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Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Titel: Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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ist ein egoistischer kleiner Feigling. Hat mir nicht gefallen. Auf seine Art war es ziemlich witzig, aber gefallen hat es mir trotzdem nicht. Für mich müssen die Helden - du weißt schon - die Guten sein.«
    Walküre beugte sich vor. »Sie können mich hier aussteigen lassen. Den Rest gehe ich zu Fuß.«
    Sie zahlte und stieg aus und ging dann die lange Auffahrt hinauf. Fletcher fehlte ihr und die Möglichkeit, sich von ihm überall hin teleportieren zu lassen. Er konnte einem auf die Nerven gehen, er konnte einem sogar wahnsinnig auf die Nerven gehen, aber er lächelte immer, wenn er sie sah, und es war, als hätte er dieses Lächeln den ganzen Tag extra für sie aufgehoben. Sie mochte dieses Gefühl mindestens ebenso sehr wie sie es hasste, es zuzugeben. Es war schön, mit jemandem zusammen zu sein, den es total glücklich machte, mit ihr zusammen zu sein.
    Wenn sie mit Caelan zusammen war, hatte sie ganz andere Gefühle. Da war zu viel Druck, zu viel Erwartung, in seinen Augen gehörte sie zu ihm, gehörten sie zueinander. Er sah gut aus - er sah wahnsinnig gut aus - und er war cool und dunkel und gefährlich. Doch darüber hinaus hatte er nicht viel zu bieten. Walküre konnte sich nicht vorstellen, dass ihre Beziehung von Dauer war. Sie brauchte jemanden, mit dem sie Spaß haben konnte, jemanden, der sie zum Lachen brachte, der sie an Orte bringen konnte, an denen sie noch nie gewesen war. Wenn sie so jemanden nicht mehr haben konnte, weshalb sollte sie sich dann mit jemand Geringerem abgeben?
    Walküre schaltete die Alarmanlage aus und betrat Gordons Haus. Sie ging an den Räumen vorbei, in denen sie sich normalerweise aufhielt, und ihr fiel auf, wie sauber alles aussah und wie frisch alles roch. Sie stieß die Flügeltür zum Ballsaal auf und schaltete das Licht ein. Brandneue Kronleuchter hingen an der Decke. Sie glitzerten wie Diamanten. Der Fußboden war frisch gebohnert und an einer Wand waren Tische und Stühle gestapelt, bereit, aufgestellt zu werden. Im Augenblick war alles still, jeder ihrer Schritte hallte in dem leeren Raum wider. Sie versuchte sich vorzustellen, wie es wohl aussah, wenn er voller Leute war. Das letzte Mal war das Haus an Gordons Beerdigung voll gewesen.
    Sie stieg die Treppe hinauf zu Gordons Arbeitszimmer. Als er noch lebte, hatte er hier alle seine Bücher und Artikel geschrieben. Walküre legte den Schalter um und das Bücherregal öffnete sich. Sie ging durch und betrat das dahinter verborgene Zimmer. Gordon Edgley wandte sich ihr zu, lächelte und hob eine Hand, während er den Abschnitt zu Ende diktierte.
    »...es machte einen Satz, dieses Etwas aus Klauen und Fängen und Muskeln, und mit einem weit ausholenden Schlag riss es dem Gefängniswärter den Bauch auf. Seine Eingeweide verteilten sich auf dem rauen Steinfußboden. Ende der Aufnahme.« Das Gerät auf dem Tisch piepste und Gordon grinste. »Mit dem neuen Buch komme ich super voran.«
    Sie nickte anerkennend. »Hört sich so an.«
    »Ich wage zu behaupten, dass es besser ist als alles, was ich zu meinen Lebzeiten geschrieben habe. Es hat Pathos. Es hat Gefühl. Es hat Eingeweide. Es hat alles, was man sich von einem posthum veröffentlichten Bestseller, der vor Kurzem in einem verborgenen Archiv entdeckt wurde, wünscht. Es wird dir eine Menge Geld einbringen, meine liebe Nichte. Aber Geld spielt für dich ja keine Rolle. Wann hat Geld je eine Rolle für dich gespielt?« Walküre zuckte mit den Schultern. »Ich bin sicher, dass wir es gut gebrauchen können. Mum und Dad wahrscheinlich mehr als ich.«
    »Und die kleine Schwester. Vergiss den Familien-Zuwachs nicht. Ich habe mir überlegt, dass ich vielleicht ein Buch für jüngere Leser schreiben könnte, wenn ich mit diesem hier fertig bin, damit sie was zu lesen hat, wenn sie ein wenig älter ist. Ah, was ist nicht alles möglich! Wenn du nicht darauf bestanden hättest, dass ich mich Skulduggery und den anderen offenbare, würde ich meine Tage im Echostein zubringen und darauf warten, dass du mich gelegentlich besuchst. Ich darf gar nicht daran denken!«
    Der Stein lag in seiner Schale auf dem Schreibtisch. Die Schale selbst stand auf einem Symbol, das China Sorrows in das Holz geritzt hatte. Es gaukelte dem Stein vor, dass die ganze Zeit über eine lebendige Person im Raum sei, sodass Gordons Abbild aktiv bleiben konnte, in diesem Raum hatte er sprachgesteuerte Fernseher und Computer und sonst noch jede Menge Apparate. Er liebte sein zweites Leben.
    »Die

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