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Sklaven des Himmels

Sklaven des Himmels

Titel: Sklaven des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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28.
     
    Berry wischte sich das Blut vom Gesicht und vergewisserte sich, daß Regis Le Gwyn noch bewußtlos war. Tala und Vron rannten bereits auf ihn zu.
    Er blickte hoch. Die Auvibienen summten immer noch über dem Feuer.
    »Bürger von Himmel VII, ihr habt gesehen und gehört, was vorgefallen ist. Euer Kontroller lebt, seine Begleiter, fürchte ich, sind tot. Es war entweder ihr Leben oder unseres. Ihr habt nun gesehen, was Dreckweltwilde gegen die besten der Ristos auszurichten vermögen. Denkt darüber nach. Regis Le Gwyn ist mein Gefangener. Schickt keine weiteren Bewaffneten aus, denn sonst müßte ich ihn töten. Versucht auch nicht, uns mit Robotern oder Bienen zu verfolgen. Ich werde euren Häuptling nicht länger als zwei Tage gefangenhalten. Wenn ich bis dahin nicht erreicht habe, was ich zu erreichen hoffe, werde ich ihn unverletzt freigeben, falls meine Begleiterinnen und ich als freie Menschen zur Erde zurückgebracht werden. Ich habe gesprochen. Denkt nun darüber nach, ob wir von der Erde euch, was Mut und Intelligenz anbelangt, ebenbürtig sind oder nicht.«
    Er wandte sich an Tala. »Zerstrahle die Bienen. Sie haben ihren Zweck erfüllt.«
    Regis Le Gwyn begann sich zu rühren und stöhnte. Berry hob seinen Kopf und schlug ihn einmal fest auf den Boden.
    »Berry, weshalb hast du dich der Gefahr ausgesetzt, vom Laser getroffen zu werden?« fragte Vron.
    »Weshalb bist du aufgestanden und hast geschrien? Der Laser ist bedeutend schneller als ein Betäubungspfeil.«
    »Es tut mir leid. Ich glaubte, er würde dich umbringen.«
    Berry lachte. »Siehst du, und ich dachte, er würde dich umbringen. So, und nun reiße Streifen von den Teknokutten, wir müssen Le Gwyn die Hände fesseln und seine Beine so zusammenbinden, daß er noch selbst gehen kann. Er wird sich ganz schön aufführen, wenn er wieder zu sich kommt.«
    Berry hatte recht. Als der Kontroller sein Bewußtsein wiedergewann, ächzte er, dann atmete er ein paarmal tief ein. Jetzt erst schien er sich zu erinnern, was geschehen war. Er stieß einen wilden Schrei aus und bemühte sich, sich aufzurichten. Erschrocken starrte er auf seine Fesseln.
    »Ich hoffe, deine Zähne haben es ausgehalten«, brummte Berry. »Meiner Stirn haben sie nicht gerade wohlgetan, wie du siehst.«
    »Töte mich, Wilder«, keuchte der Kontroller. »Du hast mich unmöglich gemacht. Aber ich werde in dem Bewußtsein sterben, daß du mir bald folgen wirst.«
    »Häuptling, ein weiser Mann sucht den Tod nicht, außer er leidet unerträgliche Schmerzen. Nur Narren wollen ihre Probleme durch den Tod lösen.«
    »Dann bin ich ein Narr. Nimm den Laser und mach es schnell. Ich hätte dich gleich töten sollen, als ich dich das erstemal sah.«
    »Aber du hast es nicht. Vielleicht begann damals dein dorniger Weg zur Weisheit. Du bist mein Gefangener, deshalb ist es wichtig, daß wir beide wissen, was wir voneinander zu erwarten haben. Ich bin nicht erpicht darauf, dich zu töten, außer wenn es unbedingt sein muß, denn ich würde dadurch nichts gewinnen. Bildest du dir immer noch ein, daß du besser bist als ich?«
    »Ja, Wilder«, erwiderte Regis Le Gwyn mutig. »Du bist ein Tier der terranischen Wälder. Das Leben deiner Leute ist kaum besser als das der Tiere, die sie jagen. Hier in Himmel VII haben wir die Kultur der Menschheit erhalten. Wir haben die Musik Beethovens, wie sie vor zweitausend Jahren gespielt wurde. Kennst du Beethovens Werke?«
    »Nein, Häuptling. Es gibt vieles, das ich nicht kenne und nicht weiß. Aber ich bin bereit, zu lernen.«
    »Hast du schon einmal ein Schauspiel von Shakespeare gesehen? Verstehst du die Philosophie des Existentialismus? Hast du Tolstoi gelesen? Hast du eines von Leonardo da Vincis Gemälden betrachtet? Hast du Margot Fonteyn tanzen gesehen? Was weißt du von den großen Männern wie Sartre, Ibsen, Molière, Cervantes, Eliot, Goethe? Intellektuell, Wilder, lebt ihr, du und deine Art, im Steinzeitalter. Ihr seid der Abfall, der nach der Vernichtung einer Zivilisation übrigblieb.«
    »Diese großen Männer, waren sie Riesen?« erkundigte Berry sich.
    Regis Le Gwyn lachte. »Sie waren groß im Geist, Dummkopf. Sie waren Männer, deren Ideen, deren Werke sie unsterblich machten.«
    »Sie gehörten deinem Volk an?«
    »Sie lebten vor langer Zeit auf der Erde.«
    »Dann waren sie zweifellos ebenfalls Dreckweltwilde.« Berry lächelte. »Ich bin überrascht, daß du sie überhaupt deines Interesses würdigst. Gewiß haben die

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