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Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Titel: Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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um Entschuldigung.« Craven verbeugte sich. »Unsere jüngeren Totenbeschwörer sind verständlicherweise nervös. Sie brauchten jemanden, der ihnen versicherte, dass alles gut werden wird.«
    Tenebrae runzelte die Stirn. »Und dieser Jemand warst du, wenn ich das richtig verstanden habe?«
    Craven lächelte. »Ich bin dort, wo ich gebraucht werde.«
    »Bring mich zu ihr«, verlangte Tenebrae und erhob sich.
    Craven hob eine Augenbraue. »Eure Exzellenz?«
    »Bring mich zum Todbringer, Kleriker. Es wird Zeit, dass ich mit ihr rede.«
    »Das geht leider nicht. Sie darf nicht gestört werden.« »Ich bin der Hohepriester, Kleriker Craven. Du verwehrst mir nichts.«
    Etwas flackerte in den Augen des Klerikers, etwas, das Tenebrae in diesen Augen noch nie gesehen hatte. Dann war es verschwunden. »Selbstverständlich. Ich bitte erneut vielmals um Entschuldigung und werde Euch sofort zu ihr bringen.«
    Tenebrae marschierte aus dem Zimmer. Craven folgte ihm durch den langen Flur. Er musste sich anstrengen, um mit den weit ausholenden Schritten Tenebraes mithalten zu können. Tenebrae empfand eine gewisse Genugtuung darin, Craven seiner neu erworbenen Würde berauben zu können. Es war nur eine geringe Genugtuung, aber es war eine und er musste sich das Lächeln verkneifen.
    Noch besser wurde es, als sie die Tiefen des Tempels erreichten. Tenebrae gab Craven durch eine Geste zu verstehen, dass er zu Melancholias Kammer vorausgehen solle. Doch wenn Craven angenommen hatte, dass er jetzt die Marschgeschwindigkeit bestimmen könnte, wurde er bitter enttäuscht. Tenebrae ging weiter so schnell, dass Craven praktisch im Laufschritt vor ihm hereilen musste, damit der Hohepriester nicht auf den Saum seiner Robe trat. Mehr als einmal gelang es Tenebrae, auf den über den Boden schleifenden Stoff zu treten. Jedes Mal ruckte Cravens Kopf dann mit einem erstickten Würgelaut nach hinten.
    Schließlich kamen sie zu einer Tür und die kindischen Spielchen hatten ein Ende. Craven stieß die Tür weit auf und Tenebrae rauschte an ihm vorbei. Melancholia St. Clair lag in einem Loch im Boden, das bis zum Rand mit Schlamm gefüllt war. Ihre Robe lag daneben. Sie öffnete die Augen und betrachtete die beiden Ankömmlinge. Falls sie überrascht war, ließ sie sich nichts anmerken. Sie blieb, wo sie war.
    »Melancholia, der Hohepriester ist gekommen.« In Kleriker Cravens Stimme schwang ein mahnender Unterton mit.
    »Das sehe ich«, erwiderte Melancholia. »Du erwartest doch sicher nicht, dass ich aufstehe?«
    »Das wird nicht nötig sein«, wehrte Tenebrae ab. »Walküre Unruh ist hier, nicht wahr?«, fragte Melancholia. »Und Skulduggery Pleasant.«
    »Ja«, antwortete Tenebrae. »Woher weißt du das?«
    »Ich spüre sie. Ich spüre ihre Energie. Sie sind nicht glücklich, stimmt's? Sie ist wütend und verletzt und sie hat Angst.«
    »Das kann man so sagen, ja.«
    Melancholia lächelte. »Wunderbar.«
    »Wie geht es dir, mein Kind?«
    Sie schaute ihn an. »Ich bin müde.«
    »Bist du verletzt? Das ist Heilschlamm, in dem du badest, nicht wahr?«
    »Das Bad dient der Regeneration«, erklärte Craven rasch. »Es erfüllt sie mit neuer Energie und -«
    »Ich weiß, was Regeneration bedeutet«, unterbrach Tenebrae ihn. »Und ich habe das Mädchen gefragt.« Melancholia schloss die Augen und lehnte lässig den Kopf zurück. »Das Mädchen hat einen Namen.«
    Tenebrae stutzte. »Was war das?«
    Sie hielt die Augen weiter geschlossen. »Ich sagte, das Mädchen hat einen Namen. Melancholia. Todbringer. Ihr könnt wählen. Aber Ihr könnt mich nicht ,das Mädchen’ nennen.«
    »Ich bin der Hohepriester dieses Tempels, junge Dame. Ich kann dich nennen, wie immer ich will.«
    Ein Auge öffnete sich und sie blinzelte zu ihm auf.
    »Ich habe dich gefragt, ob du verletzt bist, und ich erwarte eine Antwort.«
    Das Mädchen seufzte. »Manchmal ist mir heiß. Das ist nicht angenehm. Es tut weh. Im Schlamm wird es besser.«
    »Heiß? Warum ist dir heiß?«
    »Wegen meiner Narben.«
    »Ah, richtig, die Narben. Was die zu bedeuten haben, wollte ich dich schon lange fragen.«
    Craven trat vor. »Ich kann Euch eine Erklärung - »Ich möchte, dass sie es tut. Melancholia?«
    »Er hat Symbole in meine Haut geritzt«, erklärte Melancholia. »Es hat Monate gedauert. Es war schmerzhaft. Aber es musste sein. Ich war der Todbringer und ich brauchte meine Kraft. Es war alle Schmerzen wert. Jeden Schrei. Die Sache war es wert.«
    »Dann stimmt es also.« Tenebrae wandte

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