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Sklaven der Begierde

Sklaven der Begierde

Titel: Sklaven der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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…“
    „Da gibt’s kein Trotzdem. Jungfrau ist nicht gleich Jungfrau. Und zweitens hat Søren bereits damit angefangen, mich abzurichten, als ich achtzehn wurde. Nein, vergiss achtzehn. Die Erziehung begann eigentlich an dem Tag, an dem wir uns begegnet sind. Er hat mir antrainiert, für ihn zu stehen und zu sitzen, ihm zu dienen und zu gehorchen und all seinen Wünschen und Bedürfnissen und Launen gerecht zu werden. Er konnte mir mit einem kurzen Blick zu verstehen geben, dass ich ihn um drei Uhr vor seinem Büro treffen soll. Und das ist keine Übertreibung, Wes. In unserer ersten Liebesnacht war ich mehr als bereit für ihn, mehr als bereit, mich brechen zu lassen. Und, mein Gott, wie hat er mich gebrochen. Ich war völlig zerschmettert, und jede einzelne Scherbe, jedes kleinste Teilchen von mir liebte ihn dafür. Wir waren zusammen. Er gab mir ein Halsband. Er besaß mich. Ich gehörte ihm. Mit Leib und Seele.“
    „Nora, was willst du mir damit sagen?“
    „Ich will dir damit sagen, dass die letzte Jungfrau, mit der ich Sex hatte, gefesselt war und von mir mit glühend heißem Kerzenwachs übergossen wurde. Ich will dir damit sagen, dass ich dich auch brechen könnte, genau so wie Søren mich gebrochen hat. Aber du wirst mich dafür am nächsten Morgen möglicherweise nicht lieben. Und falls ich dich zerschmettern sollte, dann wüsste ich auch gar nicht, wie man dich wieder zusammensetzt.“
    „Du kapierst es einfach nicht, stimmt’s?“ Er legte die Hände um ihr Gesicht und lächelte.
    „Was kapiere ich nicht?“
    „Dass ich weiß, dass es ziemlich riskant ist, mit dir zusammen zu sein. Und dass du es wert bist.“
    Noras Hände verkrampften sich, und in ihrer Brust zog sich etwas schmerzhaft zusammen.
    „Ich kann Knoten binden, von denen Seeleute, die ihr halbes Leben auf den Weltmeeren verbracht haben, noch nie gehört haben. Ich kann Schlösser aufknacken, vor denen die Hälfte aller Einbrecher in New York City kapitulieren würde. Ich kann ein Post-it mit einem Peitschenhieb in zwei Teile schneiden. Ich kann jeden versauten Kerl auf der Welt dazu bringen, vor mir auf die Knie zu fallen, mir die Füße zu küssen und seine schlimmsten Sünden zu beichten, nur um das Vergnügen zu haben, von mir angemessen bestraft zu werden. Aber, Wesley, ich habe absolut keine Ahnung, was ich mit jemandem wie dir machen soll. Ich kenne mich mit Vanilla-Sex nicht aus. Es ist jetzt fünfzehn Monate her, seit wir es zuletzt versucht haben. Ich habe mir so oft den Kopf darüber zerbrochen, und ich bin trotzdem immer noch ratlos.“
    Wesley atmete so heftig aus, dass er Track Beautys Mähne aufwirbelte. Die Stute schüttelte ärgerlich den Kopf.
    „Wenn du wissen willst, was du mit mir machen sollst, könntest du mich ja vielleicht einfach mal fragen, Nora.“
    Sie öffnete den Mund, zögerte und klappte ihn wieder zu. „Darauf wäre ich nie im Leben gekommen“, murmelte sie.
    Wes lachte, und Nora stimmte ein. Und dann weinte sie fast vor Erleichterung, weil sie beide wieder so einträchtig lachen konnten.
    „Na gut, du Blümchensex-Experte.“ Sie legte ihre Hand auf seine. Unter ihren verschlungenen Fingern sträubte sich Track Beautys Fell. „Dann erzähl mir mal, wie du’s gern hättest.“
    „Das ist eigentlich gar nicht so schwer. Weißt du noch, wie wir unsere Zeit in Connecticut miteinander verbracht haben? Wie wir einfach gemütlich zusammen abhängen konnten und Filme gucken oder uns unterhalten oder gemeinsam Abendbrot essen?“
    „Natürlich weiß ich das noch. Es kommt mir vor, als wäre es erst gestern gewesen.“ Sie streichelte seine Wange.
    „Genau so will ich das hier auch haben, mit einer Ausnahme …“
    „Nämlich?“
    „Wir gehen danach nicht getrennt schlafen, sondern zusammen. Kriegst du das hin?“
    Sie ließ ihre Hand durch seine Haare gleiten. „Ich kann es versuchen.“
    Er lehnte sich vor, um sie zu küssen, aber ein lautes Fingerschnippen ließ sie überrascht auseinanderfahren.
    „Komm endlich, John Wesley. Wir sind schon spät dran.“
    Nora sah, wie Wesleys Vater sie durch die Stalltür anstarrte. Dann warf er Wes einen finsteren Blick zu und drehte sich auf dem Absatz um. „Nun mach schon, J. W.“, rief er ungeduldig, bevor er davonmarschierte.
    „Du kannst mitkommen“, sagte Wesley.
    „Was hast du denn vor?“
    „Ich will herausfinden, ob du eine Frau bist, mit der man Pferde stehlen kann.“

NORDEN
    DIE VERGANGENHEIT
    Kingsley spazierte durch den Garten bei der

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