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Sklaverei

Sklaverei

Titel: Sklaverei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Cacho
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gesellschaftliches, ideologisches und politisches. Das Leid jedes Menschen ist einmalig.
    Es dürfte inzwischen deutlich geworden sein, dass sich das Sexgewerbe nicht einfach in einen freien Markt verwandeln wird, auf dem erwachsene Frauen aus freien Stücken ihre Dienstleistungen verkaufen und Steuern zahlen, so wie Lamas sich das vorstellt. Das Gewerbe ist auf Kontrolle und Ausbeutung ausgerichtet. Erstens bietet es den Männern der Welt das, was ihnen Frauen und Jugendliche nicht freiwillig geben – nämlich Sex ohne Regeln, mit Gehorsam und Unterwerfung. Und zweitens gibt es einigen wenigen die Möglichkeit, sich auf Kosten der vielen zu bereichern. Es wäre naiv zu glauben, mit der Legalisierung der Prostitution würde die Mafia das Geschäft mit der sexuellen Ausbeutung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen auf transnationaler Ebene einfach aufgeben.
    Der Sextourismus hat in aller Welt einen bedeutenden Markt und eine Kultur mit bestimmten Wertvorstellungen geschaffen. Frauen und Kinder sind eine Ware, die in immer größerem Umfang nachgefragt und aufgrund der Armut in immer größerem Umfang angeboten wird. Sie werden einerseits durch den Sexismus und die Verdinglichung entmenschlicht, andererseits durch die moralische Entrüstung der Ultrakonservativen und der religiösen Fundamentalisten entmündigt. Wer zwischen diesen beiden Fronten am meisten verliert, sind die betroffenen Frauen und Kinder.

Schlussfolgerungen
    Legalisierung der Prostitution?
    Viele Feministinnen sind der Ansicht, die Legalisierung der Prostitution sei das beste Gegenmittel gegen den Menschenhandel mit Frauen und Minderjährigen zum Zweck der sexuellen Ausbeutung. Vieles deutet jedoch darauf hin, dass eine Legalisierung lediglich der Mafia Tür und Tor öffnet und die Sklaverei eher noch erleichtert. Außerdem besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der Prostitution von Erwachsenen und der sexuellen Gewalt gegen immer jüngere Kinder. Ich hoffe, dass ich mit meinem Überblick über verschiedene Länder und mit den hier zusammengestellten Aussagen über die Verbrechen der Menschenhändler einen Beitrag zu dieser Diskussion leisten kann.
    Es wäre ein Traum, wenn die jahrhundertelange Unterdrückung und Entrechtung von Frauen und Mädchen durch eine solide Gesetzgebung beendet werden könnte, doch in keinem Land der Welt werden Anstrengungen unternommen, um eine reale Gleichheit herzustellen. In einer von frauenfeindlichen und patriarchalen Werten beherrschten Kultur gilt der weibliche Körper als ein Objekt, das gekauft, verkauft, benutzt und weggeworfen werden kann. Die Frauen lernen, sich bestimmten Regeln zu unterwerfen, und die Männer, diese unhinterfragt weiterzugeben.
    In islamischen Staaten werden Prostituierte mit dem Tod bestraft. In verschiedenen westlichen Ländern wie den Niederlanden, Deutschland, der Schweiz und Australien ist es legal, sich zu prostituieren, Bordelle einzurichten und Werbung für diese zu machen. In den Vereinigten Staaten ist die Prostitution zwar verboten, doch in der Praxis werden Bordellbetreiber nicht von den Behörden behelligt. In Spanien treten einige ultrakonservative Politiker dafür ein, dass Prostituierte sich gewerkschaftlich organisieren und das Gewerbe am Leben erhalten, an dem sie sich bereichern, während sie gleichzeitig auf politischer Ebene gegen die Rechte der Frauen auf Geburtenkontrolle und Abtreibung agitieren. In Spanien unterhält die Mafia der Zwangsprostitution geschätzte 4000 Bordelle, und das Sexgewerbe erzielt einen Umsatz von rund 18  Milliarden Euro pro Jahr.
    Es ist erschütternd, inwieweit selbst die unmenschlichste Gewalt gegen Frauen vielfach als etwas vollkommen Normales wahrgenommen wird. Die wenigsten Prostituierten verstehen die kulturellen und psychischen Mechanismen, über die sie ihre psychosexuelle Identität von ihrem Körper abspalten, während sie von einem widerlichen Freier erniedrigt und attackiert werden – sie unterwerfen sich ganz einfach. Die Klienten andererseits verstehen noch weniger, wie sie ihre Genitalien von ihren affektiven und psychosexuellen Emotionen abspalten. Nur so lässt sich erklären, was »Thommo« in seinem Blog
Whorist
schrieb: »Ich sehe ihr kleines Gesicht in einem Bordell in Birma. Ihre Mutter kassiert im Voraus und sagt mir, Analsex ist verboten. Ich sehe sie und will ihr meinen Schwanz in den Mund stecken. Wir betreten das Zimmer, und sie ist erschrocken, ängstlich. Das gefällt mir, denn ich kann ihr zeigen, wie's

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