Sklaven des Himmels
Zweige auf und hoffte nur, daß ihr empfindlicher Mechanismus nicht auch die Körperwärme der beiden Frauen am anderen Ufer auffing.
Berry kümmerte sich nicht um sie, sondern beschäftigte sich weiter mit der Forelle. Er tat, als hörte er die Schritte der Männer nicht, die sich allerdings viel leiser und behutsamer als Roboter durch die Bäume anschlichen. Er blickte erst auf, als sie bereits dicht hinter ihm waren und Regis Le Gwyn den Mund öffnete.
27.
»Wo sind die Weiber?« Der Kontroller richtete einen besonders leistungsfähigen Jagdlaser geradewegs auf Berrys Kopf. Zwei Ristos begleiteten ihn. Auch sie trugen schwere Jagdlaser. Sie achteten jedoch nicht auf Berry, sondern suchten mit den Augen das hohe Gras und die Büsche und Bäume in der Nähe ab. Berry sah, daß sie sehr nervös waren und bei der geringsten Bewegung sofort losstrahlen würden.
Berry tat, als griffe er nach seiner Armbrust, in die bereits ein Pfeil gelegt war. Regis Le Gwyn zerstrahlte ihn mit seinem Laser, daß nur noch verkohlte Überreste blieben. Dann schwang er die Waffe wieder zu Berry herum. »Wo sind die Weiber? Sprich, Wilder! Der Tod ist dir sicher, aber die Art, wie er dich trifft, liegt bei mir.«
Berry zuckte die Schultern. »Häuptling, sie haben große Angst. Es war eine bittere Enttäuschung für mich, aber ich muß damit fertig werden. Wer kann schon vorhersagen, was Frauen tun, wenn sie wütend oder verängstigt sind? Ich hielt mich für schlau und ließ sie allein, als ich zu einem anderen Ort rannte, um meinen Multikom zu benutzen, weil ich wußte, daß du meine Position feststellen würdest. Als ich zurückkam, waren sie fort ... Es war ein Fehler, sie zurückzulassen ... Ich habe dich nicht so bald erwartet, Häuptling. Offenbar kennst du den Wald besser als ich dachte. Es ist bedauerlich.«
Regis Le Gwyn lachte laut. »Es ist wahrhaftig bedauerlich für dich. Aber tröste dich, Nur-Berry. Dein Bedauern wird nicht lange währen.«
Die Auvibienen kamen noch näher an das Feuer und zu den Männern, die ihn gestellt hatten, wie Berry erleichtert feststellte. Offenbar genügten die Hitze des Feuers und die Körperwärme der vier Männer, ihre Sensoren von weiteren Untersuchungen abzuhalten.
Berry blickte auf die Forelle, die er sich gebraten hatte. »Ich bin sehr hungrig, Häuptling, denn ich habe schon lange nichts mehr zu essen. Man sagt, ein Mann stirbt leichter mit vollem Bauch. Gestattest du, daß ich esse?«
»Wilder«, brummte Regis Le Gwyn und schaute zu den summenden Bienen auf. »Du hast uns viele Unannehmlichkeiten bereitet, aber wir von Himmel VII sind keine Tiere wie ihr. Wir sind zivilisierte Menschen. Iß deinen Fisch, wenn dich das befriedigt. Du hast ihn bereits teuer bezahlt. Wenn du das Feuer nicht gemacht hättest, wäre es uns zweifellos nicht so leichtgefallen, dich so schnell zu finden ... Das ist eben der Unterschied zwischen den zivilisierten Menschen und den Tieren. Die Tiere denken an erster Stelle an ihren Magen.«
»Danke, Häuptling«, sagte Berry kleinlaut. Er nahm die Forelle von dem Stecken, auf dem er sie aufgespießt hatte, zog die Haut zurück und kaute scheinbar ausgehungert an dem weißen Fleisch.
Regis Le Gwyn senkte den Laser und wandte sich an seine Begleiter. »Irgendeine Spur von den Weibern?«
»Nein, Kontroller. Sie haben offenbar diesen Teil der Parkzone verlassen.«
»Macht nichts. Sie werden schon noch gefunden. Wichtig ist, daß wir diesen Kerl haben. Wenn er erst tot ist, kann er keine Unruhe mehr stiften.«
Berry schaute zu den Auvibienen auf. »Das sind sehr geschickte Mechanismen, Häuptling. Ist es wahr, daß sie übermitteln können, was hier vor sich geht?«
»Wilder, ich weiß nicht, was die Teknos dir beibrachten, oder weshalb der Programmer dich überhaupt mit einem so gefährlichen Wissen ausstattete. Aber darauf werde ich die Antworten noch bekommen, ehe du für deine Verbrechen gegen die Menschen von Himmel VII bestraft wirst ... Ja, die Bienen übertragen alles, was hier geschieht. Meine Leute haben einen Anspruch darauf, zu sehen, daß der Gerechtigkeit Genüge getan wird.«
»So ist es nur richtig«, pflichtete Berry ihm bei. »Ein Stamm sollte die Fähigkeiten seines Häuptlings kennen. Zweifellos werden sich viele deiner Leute freuen, meine Vernichtung am Bildschirm mitzuerleben ... Bist du wirklich nur mit zwei Begleitern hierhergekommen?«
Regis Le Gwyn lächelte. »Glaubst du, es wären mehr nötig gewesen? Wir Ristos
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