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Skorpion

Skorpion

Titel: Skorpion Kostenlos Bücher Online Lesen
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in einem Spinnennetz, wollte sie aufschlitzen, sie sollten bluten und kreischen…
    »Nicholson wird wahrscheinlich meckern«, bemerkte Norton ruhig. »Er wird sagen, du wärst uneins mit dir.«
    »Hm.«
    »Dann schmeckt dir dein Tintenfisch nicht?«
    »Ich hab keinen Hunger.«
    Norton seufzte. »Du weißt, wir können die Finger von der Sache lassen, wenn du willst, Sev. Tsais Burschen wollen uns sowieso nicht hier haben, und RimSich würde liebend gern die Sezessionsmuskeln spielen lassen. Wenn dieser Typ nicht im Pazifik ertrunken ist, befindet er sich jetzt an Land. Hinzu kommt die Tatsache, dass er ein Dreizehner ist, und das macht die Sache eigentlich zu einem Fall für die UNGLA. Warum treten wir nicht einfach zurück und überlassen der UN und dem Rim den Kampf um die Zuständigkeit?«
    »Nichts da, verdammt!« Sevgi warf ihre Stäbchen auf den Teller und lehnte sich zurück. »Ich bin nicht zur COLIN gekommen, um eine ruhige Kugel zu schieben, Tom, nach dem Motto: Ich brauchte das Geld, mehr nicht. Und das hier ist eine ebenso gute Art und Weise, es sich zu verdienen, wie Marstechnik auf dem Schwarzmarkt zu konfiszieren oder Kultisten von den Türmen zu verscheuchen. Hast du gesehen, verdammt, was er mit diesen Leichen angestellt hat? Auf Helena Larsen hat nach ihrer Heimkehr ein verfluchtes Leben gewartet. Das ist das erste Ding seit über zwei Jahren, was die Sache wert ist. Das ist unser Ding!«
    Einen Augenblick lang sah Norton sie schweigend an. Nickte. »Nun gut. Ich lasse Tsai die Files der Spurensicherung zu COLIN, New York, hinaufladen. Das sollte der ganzen Lage das Zwiespältige nehmen. Was willst du wegen Coyle und Rovayo unternehmen?«
    »Sie behalten. Zusammenarbeit, unentbehrliche Unterstützung durch die örtlichen Polizeikräfte.« Sie brachte die Energie zu einem Grinsen auf. »Sollte sich gut in den Rim-Medien verkaufen. COLIN baut Mist und verliert einen seiner Transporter im Pazifik. Polizisten von der Westküste reiten zur Rettung herbei. Wird uns ein paar Türen öffnen.«
    »Und uns einiges an Lauferei ersparen.«
    »Na ja, mehr als das. Du kennst das Bay-Gebiet ziemlich gut, nicht wahr? Hast eine Schwester hier?«
    Norton nippte an seinem Wein. »Schwägerin. Mein Bruder ist vor etwa fünfzehn Jahren hierhergezogen, er ist Koordinator bei der Human Cost Foundation, Spezialist für Asylsuchende. Du weißt schon, Überprüfung, Programme für soziale Integration. Aber wahrscheinlich hab ich nur von ihr erzählt. Megan. Wir, äh, wir kommen ziemlich gut miteinander aus.«
    »Du wirst sie besuchen, während wir hier sind?«
    »Vielleicht.« Norton sah stirnrunzelnd in sein Glas. »Wie viel geben wir an die Medien weiter?«
    Sevgi gähnte. »Weiß nicht. Sehen wir mal, wies läuft. Falls du diese Geschichte mit der Variante Dreizehn meinst, bin ich dafür, den Deckel draufzuhalten.«
    »Falls ich diese Geschichte mit der Variante Dreizehn meine? Verdammt, ich weiß nicht, Sev. Glaubst du, das könnte ich? Ich bin’s, Sev! Könntest du vielleicht mal eine Weile lang nicht so tun, als ginge dich das Ganze eigentlich gar nichts an?«
    Sie starrte in den Dämmerschein des Restaurants. Ihr Blick blieb an der unterbelichteten Werbesendung aus den Fünfzigerjahren hängen – irgendein Nanotech-Traum von Veränderung, grüne und blaue Sümpfe, die sich über das marsianische Rot bis hinaus zum Horizont wellten, und synchron dazu stieg eine strahlende Sonne auf.
    »Es wird reichen, aus ihm einen blinden Passagier und Kriminellen zu machen«, meinte sie vorsichtig. »Zu sagen, dass er Mitglieder der Besatzung getötet hat. Die Einzelheiten halten wir zurück, damit wir nicht wieder diese ganzen Anrufe von Verwirrten kriegen. Schon schlimm genug, dass er vom Mars zurück ist. Ihnen darüber hinaus zu sagen, dass er ein Dreizehner ist, wird noch mehr Probleme nach sich ziehen. Du hast gesehen, wie Coyle reagiert hat. Erinnerst du dich an Sundersen letztes Jahr? Wir brauchen keine weitere Panik à la ›Das Grauen ist unter uns‹.«
    »Meinst du, es wird wieder auf so was hinauslaufen? Nach all den Prügeln, die sie von der Ethikkommission der Presse bezogen haben?«
    Sevgi zuckte mit den Achseln. »Die Medien haben was für Panik übrig. Treibt die Zuschauerquote in die Höhe.«
    »Werden wir den Rassentyp weitergeben?«
    »Wenn wir ihn durch die organische Untersuchung feststellen können. Warum?«
    »Hab mich nur gefragt«, erwiderte Norton leise. »Falls er Chinese ist.«
    Darüber dachte Sevgi

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