Skulduggery Pleasent -2- Das Groteskerium kehrt zurück
um das Schweigen zu brechen. „Ich kann mir gut vorstellen, dass das jetzt ein Schock für dich ist ...“
Endlich hob er den Kopf. „Wie bin ich gestorben?“
„Nefarian Serpine hat dich umgebracht“, sagte Walküre so taktvoll wie möglich unter den gegebenen Umständen. „Also, er hat Gordon umgebracht. Und damit wahrscheinlich auch dich ...“
„Serpine hat mich umgebracht? Dann hat er das Zepter! Schnell, Stephanie, wir dürfen keine Zeit verlieren -“
„Keine Sorge, er ist tot. Skulduggery hat ihn letztes Jahr schon getötet.“
„Oh.“ Echo-Gordon atmete erleichtert auf. „Verstehe. Und du kennst also Skulduggery?“
„Er hat mich eingewiesen.“
„Und was ist mit dem Zepter?“
„Es kann niemandem mehr gefährlich werden.“
„Konntet ihr die Hinweise entschlüsseln, die ich euch gegeben habe? Die Sache mit der Brosche und den unterirdischen Höhlen?“
„Ja. Das war ausgesprochen clever von dir.“
„Das mit dem Rätsel war meine Idee“, sagte er stolz. „Gordon, der echte Gordon, wollte klare Anweisungen hinterlegen für den Fall, dass ihm etwas zustößt, aber ich habe ihn davon überzeugt, dass es besser ist, es in ein Rätsel zu verpacken. Es gibt dem Ganzen noch eine zusätzliche Note, findest du nicht auch?“
Seine Unterlippe zitterte.
„Ist alles in Ordnung?“, fragte Walküre.
„Eigentlich nicht. Ich bin die Erinnerungen eines Toten. Ich versuche gerade, eine Daseinsberechtigung für mich zu finden. Gab es Aufruhr? Als ich starb, meine ich? Wurde ein Tag Staatstrauer angeordnet?“
„Hm ... kein ganzer Tag, glaube ich ...“
Er runzelte die Stirn. „Aber ich war ein Bestsellerautor. Man hat mich geliebt. Und eine Gedenkminute, die im ganzen Land abgehalten wurde - gab es die?“
Walküre rieb sich die Arme. „Eine Minute? Ich bin mir nicht sicher, ob es ... also, ob es eine offizielle Gedenkminute gab, aber mir ist aufgefallen, dass die Leute ... stiller waren als sonst.“
„Wie sieht es mit den Verkaufszahlen aus?“
„Oh, deine letzten beiden Bücher kamen sofort wieder in die Top Ten.“
„Und was ist mit meinem letzten Buch?“
„Es erscheint in drei oder vier Monaten, glaube ich.“
„Das wird ein Renner“, sagte er und rieb sich das Kinn. „Das sollte sich wirklich gut verkaufen, jetzt, wo ich tot bin.“
„Auf deiner Beerdigung waren jede Menge Leute“, erzählte Walküre. „Viele haben geweint und gesagt, was für ein großartiger Mann du warst und wie sehr man dich vermissen wird.“
Echo-Gordon verdaute das, dann nickte er. „Man wird mich vermissen. Und ich war tatsächlich ziemlich großartig.“ Plötzlich machte er ein griesgrämiges Gesicht. „War Beryl auch da?“
Walküre lachte. „Ja, und sie hat sich ein paar Tränen abgequetscht, um möglichst viel Mitleid zu bekommen.“
„Ich konnte die Frau nie leiden. Wenn du mich fragst, hätte Fergus was Besseres kriegen können. Nichts viel Besseres, damit wir uns richtig verstehen - der Mann hat die Persönlichkeit eines nassen Handtuchs. Aber jede andere wäre besser gewesen als Beryl. Gordon hat ihnen in seinem Testament doch ein Boot hinterlassen, oder? Wie haben sie das denn aufgenommen?“
„Fergus hat es die Sprache verschlagen, und Beryl bekam einen hysterischen Anfall.“
Echo-Gordon lachte und rieb sich die Hände. „Das hätte ich zu gern miterlebt. Wir haben vielleicht eine Familie!“
„Das kannst du laut sagen. Übrigens findet morgen Abend ein Familientreffen statt.“
„Tatsächlich? Wie schön! Nimmst du mich mit?“
„Äh ... wie denn? Du bist tot, Onkel Gordon.“
„Steck einfach den Stein in deine Tasche, und bring mich in ein leeres Zimmer, von dem aus ich mir die ganzen Edgleys anschauen und über sie lachen kann. Ich könnte aber auch als Geist auftreten und Beryl heimsuchen.“
„Hm, das wäre vielleicht etwas kindisch, oder? Aber ich glaube ohnehin nicht, dass ich hingehe. Ich muss morgen Abend die Welt retten, deshalb ...“
„Ja, natürlich. Aber falls du es dir noch anders überlegst ...“
Sie grinste. „Dann nehme ich dich mit, versprochen. Aber was hat es mit diesem Zimmer hier auf sich? Was haben all diese ... Sachen hier zu bedeuten?“
Er drückte stolz die Brust heraus. „Das, meine liebe Nichte, sind Gegenstände von großer magischer und historischer Bedeutung. Was du da auf den Regalen um dich herum siehst, ist so selten, dass viele Sammler über Leichen gehen würden, um sie in ihren Besitz zu bekommen. Und ich meine
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