Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen
fürchte, ihr habt den weiten Weg umsonst gemacht.“
Skulduggery legte den Kopf schräg. „Und wie habt ihr ihn gestoppt?“
„Da gab’s nichts zu stoppen“, antwortete Lament. „Wie ich gehört habe, ist Darquise eine Vernichtungsmaschine. Warum sie so ist, weiß niemand. Aber Argeddion war ganz anders.“
„Wir haben mit Greta Dappel gesprochen“, erzählte Skulduggery. „Sie behauptet, Waiden D’Essai sei Pazifist gewesen, und das hätte sich auch nicht geändert, als er Argeddion wurde.“
Lament nickte. „Das stimmt, aber … Vor D’Essai haben im Lauf der Menschheitsgeschichte acht Zauberer ihren wahren Namen erfahren. Zumindest wissen wir von acht. Drei davon wurden kurz darauf umgebracht, noch bevor sie ihr Wissen nutzen konnten. Zwei weitere konnten ihre Kräfte nicht kontrollieren und brachten sich selbst um. Bei zweien konnte man ihre wahren Namen gegen sie verwenden, und sie verloren praktisch alle ihre Kräfte. Der achte ist ganz einfach verschwunden. Wir nehmen an, er hat sich selbst ausgelöscht. Keiner, der seinen wahren Namen erfahren hat, konnte jemals in Frieden leben.“
„Obwohl Argeddion Pazifist war und keinerlei Neigung zu Gewalttätigkeit zeigte, wolltet ihr das Risiko, dass er seine Meinung ändern könnte, also nicht eingehen.“
„Die Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen. Ich mochte Waiden. Er war ein guter Mensch. Ihm habe ich vertraut. Argeddion konnte ich nicht trauen. Wie auch? Er hätte nur einen schlechten Tag zu haben brauchen. Vielleicht ist das der Auslöser bei Darquise. Vielleicht ist sie eine ganz normale Zauberin und leistet gute Arbeit. Aber irgendwann in naher Zukunft hat sie mal einen wirklich schlechten Tag und lässt die Welt dafür büßen.“
„Also, was habt ihr gemacht?“
Lament zögerte. „Argeddion hat gern über das geredet, was er lernte. Jeden Tag entwickelte er neue Fähigkeiten oder kam hinter ein neues Gesetz der Magie, von dem niemand sonst auch nur geträumt hätte. Er redete über die Quelle. Er redete über die Wiegen der Magie und in welcher Beziehung die beiden zueinander stünden und wie sie alles um sie herum beeinflussten. Er war ein faszinierender Mann. Er begann, die Dinge auf eine völlig neue Art zu sehen.“
„Und dann habt ihr ihn hinterrücks überfallen.“
„Genau. Das Problem mit der Übernahme einer völlig neuen Perspektive ist, dass man die alte verliert. Wir konnten es uns nicht leisten, dass er seine Menschlichkeit aufgibt. Wir konnten nicht zulassen, dass er die Magie über die Menschen stellt.“
„Lief es bei ihm darauf hinaus?“
„Wahrscheinlich. Höchstwahrscheinlich. Als ich das begriffen hatte, wusste ich, dass die Zeit abgelaufen war. Also haben wir ihn überfallen.“
„Wie?“, wollte Walküre wissen.
„Als Waiden ein kleiner Junge war, wurde seine Mutter vor seinen Augen ermordet. Ihr Mörder – der Mann wurde nie gefasst – drehte sich zu Waiden um und sprach mit ihm. Er sprach drei Worte zu einem traumatisierten kleinen Jungen und verschwand. Wir fanden heraus, welches diese drei Worte waren, und verwendeten sie gegen ihn. Er erstarrte, und wir schlugen zu. Wir haben keine Gewalt angewendet. Wir haben ihn nur in die Falle gelockt und schlafen gelegt. Seither ist er nicht mehr aufgewacht.“
„Wie habt ihr ihn schlafen gelegt?“
„Wir haben seine Gehirnwellen beeinflusst. Haben die Kontrolle übernommen, sie gesteuert … Innerhalb weniger Sekunden hat er geschlafen.“
„Könnten wir das bei Darquise genauso machen?“
„Ich weiß es nicht. Argeddion hat uns unterschätzt. Vielleicht lag es an seinen neuen Kräften, die unser Vorgehen gegen ihn harmlos erscheinen ließen. Aus welchem Grund auch immer hat er keine Bedrohung in uns gesehen und war deshalb ganz ruhig, als wir zugeschlagen haben. Nach dem, was ich gehört habe, wird Darquise nicht so ruhig sein. Wenn du das bei ihr versuchen würdest, würde sie sich wehren und spielend gewinnen.“
Skulduggery ließ nicht locker. „Aber wenn es uns gelänge -könnte sie hier drin festgehalten werden?“
„Hier? Nein. Die ganze Einrichtung hier ist nur für einen einzigen Patienten ausgelegt. Aber wenn man ein genaues Gegenstück davon bauen würde, sehe ich keinen Grund, warum nicht. Man müsste sie allerdings permanent per Monitor beobachten und überwachen.“
„Wenn sie in einer Einrichtung wie dieser hier festgehalten würde, wäre das das Ende, oder?“, fragte Walküre. „Man könnte nicht mehr mit ihr reden
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