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Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Titel: Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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genau das haben sie getan.«
    »Und in der Kiste sind sie, weil ...?«
    »... jeder ein Zuhause braucht.«
    »Verstehe. Warum wir uns vor ihnen verstecken, ist mir allerdings nicht ganz klar. Wenn sie in diese kleine Kiste passen, wie gefährlich können sie dann sein?«
    »Wenn mich nicht alles täuscht, kannst du das gleich mit eigenen Augen sehen«, meinte Skulduggery. Er flüsterte jetzt wieder.
    Walküre lugte hinaus.
    Eine bleiche Hand tauchte aus der Kiste auf. Sie zitterte leicht, als sie länger wurde. Dann war es ein Arm, der sich bog. Die Hand umfasste den Rand der Kiste. Walküre duckte sich.
    »Was passiert da draußen?«, fragte Fletcher.
    »Sie klettern heraus«, antwortete Walküre tonlos. Fletcher wandte sich an Skulduggery. »Wenn sie so gefährlich sind, wie du sagst, lass uns abhauen. Lass uns hier verschwinden.«
    »Sie müssen in Schach gehalten werden«, erwiderte Skulduggery. »Der Mörder hat sie hierher gebracht, um seinen Rückzug zu decken. Wir können nicht verschwinden. Kein Mensch kann sagen, was sie tun würden, wenn sie sich frei bewegen könnten.«
    Walküre riskierte noch einen Blick. Im ersten Moment dachte sie, mit ihren Augen würde etwas nicht stimmen. Ein Mädchen kletterte aus der Kiste. Ein blondes, sechsjähriges Mädchen in einem weißen Kleid mit einer Schleife. Sie bewegte sich wie eine Figur aus einem schlechten Zeichentrickfilm, steif und ruckhaft. Es fehlte jede Geschmeidigkeit, wenn sie beim Gehen den Fuß hob und ihn wieder absetzte. Es gab kein anderes Wort dafür: Sie flimmerte.
    Hinter ihr erschien wieder eine bleiche Hand.
    »Wie kämpfen wir gegen sie?«, fragte Walküre leise. »Keine Ahnung«, gab Skulduggery zu. »Fletcher, geh zu China. In ihren Büchern muss irgendetwas darüber stehen, wie man gegen diese Dinger vorgeht.«
    Fletcher schüttelte den Kopf. »Ich gehe hier nicht weg.«
    »Es war keine Bitte.«
    »Dann kommt mit. Wenigstens Walküre. Ich lasse sie nicht hier zurück.«
    Walküre drehte sich zu ihm um. »Doch, das tust du. Geh. Und beeile dich.«
    Er fasste sie am Arm. »Nein, ich ... Sie löste seine Hand von ihrem Arm. »Wir haben keine Zeit zum Diskutieren. Geh.«
    Er schaute sie unschlüssig an, dann kniff er die Augen zusammen. »Bin sofort wieder da.«
    »Ich warte.«
    Er gab ihr nicht mal einen Kuss - er verschwand einfach.
    Walküre drehte sich wieder zum Fenster um. »Mist«, flüsterte sie.
    Alle drei Flimmer-Girls waren inzwischen aus der Kiste geklettert und alle drei kamen auf das Cottage zu.

[Menü]
    CRAVEN
    Craven betrat mit gesenktem Kopf das Büro des Hohepriesters.
    »Schon wieder zu spät«, stellte Auron Tenebrae fest. Er war Hohepriester des Ordens, Patriarch dieses Tempels und er hatte einen so stechenden Blick, dass selbst die Sonne sich nicht zu zeigen traute, wenn er schlecht gelaunt war. So jedenfalls erzählte man sich. »Das ist jetzt schon das dritte Mal in dieser Woche. Lass es mich wissen, wenn unsere kurzen Treffen eine zu große Belastung für dich darstellen. Wir werden dann sicher um deine undurchsichtigen Marotten herum einen neuen Termin finden.«
    Craven verbeugte sich noch einmal. »Ich bitte vielmals um Verzeihung, Eure Exzellenz. Ich habe keine Entschuldigung für mein Zuspätkommen, außer dass ich ohne Unterlass zum Wohl des Ordens arbeite.«
    »Und wir wissen das gewiss zu schätzen«, erwiderte Tenebrae. Er klang bereits jetzt gelangweilt.
    Craven verbeugte sich so tief, dass ihm der Rücken wehtat. Er hasste den Hohepriester, hasste die Abneigung, die dieser ihn täglich spüren ließ. Ein beständiger Strom abfälliger Bemerkungen hatte sich über die Jahre hinweg in einem riesigen Speicher in Cravens Kopf gesammelt. Keine einzige davon würde er jemals vergessen und erst recht nicht vergeben. Er konnte noch so viele Schmeicheleien anbringen, Komplimente machen und katzbuckeln. Alles, was zurückkam, war diese kaum verdeckte Verachtung. Das Schlimmste daran war, dass Tenebrae keinerlei Anstrengung unternahm, seine Verachtung auf die Momente zu beschränken, in denen sie allein waren. Dicht neben dem Hohepriester stand Nathaniel Quiver, Kleriker ersten Ranges des Ordens der Totenbeschwörer, strenger Gesetzeshüter und ein Mann, der anscheinend keine Gesichtsmuskeln besaß, die ihn zum Lächeln befähigt hätten. Quiver war wahrscheinlich der Ansicht, dass man solche Muskeln besser für ein anständiges Stirnrunzeln nutzen sollte.
    »Du kannst fortfahren, Kleriker Kranz«, sagte Tenebrae.
    Solomon

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