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Sklaven der Begierde

Sklaven der Begierde

Titel: Sklaven der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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Chauffeur brachte den Rolls-Royce zum Stehen, stieg aus und öffnete seinen Fahrgästen die Tür.
    „Da mach dir mal keine Sorgen, mon ami“ , sagte Kingsley, als sie beide draußen standen. „Ich hasse dich.“

SÜDEN
    Beim nächsten Mal würde sie nachhaken, dachte Nora. Wenn ihr noch mal jemand auf die Frage „Haben Sie Wesley Railey gesehen“ antworten würde: „Der ist im Stall“, dann wäre ihre nächste Frage: „Welchen der siebzehn gottverdammten Ställe meinen Sie denn?“ Geschlagene zwei Stunden wanderte sie jetzt schon zwischen den eleganten Pferdeboxen – allesamt weiß mit roter Umrahmung – hin und her, ohne Wesley zu finden. Der Kleine konnte sich offenbar noch besser verstecken als sie.
    Der Kleine … Nein, beschloss sie. Ab sofort würde sie ihn nicht mehr so nennen, nicht mal in Gedanken. Schließlich müsste sie Wesley heute Morgen nicht durch siebentausend dämliche Scheunen verfolgen, die alle gleich aussahen, wenn sie sich nicht gestern Abend zu der Einsicht durchgerungen hätte, dass ihr ehemaliger Praktikant jetzt ein erwachsener Mann war. Letzte Nacht in seinem Bett – sie hätte weitermachen sollen. Er wollte es, und er hatte es sich weiß Gott verdient. Aber sie war so schockiert gewesen, dass er immer noch Jungfrau war, dass sie genauso ausrastete wie damals vor eineinhalb Jahren, als sie schon einmal versucht hatten, miteinander zu schlafen. Dabei war sie doch diejenige mit all der sexuellen Erfahrung. Warum hatte sie dann solche Angst?
    In Box Nummer siebenhunderttausend fand sie ihn endlich. Er bürstete die Mähne des dicksten Pferdes, das Nora je gesehen hatte.
    „Meine Güte, was gibst du dem Brocken denn zu fressen?“ Sie starrte entgeistert auf den gewaltigen Bauch der roten Bestie.
    „Andere Pferde.“ Wesley schaute sie nicht an.
    „Sag mir bitte, dass das ein Scherz ist.“ Sie hatte davon gehört, dass Kühe an Kühe verfüttert wurden, aber sie hoffte inständig, dass Pferde keine Pferde fraßen.
    „Ja, ich mache Witze. Sie hat nur ein anderes Pferd in sich drin.“
    Nora seufzte erleichtert auf. „Sie ist schwanger?“
    „Trächtig. Und zwar sehr. Diese Woche soll das Fohlen kommen. Es kann jeden Augenblick so weit sein.“
    Wesley massierte den Rücken der Stute mit einer großen Wurzelbürste, und das Tier schüttelte sich vor Behagen.
    „Wie heißt sie?“ Nora öffnete die Tür zur Box und trat vorsichtig ein. Sie wollte auf keinen Fall ein Pferd erschrecken, das in anderen Umständen war.
    „Track Beauty. Mom hat ihr den Namen gegeben. Sie ist unsere beste Zuchtstute.“
    Nora streckte die Hand aus und berührte Track Beautys Nase. Sie fühlte sich gut an unter ihren Fingerspitzen, weich wie Samt.
    „Sie ist eine Schönheit – abgesehen vom Bauch.“ Nora lächelte Wesley unsicher an. Er lächelte nicht zurück.
    „Sie ist Moms Baby.“
    „Moms zweites Baby“, neckte Nora.
    Wesley schüttelte den Kopf. „Nicht mal meine Mutter betrachtet mich noch als Baby. Das machst nur du.“
    Nora atmete heftig aus. „Wes, ich betrachte dich nicht als Baby. Oder als Kind. Oder als irgendwas anderes als einen zwanzig Jahre alten, umwerfend gut aussehenden Typen, den ich anbete.“
    „Du hast eine komische Art, das zu zeigen.“
    „Und du hast eine komische Art …“
    „Was?“
    „Ach, einfach alles.“ Sie ließ ihre Hand erst über Track Beautys Rücken gleiten und dann über ihren geschwollenen Bauch. Wie mochte sich das arme Tier jetzt wohl fühlen, mit einem anderen Pferd im Körper, das es ständig mit sich herumtragen musste?
    „Was soll das denn bitte heißen?“
    „Das soll heißen, dass du, Wesley, ein komischer Kerl bist. Du hattest doch eine Freundin, oder? Diese Bridget? Wie lange wart ihr zusammen?“
    Wes zuckte mit den Schultern. „Ein paar Monate.“
    „Und du hattest keinen Sex mit ihr?“
    „Nein. Hatte ich nicht.“
    „Warum nicht?“
    Wesley ging um Track Beauty herum und fing an, ihre andere Seite zu bürsten. Nora stellte sich auf Zehenspitzen, um ihn über den Rücken des Pferdes hinweg ansehen zu können.
    „Wesley, warum hast du nicht mit deiner Freundin geschlafen, als ihr zusammen wart?“
    „Ich hatte keine Lust dazu.“
    „Verarsch mich nicht!“
    „Was?“
    Sie funkelte ihn verärgert an. „Verarsch mich nicht, sagte ich. Du bist ein heterosexueller zwanzigjähriger Mann. Und das Mädel war vermutlich nicht gerade hässlich, stimmt’s?“
    Er zögerte kurz, dann nickte er. „Sie war … ist sehr

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