Sklaven des Himmels
verstehen uns darauf, Tiere zu jagen.«
»Es tut mir leid, daß ich es dir so leicht gemacht habe und du deshalb nicht sehr viel von dieser Jagd hattest.«
»Genug, Wilder. Deine Uhr läuft ab. Was war zwischen dir und Bors Zangwin? Ließ er dich fliehen, um dir die Gelegenheit zu geben, mich zu morden?«
»Häuptling, du müßtest doch wissen, daß er so etwas nicht tun würde«, erwiderte Berry überrascht. »Der Programmer prüfte meine Q-Werte. Offenbar veranlaßte ihn das Ergebnis zu weiteren Experimenten. Die Teknos gaben mir gut zu essen und bedrohten mich nicht. Dafür bin ich ihnen dankbar ... Ganz abgesehen davon, Häuptling, wenn ich dich hätte töten wollen, wäre mir das eine Leichtigkeit in Lady Somavalts Haus gewesen, oder etwa nicht? Vielleicht war das mein erster Fehler.«
Ganz offensichtlich wollte der Kontroller nicht daran erinnert werden, was zwischen ihm und Berry in Somavalts Villa vorgefallen war. Er ignorierte es. »Ich habe Mittel, deine Zunge zu lockern, Wilder. Rücke mit der Wahrheit heraus, oder ich wende sie an.«
»Lord«, sagte Berry unterwürfig. »Mein Leben liegt in deiner Hand. Ich spreche die Wahrheit. Ich stahl einen Laser und schloß damit die Elektronenverriegelung in dem Zimmer kurz, in dem wir eingesperrt waren. Dann floh ich mit Tala und kam zum Haus von Lady Somavalt. Den Rest weißt du.«
»Wo ist der Laser jetzt?«
Berry zuckte die Schultern. »Zu spät habe ich gelernt, nie einer Frau zu trauen – nicht einmal einer meines eigenen Stammes.«
»Ich glaube, du bist ganz schön verschlagen, Wilder. Nicht intelligent, nein, aber listig wie ein Fuchs. Ich glaube immer noch, daß du versuchst, mich zu täuschen. Ich werde dir noch eine Frage stellen. Wenn ich mir nicht sicher bin, daß du die Wahrheit antwortest, werde ich dir ein Auge aus dem Schädel brennen. Danach frage ich dich erneut. Und wenn du immer noch versuchst, mich zu belügen, brenne ich dir auch noch das zweite Auge aus und lasse dich hilflos und schutzlos in der Parkzone zurück. Dann wirst du noch viel Schmerzen und viel Angst ausstehen, ehe du schließlich stirbst.«
Berry wurde blaß. »Ich hielt dich für einen zivilisierten Menschen, Kontroller.«
»Das bin ich auch, aber du bist es nicht. Und nun die Frage: Hat Bors Zangwin dir den Laser gegeben.«
»Nein.«
»Hat er dir verraten, wo du ihn finden würdest?«
»Häuptling, der Programmer ist sehr intelligent, aber auch ein wenig sorglos. Er erwähnte einmal, daß er einen Jagdlaser besitzt. Ich erinnerte mich daran und fand heraus, wo er ihn aufbewahrte.«
»Ich frage noch einmal: Hast du ein Komplott mit Bors Zangwin geschmiedet oder sonst eine Abmachung mit ihm getroffen?«
»Nein, Häuptling. Ich habe viel von den Teknos gelernt, aber sie stellten nie irgendein Verlangen oder Bedingungen an mich.« Er blickte den Kontroller mit unschuldigen Augen an. »Sind sie denn nicht treue Angehörige deines Stammes?«
Regis Le Gwyns Stimme wurde hart. »Sag mir ganz genau, was du von den Teknos gelernt hast.«
»Ich habe Schachspielen gelernt. Es ist ein anregendes Spiel, Kontroller, wie du sicher weißt. Man sagte mir, daß der Programmer dich beim letzten Turnier schlug. Sehr interessant.«
Regis Le Gwyn richtete seinen Laser auf Berrys linkes Auge. »Was ist daran so interessant, Tier?«
Berry hob seine Stimme. »Weil ich beim Schachspiel gegen ihn gewonnen habe. Vielleicht änderst du jetzt deine Meinung über Dreckweltwilde.«
Ein Schrei erscholl auf der anderen Seeseite. Vron war aus ihrem Versteck aufgesprungen.
Die drei Ristos drehten sich halb herum. Die beiden Begleiter des Kontrollers wurden noch in der Bewegung durch Laserschüsse getötet.
Regis Le Gwyn schwang seine eigene Waffe herum und richtete sie auf Vron. Berry sprang nach seinen Füßen und stürzte ihn. Der Betäubungspfeil zischte deshalb vorbei, ohne sein Ziel zu treffen. Berry warf sich auf den Kontroller. Er packte Le Gwyns Arm und schlug seine Hand auf den harten Boden, bis er den Laser losließ.
Mit seiner freien Hand krallte der Kontroller sich in Berrys Kehle. Er war überraschend stark. Berrys Ohren dröhnten. Er bemühte sich, den Schmerz zu ignorieren, und schlug seinen Kopf mit aller Gewalt in Le Gwyns Gesicht.
Regis Le Gwyn ächzte, zuckte noch einmal, dann lag er still. Berry spürte Blut über seine Stirn rinnen, wo sie auf den Zähnen des anderen aufgeschlagen war. Das rote Naß rann ihm in die Augen, und er konnte einen Augenblick nichts
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