Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen
was?“
„Sie sind gar nicht tot.“
Sie hob eine Augenbraue. „Wer ist nicht tot?“
„Lament und seine vermissten Zauberer. Sie sind nicht tot, Walküre. Und Argeddion auch nicht. Vielleicht haben sie keine Möglichkeit gefunden, ihn umzubringen, vielleicht wollten sie es aus irgendeinem Grund auch nicht. Aber sie wussten, wie sie ihn dingfest machen konnten. Und da sind sie. Sie bewachen ihn.“
Walküre schwieg, und er fuhr fort.
„Tyren Lament war in erster Linie Wissenschaftler. Einige seiner Forschungsergebnisse liegen noch im Archiv. Was ich gelesen habe, reicht, um mir zu sagen, dass er an einer Sicherungsvorrichtung gearbeitet hat. Nach dem damaligen Stand der Dinge ging er davon aus, dass er mithilfe dieser Vorrichtung auch etwas – oder jemanden – mit ungeheuren Kräften in Gewahrsam halten konnte. Ich glaube, er arbeitete an einem Gefängnis für Argeddion. Ein ausbruchsicheres Gefängnis für einen Zauberer, der seinen wahren Namen kennt.“
„Aber du hast doch gesagt, so etwas sei unmöglich.“
„Lament hat etwas gefunden, davon bin ich überzeugt.“
„Dann ist das die Lösung.“ Sie war aufgeregt und nervös zugleich. „So etwas brauchen wir, um Darquise festzuhalten. Wir könnten eines für mich bauen.“
Skulduggery schaute sie an. „Genau. Es ist für dich, Walküre. Wir reden hier von einem Gefängnis, aus dem du nicht ausbrechen kannst, vergiss das nicht.“
Sie schluckte. „Was bleibt mir denn anderes übrig? Ich kann entweder ins Gefängnis gehen, bis ich lerne, mich in die Gewalt zu bekommen, oder meine Eltern und wahrscheinlich auch meine kleine Schwester umbringen. Vom Rest der Welt ganz zu schweigen. Da entscheide ich mich doch lieber für die Gefängniszelle, herzlichen Dank. Bist du dir auch sicher?“
„Diese Theorie liefert als einzige eine Antwort auf alle Fragen. Weshalb wurden ihre Akten vernichtet? Warum wird ihr Verschwinden in keinem Journal erwähnt? Meritorius hat getan, was er konnte, um Argeddions Existenz vor neugierigen Blicken geheim zu halten.“
„Und wo sind sie?“
„Das weiß ich noch nicht, aber bestimmt an einem unzugänglichen Ort. Weit weg von allem. An einem Ort ohne Magie.“
„Haben wir irgendwelche Anhaltspunkte?“, fragte sie.
„Einen einzigen. In den Aufzeichnungen wird ein von Lament beauftragtes Transportunternehmen erwähnt. Solche Unternehmen gibt es überall auf der Welt. Ihre Besitzer beziehungsweise Betreiber sind Zauberer, die sowohl für Sterbliche als auch für Magier arbeiten. Ihre Geschäfte mit anderen Zauberern sind, wie du dir vorstellen kannst, streng geheim. Dagan Logistics ist eines dieser Unternehmen.“
„Dann befragen wir sie jetzt einfach zu ihren Geschäften mit ihm, wohin sie gebracht haben, was immer er gebraucht hat, und schon wissen wir, wo er Argeddion gefangen hält. Richtig?“
„Richtig.“
„Richtig. Warum freust du dich dann nicht?“
Er legte den Kopf schräg. „Woher weißt du, dass ich mich nicht freue?“
„Ich weiß es einfach. Wo ist der Haken?“
Skulduggery seufzte. „Dagan Logistics zählt nicht zu den angesehensten Unternehmen und auch nicht zu den kooperativsten. Ich gehe mal davon aus, dass Lament sich aus diesem Grund für sie entschieden hat – es gehört zu ihren Gepflogenheiten, gewisse Geschäfte geheim zu halten. Das Unternehmen gehört einem von Mevolents alten Anhängern, Arthur Dagan.“
„Oh. Er. Er mag mich nicht.“
„Mich hat er auch nicht unbedingt ins Herz geschlossen. Er war nicht im Krieg, dafür war er immer viel zu schüchtern, aber er hat die Gesichtslosen fanatisch verehrt und Mevolent unterstützt, wann immer er konnte.“
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass er uns hilft.“
„Ich auch nicht. Sein Sohn dagegen …“
„Hansard? Meinst du, er könnte uns helfen?“
„Er arbeitet im Familienunternehmen mit. Er hätte Zugang zu den Unterlagen seines Vaters. Und ihr zwei scheint euch auf dem Memorienball ja prächtig verstanden zu haben.“
„Er war rattenscharf“, murmelte Walküre. „Aber weshalb sollte er uns helfen?“
„Hansard Kray ist zweiundzwanzig Jahre alt. Den Krieg hat er nicht miterlebt, und er ist in einem ausgesprochen Pro-Gesichtslosen-Umfeld aufgewachsen. Weißt du, was mit solchen Leuten geschieht? Sie neigen dazu, sich gegen die Glaubensgrundsätze ihrer Väter aufzulehnen. Außerdem scheint er ein recht vernünftiger Bursche zu sein, und wenn du ihn nett bittest, kann er es dir bestimmt nicht
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