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Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Titel: Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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hörte einen Wagen. »Sie sind wieder da. Du musst jetzt gehen.«
    »Ich warte im Dunkeln.«
    »Ich will nicht, dass du mich oder meine Familie beobachtest.«
    »Du beeilst dich besser, sie sind fast schon im Haus.« Sie bedachte ihn mit einem letzten Blick, dann lief sie durch die Hintertür und die Treppe hinauf. Unten ging die Haustür auf und sie hörte die Stimme ihrer Mutter. Sie trat ans Fenster und schaute hinaus. Sehen konnte Walküre ihn nicht, aber sie wusste, er war da.

[Menü]
    WILLOW HILL
    Als das Altenheim Willow Hill vor zwanzig Jahren geschlossen worden war, hatte ihm niemand eine Träne nachgeweint. Es war ein kaltes Heim gewesen mit langen Fluren und strengen Gerüchen, die sowohl das Personal als auch die Bewohner mit einem gefährlichen Maß an Gleichgültigkeit zu infizieren schienen. Körper, einst jung und stark, verfielen klaglos, folgten gehorsam Köpfen, die auch nicht wussten wohin. In Willow Hill gaben die Leute auf. In Willow Hill schien allen alles egal zu sein.
    Der Orden der Totenbeschwörer hatte das Haus vor zehn Jahren erworben und nichts unternommen, um den schleichenden Verfall des Gemäuers aufzuhalten. Sie ließen es verkommen. Sie ließen die Jugendlichen aus der Nachbarschaft Steine durch die Fenster werfen und die Außenmauern mit Farbe besprühen. Nur eines erlaubten sie nicht: dass jemand einbrach und die Nacht darin verbrachte. Es war nicht vorherzusehen, wann der Orden einmal einen Zufluchtsort brauchte, und man wollte sich nicht mit einer Sterblichenplage herumschlagen müssen, wenn dieser Fall eintrat.
    Vor allem Craven mochte Altenheime. Er mochte die Ruhe und den Frieden und die typische Beschaffenheit abgestandener Luft. Am meisten mochte er den Tod, der hier wie eine schwache Erinnerung lauerte.
    Die anderen Totenbeschwörer, insgesamt waren es dreiundvierzig, hatten sich im ehemaligen Speisesaal versammelt. Craven stand vor der Tür und schätzte die Stimmung von etwa einem Dutzend Unterhaltungen ein. Dann betrat er gemessenen Schrittes den Saal und wartete, bis alle aufhörten zu reden. Als Ruhe herrschte, räusperte er sich, schloss die Augen und schüttelte traurig den Kopf. »Zutiefst betrübt muss ich euch heute mitteilen, dass unser Hohepriester Auron Tenebrae in den Strom des Lebens eingetaucht ist.« Schockiertes Gemurmel ging durch die versammelten Totenbeschwörer und Craven fuhr fort: »Lord Vile hat ihn getötet, bevor er auch unsere Retterin, den Todbringer, angegriffen hat. Sie war stark genug und hat überlebt. Der Hohepriester leider nicht.«
    »Wo ist seine Leiche?«
    Craven runzelte die Stirn und suchte nach demjenigen, der seine feierliche Rede unterbrochen hatte. Es war Kranz. Wer sonst.
    »Wir konnten sie nicht bergen, Kleriker Kranz«, antwortete Craven. »Aber ich selbst war Zeuge. Unser Hohepriester Tenebrae ist nicht mehr. Dies ist ein Tag der Trauer und des Schmerzes.«
    »So ist es«, bekräftigte Kranz. »Wir haben schließlich nicht nur Tenebrae verloren. Wir haben auch mehr als drei Dutzend andere verloren.«
    »Eine entsetzliche Tragödie.«
    »Tragödie nennst du das? Melancholia hat sie umgebracht. Ich nenne so etwas Mord.«
    Craven wirkte erschrocken und warf einen Blick hinter sich auf Melancholia. Sie saß da, den Kopf gesenkt und die Kapuze tief in die Stirn gezogen. Einen Augenblick lang sah es so aus, als lächelte sie. Craven wandte sich wieder der Menge zu. »Mord? Wie kann es Mord sein? Sie ist der Todbringer. Sie hat unsere Brüder und Schwestern in den großen Strom entlassen, weil sie ihre Kraft und ihren Mut brauchte, um Lord Vile und diese Hunde aus dem Sanktuarium zu besiegen. Ich versichere euch, dass jeder Einzelne von ihnen darauf vorbereitet war, dieses letzte Opfer zu bringen, und ich bin sicher, sie taten es gern.«
    »Sie hat ihnen keine Wahl gelassen«, warf Kranz ein.
    »Dazu war keine Zeit.« Aller Augen wandten sich Melancholia zu. Sie hielt den Kopf weiter gesenkt. »Es tut mir leid, dass ich diese Menschen umgebracht habe. Ich kannte sie alle. Sie werden mir fehlen, aber ich weiß, dass ich sie bald wieder sehen werde. Genauso sicher weiß ich, dass ich unseren Hohepriester wieder sehen werde. Ich habe eine ... eine Verantwortung, Kleriker Kranz. Ich muss die Passage einleiten. Alles andere hat keinerlei Bedeutung mehr. Du weißt besser als viele andere, dass wir alles uns Mögliche tun müssen, damit die Welt gerettet wird.«
    »Und du glaubst, dass du wirklich diejenige bist, die das vollbringen

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