Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen

was wir wollen. Wir ernten sogar unsere eigenen Kaffeebohnen. Und der Kaffee schmeckt richtig gut.“
    Walküre legte den Kopf in den Nacken. „Sind das Affen?“
    Lament nickte. „Wir haben Säugetiere, Vögel, Insekten … Es handelt sich um ein sich selbst erhaltendes Ökosystem, und es hilft, das Leben interessant zu gestalten.“
    „Ich kann mir vorstellen, dass Langeweile sonst ein ziemlich großes Problem darstellen könnte“, meinte Skulduggery.
    „So ist es auch, aber dank Kalvin haben wir Zugang zur Außenwelt. Wenn er mir nicht hilft, die lebenserhaltenden Systeme der Einrichtung aufrechtzuerhalten, baut er Relais und was weiß ich nicht alles, damit wir Filme sehen und die aktuellsten Bücher lesen können … Ich verstehe nichts von Technologie, wenn ich ehrlich bin, aber Kalvin … Kalvin kann sich in die Welt einklinken, ohne eine Spur zu hinterlassen, die hierher zurückführt. Er ist unbezahlbar.“
    „Ich stelle mir das schwierig vor“, bemerkte Skulduggery, „die Welt zu sehen, aber nicht Teil davon zu sein.“
    „Das war das große Thema, als wir hier angefangen haben“, erzählte Lament. „Sollten wir uns komplett abkapseln? Ich habe für totalen Informationsstopp gestimmt, weil ich dachte, die Alternative sei zu schwer zu ertragen. Doch jetzt sehe ich den Nutzen. Wenn wir für das alles offen sind, erinnert es uns immer daran, weshalb wir das tun, was wir tun.“
    Ein Schmetterling landete auf Skulduggerys Finger. „Ich muss sagen, ihr habt meine volle Bewunderung. Was ihr hier macht, ist erstaunlich gut und anständig. Ich vergesse manchmal, dass es Leute wie euch gibt.“ Der Schmetterling flog weiter.
    Lament lächelte. „Wir sind keine Heiligen, Skulduggery. Wir streiten und kabbeln uns wie die übellaunigste Familie, die du kennst. Aber das sind wir geworden: eine Familie.“
    „Schade, dass niemand weiß, was ihr hier tut“, bedauerte Walküre.
    „Es darf niemand wissen“, warnte Lament eindringlich.
    „Ihr dürft niemandem von diesem Ort hier erzählen. Es ist schlimm genug, dass ihr hier seid – und ich meine das in der nettestmöglichen Art. Aber es gibt Zauberer, die diese Einrichtung hier mit bloßen Händen auseinandernehmen würden, um an Argeddion heranzukommen. Entweder weil sie herausfinden wollen, was er weiß, oder schlicht, um ihn auf die Welt loszulassen. Die einfache Tatsache, dass er nicht zu kontrollieren ist, würden sie außer Acht lassen und sich nur auf den Nutzen konzentrieren, den sie sich von ihm erhoffen. Könnt ihr euch vorstellen, was passieren würde, wenn ein Sanktuarium seine Sensenträger hierherschicken würde? Sobald wir alle tot wären, würden sie anfangen zu experimentieren, und Argeddion würde unweigerlich aufwachen.“
    „Es gibt da draußen auch Leute, denen du vertrauen kannst“, meinte Skulduggery. „Uns zum Beispiel.“
    Lament schaute ihn an, schaute sie beide an und erwiderte nichts darauf.

ARGEDDION
     
     
     
     
    Abends verloren die Leuchtkugeln in der Gebirgsstation nach und nach an Helligkeit. Dunkle Orange- und Rottöne stahlen sich herein und wurden schließlich von den silbernen, grauen und bläulichen Tönen des Mondlichts ersetzt.
    Sie verbrachten den Abend im Wohnzimmer. Lenka erklärte, dass sie es eine Zeit lang Aufenthaltsraum und Sozialraum genannt hatten, bevor sie entschieden, dass Wohnzimmer einfach gemütlicher klang. Es gab Sofas und Sessel und Tische und Bilder an den Wänden und an einem Ende einen großen Bildschirm.
    „Wie vertreibt ihr euch hier die Zeit?“, fragte Walküre, nachdem Lenka mit ihren Erklärungen fertig war.
    Vernon Plight lachte. „Manchmal kann es schon ziemlich langweilig werden“, gab er zu. „Wir schauen fern oder hören Musik, aber wir haben auch sonst Mittel und Wege gefunden, uns zu unterhalten.“
    „Ach ja? Womit denn?“, wollte Walküre wissen.
    Plights Lächeln verschwand. „Mit Menschenopfern.“
    Er packte einen Arm und Lenka ergriff den anderen und Walküre schrie.
    Dann ließen die beiden los und lachten.
    „Ach was, wir spielen Brettspiele“, erklärte Plight.
    Lenka krümmte sich vor Lachen. „Dein Gesicht!“, kreischte sie. „Dein Gesicht, als du gedacht hast, wir wollten dich umbringen!“
    Walküre blickte sie finster an. „Das ist eigentlich nicht komisch.“
    „Ein wenig schon“, meinte Lament, der gerade an der Tür vorbeiging.
    „Überhaupt nicht.“ Walküre bestand darauf. „Skulduggery, sag es ihnen.“
    „Ich wünschte, ich hätte eine