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Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Titel: Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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Willst du ihn dann mir überlassen und du übernimmst sie?«
    »Die Vorstellung gefällt mir noch weniger.«
    »Ich kann’s dir nicht verübeln.«
    Sie seufzte. »Sie bringen uns um, ja?«
    »Sieht ganz danach aus. Unsere einzige Hoffnung ist ein Überraschungsangriff.«
    »Sie beobachten uns genau.«
    »Mist.«
    Skulduggery straffte die Schultern. »Wir haben die Lage durchdiskutiert«, ließ er sie wissen, »und sind übereingekommen, dass allen am besten gedient wäre, wenn ich gegen dich antrete, Melancholia, und Kleriker Craven und Walküre sich im Hintergrund halten und applaudieren oder uns ausbuhen, ganz wie sie es für angemessen halten.«
    Walküre packte ihn am Arm. »Was soll das?«
    »Wir können hier nicht gewinnen«, antwortete er leise, »und ich würde lieber nicht zuschauen müssen, wie du neben mir umgebracht wirst.«
    »Ich werde genauso wenig zuschauen, wie du umgebracht wirst!« »Aber ich habe es zuerst gesagt. Du kannst also herzlich wenig dagegen tun.«
    »Wer hat denn diese Regel aufgestellt?«
    »Ich. Gerade eben.«
    »Wir nehmen euren Vorschlag an«, rief Melancholia zu ihnen herüber. »Aber nachdem ich dich umgebracht habe, behalte ich mir das Recht vor, sie auch noch umzubringen.«
    »Dann ist es mir egal«, meinte Skulduggery. Er zog sein Jackett aus. Seine Pistole hing schwer im Schulterholster, doch er griff nicht danach. Er faltete das Jackett zusammen und drückte es Walküre in die Hände. »Behalte das als Erinnerung an mich.«
    »Ich werde nicht einfach dastehen und nichts tun«, presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Du kannst mich, wie ich vorgeschlagen habe, anfeuern, wenn du willst.«
    »Irgendeinen Plan musst du doch haben, auch wenn er grottenschlecht ist.«
    »Mit Plänen ist es wie mit Bussen. Manchmal kommen sie einfach nicht, wenn man sie braucht.«
    Er ging den Abhang hinunter. »Ich habe unsere gemeinsame Zeit sehr genossen, Walküre«, rief er über die Schulter zurück. »Du bist ein wirklich bemerkenswertes Mädchen.«
    Es gab hundert Dinge, die sie ihm sagen musste, ihm erzählen musste, die er wissen musste. Tausend Worte, die sie aussprechen musste, flüstern musste, die er hören musste. Aber sie schwieg und schaute ihm nach, wie er den Abhang hinunterging. Später würde sie ihm alles erzählen. Wenn das alles vorbei war, wenn der Tag gelaufen war und sie auf der Fahrt nach Hause Witze darüber machen würden, dann würde sie ihm alles sagen. Sie hatten Zeit. Egal, wie viel Angst sie im Augenblick um ihn hatte, sie hatten immer Zeit.
    Er hatte den Höhlengrund erreicht und Melancholia schwebte auf einer weichen Schattenwolke zu ihm herab.
    »Ich werde es genießen«, verkündete sie.
    »Ich gestehe, ich nicht«, erwiderte Skulduggery.
    Er ging auf sie zu und sie lächelte. Ihre Augen leuchteten heller und er erstarrte. Seine behandschuhten Hände fielen von seinen Handgelenken ab und die Armknochen rutschten aus den Hemdenärmeln und fielen scheppernd auf den Felsboden. Seine Knie knickten ein, seine Beine trennten sich von seinen Schuhen und sein Körper fiel in sich zusammen. Sein Brustkorb wölbte sich unter dem Hemd und sein Kopf schlug auf dem Boden auf. Er rollte davon und der Kieferknochen löste sich.
    Walküre atmete langsam aus, bis ihre Lunge leer war. Sie gab keinen Laut von sich und war eiskalt. Sie war die Ruhe selbst. Melancholia hatte Skulduggerys Seele gestohlen. Ohne Seele gab es keine Magie mehr, die seinen Körper Zusammenhalten konnte. Jetzt war er lediglich ein Skelett, nichts weiter als ein Haufen alter Knochen. Es gab ihn nicht mehr. Es gab ihn nicht mehr und sie hatte ihn ihr genommen.
    Melancholia lächelte. »Das war ein Kinderspiel.«
    Walküre atmete ein, atmete all ihren Schmerz und ihren Zorn und ihre Wut ein. Sie atmete all die Dinge ein, die sie ihm gern gesagt hätte und jetzt nie mehr sagen konnte. All die Worte, die sie gern ausgesprochen hätte und jetzt nie mehr aussprechen würde. Sie atmete ihre Kraft ein und ihr Entsetzen und ihre Trauer, ließ sich davon ausfüllen, ließ sich ganz und gar ausfüllen davon und stieß dann einen Schrei aus. Sie warf Skulduggerys Jackett auf den Boden und sprang, nutzte die Luft, um sich wie eine Kanonenkugel zu Melancholia hinunter katapultieren zu lassen. Melancholia lachte und machte eine schnelle Handbewegung und die Schatten stiegen auf und schmetterten Walküre gegen die Höhlendecke. Sie verzogen sich und sie fiel. Sie versuchte, ihre Landung über die Luft

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