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Sklavin des Herzens

Sklavin des Herzens

Titel: Sklavin des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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einfach.
    »Muß ich?«
    »Komm her«, wiederholte er, ohne die Stimme zu erheben.
    Daß er ihre schnippische Art völlig ignorierte, war der einzige Grund für ihre Gefügigkeit. Sie ging ganz langsam auf ihn zu und blieb in einem Meter Abstand von ihm stehen.
    »Dort«, sagte er.
    Seine Hand deutete auf ein Bündel Stoff neben seinen Füßen, auf dem eine Anhäufung von Saphiren lag. Chantelle hatte die Edelsteine vorher nicht gesehen und konnte nur annehmen, daß er sie dafür bezahlen wollte, daß sie in seinem Bett geschlafen hatte, wenn auch nichts dabei herausgekommen war.
    Empörung steifte ihr den Rücken, und ihre Augen glitzerten. »Ich will sie nicht.«
    Derek zog eine Braue hoch. »Interessant«, meinte er, und nach einer langen Pause fügte er hinzu: »Aber belanglos.« Er beugte sich herab und hob die Juwelen auf. Als sie von seinen Fingern baumelten, entpuppten sie sich als herrlicher Halsschmuck, bestehend aus drei Reihen unterschiedlich großer und verschieden geschliffener Steine, in Silber gefaßt – eine Kette, die ein Vermögen wert sein mußte.
    Chantelles Wangen färbten sich rot, da sie annahm, er wolle ihre Zuneigung kaufen, und sie wiederholte steif: »Ich will sie nicht.«
    Er überraschte sie mit einem Lächeln, als fände er ihre Demonstration von Entrüstung amüsant. Und so war es auch tatsächlich, was seine folgende Erklärung bewies: »Einen Halsschmuck wie diesen mag eine Frau zur Geburt eines Kindes geschenkt bekommen, nicht für das, was du denkst. Zufällig trugst du ihn, als du gestern zu mir kamst, also sollst du ihn auch wieder anlegen, wenn du gehst, und ihn seiner Besitzerin zurückgeben.«
    »Ihrer Mutter«, sagte Chantelle und errötete noch mehr, als sie ihren Irrtum erkannte. »Sie lieh mir die Perlen, demnach muß sie mir auch diese Saphire … Sie können ihr die Kette ebenso wie ich zurückgeben«, beendete sie den Satz, denn sie wollte keinesfalls näher treten, um die Juwelen von ihm zu empfangen.
    Er stellte sich das anders vor, griff nach ihrem Arm und zog Chantelle zwischen seine Knie. Als sie zurückzuweichen versuchte, verstärkte sich sein Griff.
    »Hast du solche Angst vor mir?«
    Sie hörte den Ärger in seiner Stimme, aber es war ihr gleichgültig. Ihr Stolz gewann die Oberhand. »Nein«, erwiderte sie giftig, wenn es auch nicht der Wahrheit entsprach.
    »Dann verhake dich still«, befahl er. »Ich will dir nur die Kette wieder anlegen, denn ich war es, der sie dir abgenommen hat. Du wirst von hier weggehen, wie du gekommen bist, Haar.«
    Er ließ sie los und wartete, ob sie zurücktreten würde, aber sie tat es nicht. Sie stellte sich im Geiste vor, wie er den Schmuck wegnahm, ihre Haut berührte, während sie ahnungslos schlief. Ein Gefühl der Wärme in ihrem Leib überraschte sie, und sie atmete tief ein. Wie konnte so etwas von einer bloßen Vorstellung passieren?
    »Ich warte.«
    Im Moment wußte sie nicht, auf was er wartete, und als sie sich erinnerte, schreckte sie davor zurück. Da er nicht aufgestanden war, wollte er offensichtlich, daß sie sich vor ihn kniete. Das war zuviel, zu unterwürfig, zu erniedrigend.
    »Ich muß die Kette nicht am Hals tragen, um sie zurückzugeben.« Sie streckte die Hand nach dem Schmuck aus.
    »Ich bestehe darauf.«
    »Nun, Sie können doch …«
    Sie verschluckte den Rest des Satzes, denn Dereks Füße drückten von hinten gegen ihre Kniekehlen und knickten sie ein, während seine Hände ihren Körper stützten und in kniende Position zwangen und dort festhielten. Chantelle mußte hochblicken, und das tat sie mit mörderischem Gesichtsausdruck.
    »Sind Sie jetzt glücklich?« zischte sie.
    »Ich bin glücklich, wenn du nicht mehr gegen mich kämpfst«, erwiderte er mit einem Anflug von Bedauern, dann fügte er sanft hinzu: »Das war nicht gedacht, um dich zu demütigen, kleiner Mond. Ich ergreife eben jede Gelegenheit, dich zu umschlingen, dich zu spüren …«
    »Sie sagten, ich könnte gehen!« rief sie aufbrausend.
    »Das kannst du ja. Ich möchte dir nur noch die Kette um den Hals legen. Heb dein Haar hoch, dann ist es gleich geschehen.«
    Sie wußte nicht, wie sie die Situation beurteilen sollte … Dich zu umschlingen … Gott, wie schwach diese Vorstellung sie machte!
    Schnell, um es hinter sich zu bringen, hob sie die Fülle ihres Haares von ihrem Hals. Derek nahm den Schmuck vom Bett, auf das er ihn gelegt hatte. Dann sah er Chantelle an, ehe er das kalte Metall langsam, ganz langsam um ihren Nacken

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