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Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Titel: Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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flüsterte er in sein leeres Apartment hinein.
    Mit einem Schlag kehrte sein Enthusiasmus zurück. Sein Interesse loderte wie ein Hochofen in seiner Brust. Finbar hatte das Treffen mit Geoffrey arrangiert, damit Geoffrey seinen Voodoozauber an ihm wirken und ihn dazu bringen konnte, das, was vielleicht die beste Geschichte seines Lebens hätte werden können, nicht weiter zu verfolgen.
    Kenny grinste. Da müsst ihr euch schon was Besseres einfallen lassen.

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    DER AUSRITT
    China zog gegen den Widerstand des Pferdes heftig an den Zügeln. Der Hengst war eigensinnig, und wie. Bei jedem Richtungswechsel versuchte er, sie abzuwerfen. Bei jedem Graben, den sie übersprangen, drohte er, sie hineinzuwerfen. Sie kämpfte mit ihm, seit sie sich in den Sattel geschwungen hatte. Ihre Arme schmerzten und ihre Beine brannten. Ihre Reithose war voller Dreckspritzer und die Bluse klebte ihr am Rücken. Ihre Hände waren wund von den Zügeln.
    Wie sie dieses Tier liebte!
    Eine Kreatur voll ungezügelter Kraft, eine, bei der sie richtig arbeiten musste, damit sie das tat, was sie wollte. Eine Herausforderung.
    Früher war sie oft ausgeritten, doch als ihre Freunde wegblieben oder starben, als sie sie betrog oder von ihnen betrogen wurde, war eine einsame Freizeitbeschäftigung daraus geworden - und eine Zeit lang hatte es ihr auch so gefallen. Nur sie und das Pferd und die freie Natur, der Hufschlag, den sie im ganzen Körper spürte, Klumpen von Gras und Erde, die hinter ihnen hochgeschleudert wurden. Kein Reden, kein Schmeicheln, keine Liebeserklärungen.
    Doch Menschen verändern sich und sie unterlag diesem Phänomen genauso wie jeder andere. Jahrzehntelange Einsamkeit hatte sie hart gemacht, doch Isolation, deren Ende nicht abzusehen ist, ist eine gefährliche Sache. Plötzlich wollte sie nicht mehr allein sein an diesen Nachmittagen.
    Walküre würde diese Ausritte genießen, das wusste sie. China hatte sie von früheren Ausritten erzählen hören, in einer Zeit, bevor sie Skulduggery kennengelernt hatte. Eine Anfängerin nur, aber sie war wohl ein Naturtalent und liebte das Reiten. Vielleicht würde China sie irgendwann einladen, mitzukommen zu den Stallungen - falls Walküre beim Retten der Welt gerade mal eine Pause einlegen konnte. Sie hatte sogar schon das perfekte Pferd für sie ausgesucht - stark und schnell und etwas übermütig. Einfach perfekt, um sich wieder an den Sattel zu gewöhnen.
    Vorausgesetzt natürlich, China fand eine Lösung in dieser Eliza-Scorn-Geschichte. Sie erforderte nicht nur einen gezielten Schlag gegen Scorn oder auch einen Schlag gegen Scorn und Prave zusammen, sondern gleichzeitig mehrfache Schläge gegen unterschiedliche Ziele. Das größte Problem dabei war, dass China nicht wusste, wer die Ziele waren. Das war der eigentliche Vorteil, den Scorn ihr gegenüber hatte.
    Natürlich bestand auch die Möglichkeit, dass es gar keine gab. Scorn konnte geblufft haben, doch China bezweifelte es. Um die Kirche der Gesichtslosen aufzubauen, brauchte Scorn sehr vielmehr als das, was China ihr geben konnte. Sie brauchte Gönner, geheime Förderer und interessierte Parteien. Diesen hatte sie wahrscheinlich nicht erzählt, was China in ihrer vergeudeten Jugend getan hatte, aber sie hatte bestimmt dafür gesorgt, dass diese Information an sie weitergeleitet würde, sollte ihr irgendetwas zustoßen. Das bedeutete, dass China herausfinden musste, wer diese mysteriösen Gönner waren. Und dann musste sie alle gleichzeitig erledigen.
    China drosselte das Tempo. Sie zog kräftig an den Zügeln, bis das müde Pferd gehorchte. Dann ritt sie zum Fluss hinunter und der Hengst watete dankbar hinein. Das schnell fließende Wasser kühlte seine Muskeln. Dass es ihr in die Stiefelschäfte lief, machte China nichts aus. Sie klopfte ihm den Hals, sagte ihm, wie toll er sei, das beste Pferd, das seit zwanzig Jahren in diesem Stall gestanden hatte.
    Als sie genug hatten, führte sie ihn die Uferböschung hinauf und ging zurück zum Stall. Eine kleine Armee unverheirateter Männer und Frauen kümmerte sich dort um die Pferde. Es waren talentierte Leute, die ihren Job gut machten, und sie wollte nicht, dass sie ihre Männer und Frauen und Familien verließen, nur weil sie sich in sie verliebt hatten. Mit liebestollen Zauberern umzugehen, war einfacher. Die kannten wenigstens ihren Ruf. Doch Sterbliche hatten keine Chance. Auf ihre Anweisung hin hatten alle Arbeiter den Hof zu verlassen, sobald sie kam, es sei denn, sie

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