „Wir müssen dorthin!“
    Skiria blickte nach oben und sah, wie Rabanus gewandt auf dem Gestein nach unten rutschte. Sein Finger wies auf einen sich unterhalb Skirias befindlichen Felsen, der kantig wie ein Vordach aus der Schräge des Hanges hervor ragte.
     
    Karol sah seinen Gefährten verzweifelt nach, während er sich etwas unterhalb des Gipfels versteckte. Hier würde ihn der Riese nicht entdecken und bald wieder verschwinden, versuchte sich der Knabe zu beruhigen. Vorsichtig spähte er durch einen kleinen Spalt, den die Felsen freiließen. Nichts zu erkennen. Doch die Ruhe erschien ihm trügerisch. Unvermittelt, als schöbe sich eine dunkle Wolke vor die Sonne, fiel ein langer Schatten über den Hang.
     

    Unheilvolles ahnend schloss Karol für einen Moment seine Augen, als hoffe er, das Übel ziehe vorüber, wenn er nur lange genug wartete. Als er schließlich den Mut fand aufzublicken, sah Karol den gehörnten Kopf des Riesen hinter dem Gipfelkamm auftauchen. Ein Mark erschütternder Schrei löste sich aus der Kehle des Ungetüms, in den der Knabe vor Schreck in höherer Tonlage mit einstimmte.
    Entsetzt beobachtete er, wie sich der linke Arm des Monstrums hob. In der übergroßen Hand hielt er einen voluminösen Gesteinsbrocken, als beabsichtige der Troll, damit auf seine Opfer wie mit einer Kugel auf menschliche Kegel zu zielen. Der kleine Felsen, hinter dem sich Karol verbarg, verdeckte nur notdürftig seinen korpulenten Leib.
     

    „Weg hier!“, schrie Irian und zerrte Skiria mit sich. Doch während sie ihm stolpernd folgte, verfing sich ihr Gewand in dornigen Zweigen, wickelte sich um das Geäst und hielt sie mitten im Hang gefangen, sodass sie dem Ungeheuer ein leicht erreichbares Ziel bot.
    Fahrig nestelte Skiria mit ihren Fingern an dem Kleid herum, das jedoch jedem Befreiungsversuch widerstand, bis Irian kurz entschlossen den Strauch fest an seinem Stachel besetzten Stamm packte und ihn mit schmerzverzerrtem Gesicht samt den Wurzeln aus dem kargen Boden zog. Blut sickerte aus seiner Hand, doch das nahm Irian überhaupt nicht wahr, denn nun holte der Troll weit aus und schleuderte den Stein den Hang hinab. Mehrmals schlug er krachend auf.
    Voller Entsetzen gewahrte Skiria, wie das Geschoss direkt auf Janus zukollerte. Im letzten Augenblick sprang ihr Bruder jedoch mit einem gewandten Satz zur Seite, sodass der Stein sein Ziel verfehlte und knapp an ihm vorbei schepperte. Der nächste Felsenbrocken lag bereits in der Hand des Riesen. Noch bevor er ihn aber warf, hatte die Gruppe den Felsvorsprung erreicht.
    Zu Skirias grenzenloser Erleichterung fanden sie darunter einen schmalen Spalt vor, der ihnen Einlass in einen kleinen Hohlraum bot. Flugs schlüpften die Geschwister hinein, als suchten sie Schutz vor einem unversehens hereingebrochenen Unwetter, und pressten dort ihre Körper dicht an die steinerne

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