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Skulduggery Pleasent -2- Das Groteskerium kehrt zurück

Skulduggery Pleasent -2- Das Groteskerium kehrt zurück

Titel: Skulduggery Pleasent -2- Das Groteskerium kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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Onkel stemmte die Hände in die Hüften und schüttelte den Kopf. „Was denkst du dir eigentlich dabei, hier in meinem Haus herumzuschleichen? Ich habe immer gesagt, dass du viel zu neugierig bist. Das ist zugegebenermaßen etwas, das wir gemeinsam haben, aber ich für mein Teil bin mir nicht zu schade, gelegentlich den Scheinheiligen zu spielen, wenn es sein muss.“
    Walküre stand nur da, mit offenem Mund. „Bist du ... bist du es wirklich?“
    Er zuckte zusammen, als sei er bei einer Lüge ertappt worden, dann wedelte er mit den Händen und wackelte mit dem Kopf. „Nein, ich bin es nicht“, sagte er, „das ist alles nur ein Traum ...“
    „Onkel Gordon, hör auf damit.“
    „Geh dahin zurück, woher du gekommen bist“, fuhr er fort, wobei er die Worte in die Länge zog, „und versuche aufzuwachen ... Und denk daran, das ist alles nur ein Traaauuummm!“
    „Ich meine es ernst, Onkel Gordon, hör auf mit dem Quatsch.“
    Er hörte auf, mit dem Kopf zu wackeln, und ließ die Hände sinken.
    „Gut, dann mache dich auf einen Schock gefasst, Stephanie. Die Welt ist nicht das, wofür du sie hältst. Es gibt Magie, echte Magie, und sie ist -“
    „Das weiß ich doch längst“, unterbrach sie ihn. „Sag mir einfach, was hier vorgeht. Wie kommt es, dass du hier bist?“
    „Du weißt über die Magie Bescheid? Wer hat dir davon erzählt?“
    „Beantwortest du mir meine Frage?“
    „Möglich. Was wolltest du gleich wieder wissen?“
    „Wie kommt es, dass du hier bist?“
    „Ach, das. Ich bin gar nicht hier. Nicht wirklich. Das bin nicht ich. Das heißt, ich bin natürlich ich, aber dann doch wieder nicht. Siehst du den blauen Edelstein? Er ist sehr selten. Man nennt ihn Echostein, und üblicherweise wird er dazu benutzt -“
    „Ich weiß, was ein Echostein ist.“
    „Ach ja?“
    „Die Leute schlafen drei Nächte lang mit dem Stein neben sich und übertragen dadurch ihre Persönlichkeit auf ihn.“
    „Oh. Ja, du hast recht“, sagte er. Er sah etwas enttäuscht aus. „Üblicherweise tun das Sterbende. Nach ihrem Tod bekommen die Hinterbliebenen den Stein, damit er ihnen über ihre Trauer hinweghilft oder Fragen beantwortet, die noch offen sind. Solche Sachen eben. Für mich war er dagegen mehr so etwas wie eine Schreibhilfe.“
    „Eine Schreibhilfe?“
    „Ich habe mein Bewusstsein auf den Stein übertragen, beziehungsweise der echte Gordon übertrug mich auf den Stein. Er wendet sich immer dann an mich, wenn er bei einer Story nicht mehr weiterkommt oder sie aus einem anderen Blickwinkel betrachten muss oder auch nur dann, wenn er sich mit jemandem unterhalten will, der ihm gewachsen ist, intellektuell gesehen. Wir führen meist sehr interessante Unterhaltungen, das kann ich dir sagen.“
    „Das ist ... das ist so ...“
    „Narzisstisch?“
    „Ich wollte eigentlich verrückt sagen, aber lassen wir es meinetwegen bei narzisstisch. Wie viel Zeit haben wir, bevor er seine Kraft verliert?“
    Gordon, der Echo-Gordon, schüttelte den Kopf und wies auf die Schale mit dem Stein. „Solange der Echostein in seinem Nest liegt, lädt er sich permanent neu auf. Ich könnte ewig hierbleiben - vorausgesetzt natürlich, es wäre noch jemand da. Nur mit mir allein wäre es ziemlich langweilig. Ich freue mich natürlich, dass ich mit dir reden kann, Stephanie, und ich würde dich auch gern in den Arm nehmen, wenn ich nicht direkt durch dich hindurchgreifen würde, was ziemlich merkwürdig wäre, aber ich muss dir leider sagen, dass es Gordon selbst bestimmt gar nicht recht ist, wenn er erfährt, dass du hier warst.“
    „Hm, also ... ich glaube nicht, dass er es erfährt. Weißt du noch, wann du das letzte Mal mit Gordon gesprochen hast? Mit dem anderen Gordon, dem echten?“
    Er kniff die Augen zusammen. „Warum fragst du das, Stephanie? Stimmt etwas nicht?“
    Sie zögerte. „Ich heiße Walküre.“
    „Wellküre?“
    „Walküre mit a. Walküre Unruh. Du hast mir das Haus hier in deinem Testament vermacht.“
    Er starrte sie an. „Oh. Oh nein!“
    „Doch.“
    „Oh mein Gott, ich bin ... ich wusste ja, dass ich ... ich meine, ich wusste, dass ich möglicherweise in Gefahr war, nachdem ich das Zepter der Urväter entdeckt hatte, aber ... aber ... Du musst mir jetzt die Wahrheit sagen, ja? Du musst vollkommen und brutal ehrlich sein. Sag mir frei heraus - bin ich tot?“
    „Ja“
    Er schlug die Hände vors Gesicht.
    Sie wartete darauf, dass er sie wieder ansah. Als er es nicht tat, suchte sie nach Worten,

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