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Sklaven für Wutawia / Gauner mit der 'Goldenen Hand'

Sklaven für Wutawia / Gauner mit der 'Goldenen Hand'

Titel: Sklaven für Wutawia / Gauner mit der 'Goldenen Hand' Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Sehnen. Zum zweiten Mal machte Kröse Bekanntschaft mit
einer fernöstlichen Fußtechnik. Und dieser Tritt war noch stärker und
wirkungsvoller als die Kostprobe von gestern abend.
    Während der Verbrecher zusammenbrach,
steuerte Klößchen seinen Teil dazu bei.
    Mit der Bratpfanne schlug er zu.
    Daraus entstand eine eigroße Beule, an
der Kröse — als er längst hinter Gittern saß — noch lange litt.
    „Auf, Freunde! Zur Toilette!“
    Jeder nahm seine Klamotten. Sie stürmten
hinaus.
    Tim schloß die Tür und sicherte sie mit
den zwei schweren Riegeln. Kröse war eingesperrt.
    Der TKKG-Häuptling lief voran, folgte
einem Flur, jagte die Treppe hinauf, sah eine offene Tür zum Hof und den Wagen,
der dort zwischen Dürnitz ( Hauptgebäude ) und Bergfried ( Wachtturm )
parkte.
    Taschke ging daneben auf und ab, eine
Zigarette rauchend.
    Die Hecktüren des Kastentransporters
waren geöffnet.
    Jedesmal, wenn Taschke hinter den Wagen
trat, blickte er hinein.
    Die Entfernung zu Tim betrug etwa 30
Meter.
    Er sprintete los.
    Taschke bemerkte Tim viel zu spät,
erschrak fürchterlich, griff aber noch unter seinen speckigen Mantel, wo er
vermutlich eine Waffe trug.
    Tim fegte den Verbrecher aus den
Schuhen. Taschke rollte über den Burghof bis zum Ziehbrunnen, wo er liegen
blieb und die Augen verdrehte.
    „Was... machst... du... denn... hier?“
vernahm Tim eine sterbensmatte Stimme hinter sich.
    Für ihn war es seit jeher die
lieblichste Stimme der Welt.
    Er wirbelte herum, sah in den
Kastenwagen und traute seinen Augen nicht.
    Andy Bernholt und der Penner Theo Weber
schliefen fest. Karl drehte sich soeben, war aber noch nicht bei Bewußtsein.
Gaby hatte sich aufgerichtet. Der Blick ihrer Veilchenaugen war umflort.
Immerhin — sie erkannte ihren Freund.
    Tim brachte kein Wort heraus. Doch wie
er Gaby in die Arme schloß, das besagte genug.
     
    *
     
    Caroline fand ein Telefon.
    Gaby rief ihren Vater an.
    Tim wunderte sich über die halbe
Million in der schicken Portovetto-Tasche.
    Klößchen traktierte Karl und Andy solange,
bis auch die zu sich kamen.
    Theo Weber hatte es ohne Hilfe
geschafft.
    Auf der Suche nach einer Toilette
entdeckte man ein Dutzend Kerker — und elf Gefangene: ausnahmslos jugendliche
Streuner. Neun sprachen nur holländisch, zwei stammten von hier.
    Die Zeit bis zum Eintreffen der Polizei
benutzte Tim, um sich Achim Taschke vorzunehmen. Dem ging es nicht gut. Sein
Kiefer war angebrochen, der Wille zum Widerstand völlig erlahmt.
    Taschke packte aus.
    Die TKKG-Bande, Andy und Caroline
meinten, sie hörten ein Märchen. Aber es war die nackte Wahrheit — über
Wutawia, über Wendelin Wiegand, Petra Dalmig, Andys Vater Ludwig Bernholt und
die beiden Handlanger Taschke und Kröse.
    Auch die Namen der Menschenjäger in
Amsterdam und Barcelona wurden genannt.
    Als Kommissar Glockner mit einem
Wagen-Konvoi ankam, war keine Frage mehr offen.
    Noch am selben Tag erfolgten die
Verhaftungen in Barcelona und Amsterdam. In Marseille freilich griff man ins
Leere. Die ,Esperanza 1 lag nicht im Hafen. Über Hintermeiers
derzeitigen Aufenthalt war nichts bekannt. Doch die Befreiung der Gefangenen,
die von ihm — Hintermeier — und seinen 39 Leibwächtern als Arbeitssklaven
gehalten wurden, war nur noch eine Frage der Zeit. Ebenso die Auflösung der
sogenannten Kolonie Wutawia.
    Hintermeier und eine Handvoll seiner
Gefolgsleute konnten sich zunächst dem Zugriff der Polizei entziehen. Ein
halbes Jahr später wurden sie in Kanada aufgespürt und festgenommen.
Hintermeier und etliche andere erhielten lebenslang Zuchthaus.
    Auch Wendelin Wiegand würde ein alter
Mann sein, wenn die Gefängnistore sich für ihn öffneten. Ludwig Bernholt,
Taschke und Kröse sollte es nicht viel anders ergehen.
    Petra Dalmig wurde etwas milder
bestraft — nicht zuletzt, weil sie aufdeckte, daß Oswald Müller der Kidnapper
seiner Stieftochter war — aber mit Wutawia nichts zu tun hatte.
    Das besiegelte auch dessen Schicksal.
Und Caroline stellte verwundert fest, wie sehr man sich irren kann.
    „Es gibt keinen Zweifel“, erklärte sie
ihren Freunden — der TKKG-Bande — „daß mein Stiefvater ein Sweat-Shirt trug,
als er mich überfiel und betäubte. Also keine Manschettenknöpfe. Und schon gar
nicht die goldenen Panther. Außerdem hatte Oswald kurz vorher geduscht und
danach kein Rasierwasser benutzt. Trotzdem habe ich mir fest eingebildet, ihn
an diesen beiden Sachen zu erkennen. Daß ich ihn zerkratzt habe, davon

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