Skorpione im eigenen Saft
ich ihm aus den Hinterbacken seines Geliebten zubereitet hatte.
Jedenfalls war das Beste, ihm zu erzählen, wie das mit meinem Wachkoma gewesen war, und sein Gesicht zu sehen, als ich ihm erklärte, dass ich wusste, dass er ebenfalls damit einverstanden gewesen war, mich 1962 zu opfern.
Und dass ich die Hunderte von Malen, die er mir auf meine Kosten in Loyola den Schwanz gelutscht und sich einen runtergeholt hatte, mitbekommen hatte.
Obwohl sein ungläubiger Gesichtsausdruck auch mit meinem geschickten Umgang mit dem Chirurgenskalpell in den Eingeweiden von Pater Cilindrín zu tun haben konnte.
Als die Vorstellung vorüber war, schloss ich das Anwesen sorgfältig ab.
In einem Wagen mit großem Kofferraum und zwei wasserdichten Säcken mit Reißverschluss kehrte ich abends dorthin zurück.
Die Bootsfahrt im Mondlicht war entspannend.
Damit sie nicht an der Wasseroberfläche treiben würden, nahm ich die Leichname mit einem Schlachtermesser aus und warf sie eine Meile nördlich vor Cala Morell ins Meer.
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Nachdem Onkel Patxi und Crescencio tot waren, bin ich in eine Art Dämmerzustand gefallen, der seltsamerweise seit ebenfalls dreizehn Jahren andauert; in dieser Zeit habe ich ein schlichtes, eintöniges und inhaltsloses Leben in der etwas unwirtlichen Altstadt von Bilbao geführt.
Nie bin ich einem von meinen früheren Kameraden der ETA begegnet. Alle, die mich hätten wiedererkennen können, sind entweder tot oder im Gefängnis.
Der einzige Ausreißer in all den beschaulichen Jahren war, wie Sie sich erinnern werden, die Ermordung des Exfußballers, Josean Aulkitxo, das vierte Opfer und vielleicht mein unbedarftester Feind.
Ich wusste, dass er pensioniert und erst vor kurzem verwitwet war und dass er allein in seinem Haus auf dem Berg Umbe lebte.
In einer kalten Februarnacht reinigte und lud ich nach einem heftigen einsamen Besäufnis meine Astra-Pistole und stattete ihm einen Besuch ab.
Er konnte sich nicht einmal an seine Teilnahme an dieser Geschichte vor fast vierzig Jahren erinnern. Doch es war mir egal.
Josean war noch einfältiger, als ich gedacht hatte.
Nachdem er mich wiedererkannt hatte und bevor ich ihn knebelte, flehte er die Jungfrau Pura Dolorosa, die einer Frau in Umbe 1941 erschienen war und der man verschiedene Wunder zuschreibt, um Hilfe an.
Er erinnerte mich an Txordo, den ETA-Terroristen aus Navarra, der sich bekreuzigte, bevor er eine Bombe zündete. Er glaubte an die Heiligen und hatte eine besondere Ehrfurcht vor dem heiligen Ignatius von Loyola, dessen Bild er auf das Magazin seiner Automatik geklebt hatte.
Die Jungfrau von Umbe muss in diesem Augenblick anderweitig beschäftigt gewesen sein und eilte Josean Aulkitxo nicht zu Hilfe.
Die restlichen Details kennen Sie aus der Presse.
Es ergab sich die Gelegenheit, in der Calle del Perro ein Lokal zu übernehmen, einen alten Ausschank, der seit der Überschwemmung im Jahr 1983 nicht wieder geöffnet worden war. Derselbe Eigentümer verkaufte mir die darüber liegende Wohnung.
Das Ehepaar, das ich einstellte, die Wiederkäuer, wie Sie die beiden nennen, war mir von einem Bekannten aus dem Viertel empfohlen worden. Er hatte einen guten Riecher; sie waren zwar ein bisschen schwerfällig, aber gehorsam und tüchtig, was die einfachen Verrichtungen anging.
Sie sehen sich so ähnlich, weil sie Cousin und Cousine sind, wie sie behaupten. Ich habe immer geglaubt, dass sie in Wirklichkeit inzestuöse Geschwister sind, Früchte der Rückständigkeit und der Endogamie, die in ihrer felsigen Heimat, dem Arratia-Tal, herrschen.
Angelines, die Köchin, hat früher im Gato Negro de la Palanca gekellnert, und wir sind Freunde, seit ich in Bilbao bin.
Den Rest kennen Sie.
Mein Rachefeldzug geht seinem Ende zu.
Fünfundzwanzig Jahre, die ich dieser wahnwitzigen und grausamen Sache gewidmet habe.
Ein vergeudetes Leben, um einem Blutschwur treu zu sein.
Wie absurd und sinnlos. »Was für eine Verschwendung«, wie mir diese schöne und schreckliche Frau, La Pantera, in jener Gewitternacht an den Kopf geworfen hatte.
Ich hab mich ja immer kaputtgelacht über meine tollpatschigen ehemaligen Kellner aus Zeberio, aber auch an mir ist die Verrohung durch das Landleben nicht ganz vorübergegangen; der Autismus von Alzo lastet auf meinen Genen wie ein Grabstein und hat meine schlimmen Taten diktiert, die ich gnadenlos verübt habe.
Abgesehen von den fünf Jahren in Bordeaux, was habe ich doch für ein einsames Leben geführt!
Ich will
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