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Sklavinnenschiff

Sklavinnenschiff

Titel: Sklavinnenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Monroe
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küsste ihr Gelenk.
    „Was geschieht weiter?“, fragte sie unvermittelt.
    Verwirrt zuckte er mit den Achseln.
    „Wie meinst du das?“
    Cat spielte nervös mit ihren Locken. An ihrer Miene erkannte er, dass sie Zeit schinden wollte.
    „Mit mir“, platzte sie heraus. „Wenn wir im Zielhafen angekommen sind. Was wird dann aus mir? Verkaufst du mich an einen Gutsherren?“
    „Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht“, entgegnete Alex. Er kitzelte die zarte Haut ihres Handgelenks mit Lippen und Zunge. Die lange Zeit auf See war viel zu schnell vergangen. In wenigen Wochen hätten sie Australien erreicht. Er hatte bisher nicht einen Gedanken daran verschwendet, was er dann wegen ihr unternehmen wollte.
    Ärgerlich gewahrte er, dass er eine Entscheidung fällen musste. Bald sogar. Zum ersten Mal in seinem Leben blieb er sich selbst eine Antwort schuldig.
     
    „Erzähle endlich, wie gut ist el capitán tatsächlich bestückt!“ Fermina schob die Unterlippe vor und reichte Cat einen frisch gebackenen Keks. Sie grinste und tunkte das warme Gebäck in ihre Milch, ehe sie genüsslich abbiss.
    „Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass ich dir das erzähle?“
    „Cat, bitte!“ Fermina verlegte sich aufs Betteln. „Du weißt, dass ich derartige Geschichten liebe. Du speist mich nur mit vagen Erzählungen ab.“ Als sie merkte, dass Cat nichts über die Ausmaße von Alex verlauten ließ, wechselte sie das Thema: „Und Matthew, findest du ihn gut bestückt? Ist sein pijo stattlicher als der el capitáns ?“ Sie wackelte auffordernd mit dem Kopf.
    Cat spülte die letzten Krümel des Kekses mit Milch hinunter.
    „Ja, Matthew ist stattlich“, gab sie zu. „Und ausdauernd.“ Cat stutzte. „Woher weißt du wie Matthew gebaut ist?“
    Fermina wurde rot.
    „Ich hatte Streit mit Pit, und Matthew tröstete mich. Es war nur ein kurzer Fick an der Wand“, versicherte sie Cat. „So allein unter Männern stelle ich mir manchmal schon vor, wie es wäre, wenn mich der eine oder andere um den Verstand ficken würde. Darauf anlegen würde ich es nie.“
    Diese schüttelte den Kopf. Fermina mochte eine Ehefrau sein, doch ihre Wortwahl glich der einer Hure.
    „Ich bin entsetzt“, ließ Cat verlauten. „Du und Matthew.“Sie schenkte Fermina ein Lächeln, das dieser zeigen sollte, dass sie nur scherzte.
    „Keine Sorge, das bleibt unser Geheimnis. Hat es sich gelohnt?“
    Mit erleichterter Miene beugte Fermina sich vor.
    „Er ist ein Gott der Liebeskünste!“, schwärmte die Spanierin. Sie schnalzte. „Das muss er bei den Indianern gelernt haben.“
    „Indianer?“ Cat erinnerte sich, dass Matthew und auch Alex etwas Derartiges erwähnt hatten.
    Fermina sah ihre Freundin stirnrunzelnd an. „Wusstest du das nicht? Matthew wuchs bei einem dieser Eingeborenenstämme in den Kolonien auf.“
    Cat schüttelte den Kopf.
    „Er redet nicht viel.“
    Ferminas Augen blitzten, sichtlich begeistert darüber, dass sie etwas wusste, das Cat nicht bekannt war.
    „Die Matrosen erzählen, Matthews Mutter sei in die Hände der Indianer gefallen. Sie haben sie als Sklavin bei sich behalten und geschwängert.“
    Cat schluckte.
    „Und Matthew war das Ergebnis.“
    Fermina nickte.
    „Genau. Was aus seiner Mutter wurde, wussten die Seeleute nicht, aber Matthew soll beim Stamm seines Vaters aufgewachsen sein.“
    „Moment“, warf Cat ein. „Wieso hat er einen englischen Namen? Weshalb beherrscht er Englisch?“
    Fermina zuckte mit den Schultern. „Seine Mutter gab ihm den Namen. Angeblich lief er seinem Stamm davon. Diese Wilden sollen nicht gerade zimperlich sein.“
    Das erklärte Matthews seltsames Wesen und sein exotisches Aussehen. Cat biss sich auf die Lippen. Ob es in Australien ebenfalls Eingeborene gab?
    Von Deck erklangen aufgeregte Stimmen, hektische Befehle, und dann waren stapfende Männerfüße zu hören. Besorgt blickte Fermina an die Decke.
    „Was ist dort oben los?“, wollte Cat wissen.
    In ihrem Bauch rumorte Furcht, die sich verstärkte, als Fermina sie ängstlich anstarrte. Die Spanierin schüttelte den Kopf.
    „Ich weiß es nicht, es klingt nach Problemen.“
    Cat stand auf und strebte zur Tür.
    „Warte!“ Fermina folgte ihr. „Ich muss herausfinden, was da vor sich geht!“
     
    Cat kletterte nach oben. Fermina hielt sich dicht an ihren Fersen. Noch bevor sie das Quarterdeck erreichten, kam Pit Hansen auf sie zu. Er packte seine Frau an den Oberarmen.
    „Was macht ihr hier oben? Bringt euch

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