Sklavin der Hölle
erfahren.«
»Wollen Sie mich töten?«
»Darüber denke ich noch nach.«
»Mein Gott!«, sagte sie mit leiser Stimme, die sich rau anhörte. »Ich bin hergekommen, um mir die Haare machen zu lassen, und Sie setzen mir ein Messer an die Kehle. Ich kann es nicht begreifen. Das ist...
»Sei ruhig, Glenda. Ich habe es nur nicht gern, wenn man mich belügt, verstehst du?«
»Ja. Wieso habe ich Sie belogen?«
»Es ging nur vordergründig um deine Haare. Der wahre Grund, um hier zu erscheinen, war ein anderer.«
»Und welcher?«
»Tu nicht so harmlos«, zischte er. »Er heißt Lina Davies. Nicht mehr und nicht weniger.«
»Ich kenne sie. Das habe ich doch zugegeben.«
»Schon. Aber etwas zugeben und dabei die Wahrheit zu sagen, sind zwei verschiedene Dinge.«
»Wie kommen Sie darauf, dass ich gelogen habe?«
Er lachte leise. »Weil du nie davon gesprochen hast, dass Lina Davis tot ist.«
»Ach, ist sie das denn?«
Glenda merkte das leichte Zucken der Waffe. »Noch so eine dumme Frage, und du bist ebenfalls tot. Ich gehe einfach davon aus, dass du weißt, was mit ihr passiert ist. Wir haben sie in einem Zustand erlebt, der einfach unmöglich ist. Nicht dass sie zur. Greisin wurde, aber dass es überhaupt passierte, ist das Problem. Und genau bei dieser Lösung wirst du uns mithelfen. Klar genug?«
»Ich habe verstanden.«
»Sehr schön. Dann wirst du uns auch sagen können, wie Lina in diesen Zustand geriet?«
»Das kann ich nicht.«
Miro Maxwell verengte für einen Moment die Augen. »Bist du dir da sicher?«
»Das bin ich, denn ich war nicht dabei.«
»Ist auch nicht tragisch. Da du nicht grundlos hier erschienen bist, wirst du sicherlich sagen können, wer dabei gewesen ist und wer dich möglicherweise geschickt hat oder wen du in deinen Plan noch eingeweiht hast. Das wäre interessant.«
»Es gibt keinen.«
»Bitte, Glenda.«
»ja, so ist es. Ich wollte mir die Haare machen lassen...« Sie hörte auf zu sprechen, denn urplötzlich zuckte die Klinge tanzend vor ihren Augen auf.
»Hör auf, ich kann dir auch ein Muster in dein Gesicht schneiden. Nur würde es dir nicht gefallen, denke ich. Aber wir werden die Wahrheit erfahren. Noch bevor die Sonne untergeht, wissen wir Bescheid.«
»Ich weiß nicht viel über Lina.«
»Das glaube ich dir sogar.« Miro lachte und zog das Messer vor ihrem Gesicht in die Höhe.
Im Spiegel verfolgte Glenda den Weg der Klinge und sah, dass sie über ihr feuchtes Haar glitt. Es schien die dunklen Strähnen kaum zu berühren.
Plötzlich schnappte Miro mit der freien Hand danach und hielt sie fest. »Schau sie dir an. So schnell geht das. Und die Haut an der Kehle ist noch weicher.«
»Das weiß ich. Aber ich weiß auch, dass ich nichts mit Lina Davies zu tun gehabt habe.«
»Obwohl du ihren Bruder kennst?«
»Das ist eine andere Geschichte.«
Der Figaro drehte sich zu seiner Mitarbeiterin um. »Was ist, Jenny, hören wir gern Geschichten?«
»Wenn sie wahr sind, schon.«
»Hast du hier deine Zweifel?«
»Ja.«
»Dann sorg dafür, dass sie wahr wird und wir diese Person aus dem Verkehr ziehen können.«
»Gut, Miro!«
Die beiden arbeiteten gut zusammen. Jenny kam ihrem Meister nicht in die Quere, als sie den Umhang von Glenda abnahm und ihn zu Boden schleuderte.
Da die Kundin ohne eine Handtasche gekommen war, suchte Jenny in den Taschen der Blazerjacke nach und lachte auf, als sie das Handy hervorholte. »Was haben wir denn da?«
Miro, der noch immer hinter Glenda stand, nickte. »Es war nachzuvollziehen.« Sein Blick veränderte sich und wurde lauernd. »Hast du gesehen, dass sie angerufen hat?«
»Nein.«
»Schau trotzdem nach, was du als letzte Nummer hervorholen kannst. Es könnte eine Spur sein.«
»Gut.« Jenny tippte auf dem Handy herum, und Glenda geriet ins Schwitzen, bis sie den Fluch der Friseurin hörte.
»Was ist los?«
»Scheiße, ich habe die Nummern gelöscht.«
»Das ist nicht gut, Jennifer.«
»Ja, das weiß ich selbst. Aber was passiert ist, das ist nun mal passiert.«
»Dann schlag es kaputt.«
»Gut.«
Im Waschbecken zertrümmerte Jennifer das flache Gerät. Sie fluchte dabei, und als sie Glenda anschaute, da sprühte der Hass in ihren kalten Augen.
»Wir sprechen uns noch«, sagte sie.
»Ja, sie gehört zunächst mal dir«, stimmte Miro zu.
»Und was willst du tun?«
»Frisieren.« Miro lachte. »Was sonst. Meine Kunden werden sich freuen, wenn sie mich wieder sehen. Auch heute haben wir zu tun. Da will ich niemand
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