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Sklavin des Herzens

Sklavin des Herzens

Titel: Sklavin des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Liebkosung über ihren Leib. »Man nennt es Verlangen oder Begehren, und es hat eine eigene Kraft, die man nicht verleugnen kann. Fühlst du es jetzt?«
    Sie blickte auf seine Hand herunter und geriet in Panik, weil sich tatsächlich diese innerliche Hitze wieder entwickelte. »Nein!«
    Sie griff nach seiner Hand, um sie wegzuziehen, doch ihre und seine Finger verschränkten sich ineinander. Sie rüttelte vergebens, er drückte ihre Hand auf das Bett. Nun begann Chantelle ernsthaft zu kämpfen, bis sie Dereks tiefes Lachen hörte und merkte, daß sie absolut nichts erreichte.
    »Wenn du denkst, du kannst mit mir raufen wie mit Kadar, mußt du es versuchen. Aber ich warne dich. Seine Mittel waren sehr begrenzt, dich zu zähmen. Meine sind es nicht.« Er sah ihre Furcht, und seine Brauen zogen sich zusammen. »Schau mich nicht so an, Mädchen. Habe ich dir nur ein einziges Mal weh getan? Habe ich dich bestraft, als du mich ablehntest? Nein, und auch diesmal bestrafe ich dich nicht. Beweist dir das denn gar nichts?«
    Chantelle stockte der Atem. Hatte sie recht verstanden? Natürlich! Also war er für ihre Küchenarbeit nicht verantwortlich. Seine Mutter war es, und er wußte nichts davon. Und wenn er etwas wüßte? Sie hatte das Gefühl, daß ihm die Geschichte gar nicht gefallen würde, weil er Chantelle aus irgendeinem Grund mit seiner Wohltätigkeit beeindrucken wollte, und kleinliche Strafen würden dieses Bild ruinieren. Aber jemand anderes konnte ihm von diesem Küchendienst erzählen! Chantelle wollte seinen Ärger nicht riskieren, nicht einmal dann, wenn er nicht gegen sie gerichtet war, vor allem in ihrer momentanen heiklen Position, in seinem Bett und halb unter ihm.
    »Du scheinst erstaunt zu sein, Haar.« Er beobachtete sie nachdenklich. »Glaubst du mir?«
    Ihm glauben? Was hatte er gesagt? Oh, daß er ihr nicht weh getan hatte. Ja, das stimmte wohl – bisher. Aber dieser Mann besaß mehrere Gesichter, und sie hatte das Gesicht gesehen, das ihr Entsetzen einflößen konnte.
    »Nein … Ich bin nicht erstaunt, nur … nur verwirrt … ja, verwirrt. Man hat mir immer wieder gesagt, daß ich Ihnen das Benützen meines Körpers … daß ich mich Ihnen nicht verweigern kann. Und Sie sagen mir jetzt, daß es schon in Ordnung ist. Wem soll ich glauben?«
    »Mir, natürlich.« Er lächelte so gewinnend, daß sie ungebührlich lange auf seinen Mund schaute. Als sie den Blick hob und in seine Augen sah, schienen diese ebenfalls zu lächeln. »Ah, du süßes Mädchen, was soll ich nur mit dir machen? Ich kann dich doch nicht denken lassen, es sei in Ordnung, wenn du dich mir verweigerst. Es wird das Gleichgewicht meines ganzen Harems stören. Ich sagte nicht, es sei in Ordnung, nur, daß ich dich nicht bestrafe.«
    »Dann …«
    »Laß mich ausreden. Du wirst mich nicht immer ablehnen. Wenn die richtige Zeit gekommen ist, wirst du mich aus eigenen Stücken akzeptieren.« Er legte die Hand an ihre Wange, um zu verhindern, daß sie den Kopf schüttelte. »Du wirst mich wollen, Haar, das verspreche ich dir. An diesem Morgen verspürtest du Verlangen nach mir. Du hast es auch neulich gespürt. Du wirst dieses starke Gefühl nicht lange leugnen können.« Seine Finger strichen über ihren Hals, um den Puls dort zu streicheln. »Selbst jetzt erregt dich meine Berührung.«
    »Das ist Angst«, flüsterte sie atemlos.
    Er lachte leise. »Was für eine kleine Lügnerin du bist. Natürlich muß ich zugeben, daß man leicht die eine Gefühlsregung mit der anderen verwechseln kann, weil sie sich so ähnlich sind. Aber ich glaube, daß du den Unterschied inzwischen schon kennst. Du darfst dich nur nicht zu lange selbst betrügen, Haar. Unser gemeinsames Erleben wird wunderbar sein, wenn du es nur geschehen läßt.«
    So brachte er ihr ohne Worte bei, welch unendliche Geduld er besaß. Sie vermutete, daß sie dankbar sein sollte, daß er überhaupt Geduld mit ihr hatte. Gewiß hatte sie das nicht von ihm erwartet.
    Aber sie hatte auch nicht erwartet, daß er auf ihre Gefühle soviel Rücksicht nehmen würde. Wie sollte sie mit dieser Unberechenbarkeit verfahren?
    Sie wußte nicht, was sie sagen sollte, deshalb schwieg sie. Doch er wartete darauf, daß sie sich zu seinen letzten beunruhigenden Feststellungen äußerte. Vielleicht konnte sie ihn zur Abwechslung auch einmal in die Defensive treiben.
    »Wird es nicht seltsam erscheinen, daß Sie mich so lange hierbehalten? Man sagte mir, Sie würden die Nächte nur mit Ihren

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