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Sklaven für Wutawia / Gauner mit der 'Goldenen Hand'

Sklaven für Wutawia / Gauner mit der 'Goldenen Hand'

Titel: Sklaven für Wutawia / Gauner mit der 'Goldenen Hand' Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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wissen.“
    „Der hat Kohle genug. Diese gehört
uns.“
    Während der Wagen durch die Stadt
rollte und dann durch die herbstgedämpfte Pampa zur Wächtlings-Burg, überlegten
die beiden, woher wohl das Geld stammte. Geklaut? Gefunden? Sie konnten sich
keinen Reim darauf machen und waren gespannt auf Theos Erklärung.
     
    *
     
    Nicht wegen der vielen Kilometer, die
sie während der Nacht gefahren war, fühlte Julia Bernholt sich erschöpft. Es
war die Rückkehr in die bedrückende Umgebung. Das laugte aus.
    An ihren Mann Ludwig Bernholt durfte
Julia nicht denken. Innerlich hatte sie sich von ihm total entfernt. Seit
langem grübelte sie darüber nach, ob es nicht besser sei, diese Ehe aufzugeben.
Doch Julia war keine Frau der Tat, sondern neigte zur Unentschlossenheit.
    Außerdem hatte sie — Julia — immer noch
ihren Sohn Andreas bzw. Andy, wie er von allen genannt wurde. An ihm hing sie mit
aller Liebe, auf das Wiedersehen mit ihm — jetzt gleich — freute sie sich
riesig.
    Julia lenkte den Wagen durchs Tor und
hielt vor der Doppelgarage.
    In diesem Moment kam Ludwig Bernholt
aus der Villa: stiernackig, rotgesichtig, plump in seinem Maßanzug. Die Züge
wirkten verzerrt.
    „Tag“, murmelte er. „Bist du da? Du,
dein Bengel... ist weg.“

    „Wie bitte?“ Julia blickte in die kalten
Augen hinter der randlosen Brille. „Was heißt das? Wo ist Andy?“
    „Nun reg dich nicht auf.“ Bernholt
bemühte sich, verbindlich zu sein. „Es ist ja erst seit gestern. Bestimmt
taucht er wieder auf. Denk nicht gleich an was Schlimmes. Der Beng... Andy ist
ja nicht auf den Kopf gefallen.“
    „Wo ist mein Sohn?“ schrie sie.
    „Komm erstmal rein.“ Er blickte rasch
durch den parkgroßen Garten. Nein, die Nachbarn konnten nichts hören. An einem
nebligen Morgen wie heute waren alle Fenster geschlossen.
    Julia rannte ins Haus.
    Bernholt zuckte die Achseln und hob
ihren Koffer aus dem Wagen. Eine beachtliche Tat. Denn mit Höflichkeiten hielt
Andys Stiefvater sich schon lange nicht mehr auf.
    „Andy!“
    Julia stand in der Eingangsdiele.
    Die Stimme schallte über die Treppe ins
Obergeschoß.
    „Ich sag dir doch: Er ist nicht da.“
Bernholt schloß die Tür hinter sich. „Gestern kam dein Sohn nicht zum
Abendessen. Ich dachte, er trotzt. Später ging ich dann hoch. Nirgendwo war er.
Ich habe... äh... überlegt. Ich weiß zwar, daß er mit dieser Caroline
befreundet ist. Aber mir fiel der Nachname nicht ein. Bin dann rumgefahren —
habe ihn gesucht. Und das, wo ich heute soviel... Den Bengel versohle ich.“
    Julia starrte ihn an. „Ihr hattet
wieder eine Auseinandersetzung.“
    „Nein. Hatten wir nicht. Das heißt, ich
glaube, er hat mir 500 Mark gestohlen. Aber er bestreitet das. Wie üblich.“
    „Ihr hattet also eine
Auseinandersetzung, und Andy hat wiedermal zu spüren bekommen, wie
niederträchtig Herr Ludwig Bernholt sein kann. Was hat die Polizei unternommen?“
    Sein Blick wich aus. „Die weiß noch
nichts. Ich wollte auf dich warten.“
    „Wie bitte?“ flüsterte sie. „Du läßt
das einfach so laufen?“ Ihre Absätze dröhnten auf der Treppe, als sie zu Andys
Zimmer hinauflief.

21. Messer mit blutiger Klinge
     
    Im Polizei-Präsidium fragte Julia
Bernholt nach Kommissar Glockner.
    Sie kannte ihn nicht persönlich, hatte
aber von Andy schon viel über Gabys Vater gehört.
    Jetzt wurde ihr gesagt, Kommissar
Glockner sei heute nicht im Dienst. Sie mußte vorlieb nehmen mit dessen —
Glockners — Kollegen, der Kolb hieß.
    Der war so unscheinbar, daß Julia ihn
schon nach einer Stunde nicht wiedererkannt hätte.
    Und offensichtlich fühlte Kolb sich
sehr unbehaglich. Er hatte wenig Phantasie und mochte deshalb nur handfeste Fälle.
Auch wenn es galt, Fingerspitzengefühl anzuwenden, verließen ihn seine
Fähigkeiten.
    „Nochmal, Frau Bernholt: Sie waren drei
Tage verreist, waren bei Ihren Verwandten in Berlin, konnten aber Ihren Sohn
Andreas nicht mitnehmen.“
    „Andy hat Schule. Gern habe ich ihn
nicht bei meinem... Mann zurückgelassen. Doch es ging nicht anders. Wir leben
zwar noch unter einem Dach. Aber ich erwäge, mich von meinem Mann zu trennen.
Bitte, behalten Sie das für sich.“
    Er nickte. „Weshalb ließen Sie Andy
nicht gern zurück?“
    „Mein erster Mann starb bei einem
Unfall. Ich brachte Andy mit in diese Ehe. Zwischen Ludwig Bernholt und Andy
ging es von Anfang an schief. Und Andy — das sage ich ganz deutlich — trifft
keine Schuld. Mein jetziger Mann... haßt

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