Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen
abschlagen.“
„Ich bin rattenscharf“, murmelte Walküre.
„Wir müssen dich nur in seine Nähe schmuggeln, ohne dass sein Vater etwas davon mitbekommt. Ich habe ein paar Anrufe getätigt, ein paar Leute gefragt, und wie es scheint, begleitet Hansard morgen früh persönlich den Transport wichtiger Güter mit der unsichtbaren Eisenbahn.“
„Mit der unsichtbaren Eisenbahn?“
„Habe ich dir nie davon erzählt?“, fragte Skulduggery, während er zu seinem Bentley ging. „Dann steht dir jetzt ein besonderes Vergnügen bevor. Falls du Züge magst. Und unsichtbare Dinge.“
„Ich liebe unsichtbare Dinge.“
„Und wie steht es mit Zügen?“
„Na ja.“
„Das reicht.“
MANIPULATIONEN
Trotz aller Rückschläge und widrigen Umstände und Hindernisse auf ihrem Weg wuchs die Kirche der Gesichtslosen.
Das Wachstum war nicht rasant, aber beständig, und es machte die Kirche stärker. Eliza Scorn war stolz, jetzt in einer Position zu sein, in der sie über einen gewissen Einfluss verfügte. Von dem Moment an, als sie anstelle des willensschwachen und uneffektiven Jajo Prave die Leitung übernommen hatte, hatten sich die Geschicke der Kirche unstrittig gewandelt. Und das in einem Maß, dass sie inzwischen Vertreter von Nocturnals Kirche anriefen und um Hilfe ersuchten, ja, richtiggehend anflehten. Und natürlich sah Eliza sich genötigt, diese Hilfe auch zu gewähren. Waren sie nicht alle Anhänger der Gesichtslosen? Waren sie nicht alle Brüder und Schwestern? Zugegeben, Nocturnals Leute waren ein bekanntermaßen konservativer Haufen eingefleischter Puritaner, die einem jeden Spaß im Leben versagen wollten, aber alles in allem hatten sie das Herz am rechten Fleck.
Sie hörte, wie Prave auf der anderen Seite der Tür nachdrücklich darauf hinwies, dass Miss Scorn keinesfalls gestört werden dürfe. Wie üblich wurde er vollkommen ignoriert, und Tanith Low und Billy-Ray Sanguin marschierten in ihr Büro, als sei es ihres. Prave zockelte hinter ihnen her.
„Da sind Leute, die dich sprechen wollen“, jaulte er.
„Tanith.“ Scorn erhob sich hinter ihrem Schreibtisch. „Billy-Ray. Wie schön, euch zu sehen. Wollt ihr eine Tasse Tee?“
„Danke, nein“, antwortete Tanith. „Wir verplempern keine Zeit, Miss Scorn. Wir sind ein vielbeschäftigtes Yuppie-Paar. Es gibt immer was zu tun, Leute umzubringen und solche Sachen.“
„Natürlich, natürlich. Prave, du kannst gehen.“
Er wollte bleiben. Natürlich wollte er bleiben. Aber er verließ rückwärts das Büro und schloss die Tür hinter sich, da er selbstverständlich tat, wie ihm geheißen wurde.
„Mission erfolgreich beendet“, verkündete Tanith. „Walküre Unruh gerettet, Möchtegern-Mörderin ausgeschaltet. Alles in allem ein guter Tag. Und jetzt kommen wir zu dem Punkt, an dem du uns die Belohnung überreichst.“
Scorn setzte sich wieder. „Tut mir leid, aber ich habe sie nicht.“
Tanith schwieg. Sie schaute Sanguin an, und der zog sein Rasiermesser aus der Tasche.
Scorn hob lächelnd die Hände. „Aber, aber. Bevor wir Dinge sagen oder Leute töten und es später bereuen – ich selbst habe die Information, die ihr braucht, nicht, aber ich kenne jemanden, der sie hat.“
„Das riecht nach Zeitverplempern“, meinte Billy-Ray.
Tanith nickte. „Das tut es tatsächlich, Schnuckelchen. Miss Scorn, ich bin bereit, dir noch einen kleinen Spielraum zu lassen dafür, dass du China Sorrows zusammengeschlagen und ihre Bibliothek in die Luft gejagt hast. Ich gebe zu, dass ich gelacht habe, als ich das gehört habe. Aber das ist das Einzige, das Billy-Ray davon abhält, dir mit seinem Rasiermesser deinen Schwanenhals aufzuschlitzen.“
„Ich weiß dein Verständnis zu schätzen“, erwiderte Scorn. „Aber ursprünglich hatten wir nur vereinbart, dass ich das, was du wissen willst, für dich herausfinde, nicht, dass ich dir die Information liefere. Und herausgefunden habe ich es. Nur die Information selbst habe ich nicht.“
„Spitzfindigkeiten“, erwiderte Tanith unbeeindruckt. „Aber ich liebe Spitzfindigkeiten. In Ordnung, Miss Scorn, du sagst uns, wer weiß, wo der Dolch steckt, und wir lassen all dein Blut in dir drin.“
Scorn lächelte. „Christoph Nocturnal.“
Sanguin nahm seine Sonnenbrille ab und putzte sie. Die Löcher, in denen früher einmal seine Augen waren, schienen die Dunkelheit des Zimmers aufzusaugen. „Derselbe Christoph Nocturnal, der jetzt im Gewahrsam des Sanktuariums
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