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Sklavin des Herzens

Sklavin des Herzens

Titel: Sklavin des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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in ihren kühnsten Träumen vorstellen könnte. Das schien ihr gleichgültig zu sein, oder sie glaubte ihm einfach nicht. Er wußte nicht, was er noch zu ihr sagen sollte.
    »Sie siechen dahin, Lalla - für gar nichts. Wenn Sie sterben, welchen Zweck könnte das erfüllen?«
    »Einen guten«, gab sie zurück. »Ich bewahre eine Burke davor, zur Sklavin zu werden.«
    Hakeem seufzte. »Für Männer ist Sklaventum nicht wünschenswert, aber bei Frauen gelten andere Regeln. Wie ich Ihnen schon sagte …«
    »Das zählt nicht«, unterbrach sie ihn hitzig. »Ich wäre trotzdem eine Sklavin.«
    Hakeem blickte auf das unberührte Essen auf dem Silbertablett und bestärkte sich selbst in seinem Entschluß. Er mußte hart sein und das Mädchen zum Essen zwingen.
    »Ihre Kräfte schwinden, Lalla. Bald wird es zu spät sein, Sie zu retten.«
    »So?«
    »Wenn Rais Mehmed feststellt, daß Sie sterben werden, ehe wir Barka erreichen, haben Sie keinen Wert mehr für ihn. Er wird Sie seiner Mannschaft zur Benützung überlassen, bis Sie tot sind.«
    Sie unterdrückte ein Stöhnen bei der Vorstellung solcher Barbarei und betrachtete den kleinen Türken voller Wut. »Ich bin auf diesem Schiff schon einmal vergewaltigt worden! Ein paarmal mehr macht keinen Unterschied.«
    »Vergewaltigt? Sind Sie verrückt, Mädchen? Ihre Jungfräulichkeit verdoppelt Ihren Wert. Rais Mehmed würde den Kerl bei lebendigem Leibe häuten, der …«
    »Ihr verfluchter Kapitän half dabei, mich auf den Boden zu drücken!«
    Für einen Augenblick war Hakeem sprachlos, dann mußte er sich beherrschen, nicht zu lachen. Konnte sie tatsächlich so unschuldig sein? Doch, natürlich, sonst hätte sie nicht glauben können, man hätte sie entjungfert.
    »Lalla, Sie sind noch Jungfrau«, versicherte er sanft.
    »Ich bin doch nicht blöd«, rief sie zornig.
    »Nein, nein, natürlich nicht. Aber Sie sind jung, und … und es ist leicht mißzuverstehen, was man mit Ihnen gemacht hat. Der eine, der … der Sie berührte, ist nicht fähig, ah … er ist ein Eunuche. Wissen Sie, was das bedeutet?«
    Chantelles Wangen färbten sich rot. »Ja.«
    »Er untersuchte, ob Sie noch das gepriesene Hymen besitzen -und Sie besitzen es. Diese Überprüfung war notwendig, Lalla, um Ihren Wert zu bestimmen. Alle weiblichen Gefangenen müssen das über sich ergehen lassen.«
    Sie hörte nicht mehr zu. Sie fühlte sich wie ein Schaf, weil sie falsche Schlüsse gezogen hatte, aber sie war auch überrascht, welch überwältigende Erleichterung ihr der Gedanke verschaffte, noch Jungfrau zu sein. Doch die Demütigung des Vorgangs würde sie nie vergessen, und an der Wirklichkeit hatte sich nichts geändert. Sie würde immer noch in die Sklaverei verkauft werden.
    »Es ist nicht wichtig, Hakeem.«
    Soviel Starrköpfigkeit ärgerte ihn. »Dann macht es Ihnen also nichts aus, wenn ein Dutzend Männer sich an Ihnen vergeht?«
    Sie wich zurück, doch sie schüttelte den Kopf. Wo lag der Unterschied: Ein Dutzend Männer jetzt, oder später ein Mann immer wieder? In jedem Fall würde man sie vergewaltigen. Hier würde sie es wenigstens bald hinter sich haben. So schwach, wie sie nun war, würde sie sowieso nicht mehr lange leben.
    »Es ist Ihnen auch egal, wenn Sie vorher ein wenig Schmerzen erdulden müssen?« fragte Hakeem.
    Chantelle verengte die Augen. »Was meinen Sie damit?«
    »Glauben Sie wirklich, daß Rais Mehmed keinen Finger rührt, um Sie umzustimmen? Es bleibt Ihnen Zeit bis zum Ende des heutigen Tages, Lalla, dann wird er Ihnen die Bastonade geben lassen. Und wenn Sie nicht begreifen, daß das eine Form der Folter ist, die Ihre Haut nicht beschädigt und demnach Ihren Wert nicht verringert, dann will ich es Ihnen erklären. Man wird die Sohlen Ihrer Füße mit einem Stock schlagen. Wenn Ihre Füße empfindlich sind, ist das eine äußerst schmerzhafte Erfahrung. Wenn nicht, bleibt die Züchtigung dennoch eine sehr unangenehme Sache. Wollen Sie für Ihren Tod auch noch Qualen auf sich nehmen?«
    Sie richtete sich vor dem Tablett in eine sitzende Position auf, doch ihre Augen maßen den Türken mit giftigen Blicken. »Sie sind ein Bastard, Hakeem Bektash. Warum – zum Teufel – haben Sie mir nicht früher von Ihrer Bastonade erzählt?«
    »Ich hatte gehofft, Sie wären nicht so störrisch, Lalla. Das ist kein guter Zug bei einer Frau. Wenn Sie von selbst nachgegeben hätten, wäre es für mich leichter gewesen, Ihnen zu helfen.«
    »Es gibt nur eine Möglichkeit für Sie, mir zu

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