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Sky Captain and the World of Tomorrow

Sky Captain and the World of Tomorrow

Titel: Sky Captain and the World of Tomorrow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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weiter. Ihre Füße klangen wie metallischer Trommelschlag, der den Boden erschütterte. Das Gesicht dicht am Straßenpflaster, streckte Polly den Arm weiter aus, tastete nach ihrer Kamera. Endlich streiften ihre Finger den Lederriemen.
    Ein dunkler Schatten fiel auf sie, geworfen von den näher kommenden Maschinen. Polly blickte entsetzt auf und sah die metallischen Monster nur noch ein paar Riesenschritte entfernt. Sie versuchte sich zu konzentrieren, als ihre Fingerspitzen abermals den Riemen streiften. Sie zog daran, bis sie schließlich die Kamera selbst berührte. Sie strengte sich so sehr an, dass es sich anfühlte, als würde ihr Arm jeden Augenblick aus dem Gelenk reißen. Dann bog sie langsam den kleinen Finger um den dünnen Riemen. Vorsichtig, als wäre das Gehäuse mit Nitroglyzerin gefüllt, begann sie die Leica aus dem Gully zu ziehen.
    Mit einem triumphierenden Grinsen sprang Polly schließlich auf. Nun, da ihr wichtigster Besitz in Sicherheit war, brauchte sie nur noch lebendig hier herauszukommen.
    Sie rannte auf die Gasse zu, blieb dann aber stehen, als die durch die riesigen Maschinen verursachte Erschütterung die Gebäude beben ließ. Brocken von Beton und Mörtel regneten auf die Straße herab und blockierten Pollys Weg. Sie fuhr herum, plötzlich wieder ernst geworden. Sie dachte darüber nach, wie sie entkommen könnte. Weiter unten an der Straße hatte die Polizei eine zweite Barrikade errichtet. Mit Pistolen, Gewehren und Maschinengewehren eröffneten sie das Feuer auf die Roboter, ohne zu ahnen, dass Polly ganz in der Nähe war. Heiße Kugeln prallten von den gepanzerten Riesen ab und schwirrten in alle Richtungen.
    Polly eilte zum Bürgersteig, aber auf beiden Seiten blockierten Trümmer ihren Weg. Es war einfacher, den riesigen Maschinen auszuweichen als dem Kugelhagel. Schutt rieselte weiter rings um sie hernieder, und Wolken von Staub stiegen auf. Polly würde es nie bis zur Barrikade und in den zweifelhaften Schutz der Polizei schaffen.
    Sie machte einen zögernden Schritt rückwärts, und ihre Gedanken überschlugen sich. Dann griff sie entschlossen nach unten und riss ihren Rock auf, denn sie würde rennen müssen.
    »Verzweifelte Situationen verlangen manchmal verrückte Lösungen«, sagte sie laut. Redakteur Paley hatte das einmal gesagt, als sie noch neu in der Redaktion gewesen war und nichts Gefährlicheres tun musste, als über gesellschaftliche Veranstaltungen und Orchideenausstellungen zu berichten. Die Bemerkung war selbstverständlich nur dazu gedacht gewesen, Paley weise wirken zu lassen. Der ältere Mann hätte nie erwartet, dass Polly je in die Situation kommen würde, diesen Rat in die Praxis umzusetzen. »Also, hier ist meine verrückte Lösung.«
    Da es offenbar nur noch einen einzigen Ausweg gab, holte Polly tief Luft – und rannte direkt auf die Roboter zu. Die Ungeheuer waren riesig, aber langsam, und sie hatte viel Manövrierraum. Es schien machbar, obwohl sie zugeben musste, dass die Situation schlimmer und schlimmer aussah, je näher sie den Maschinen kam. Ein riesiger Fuß wurde mit einem Krachen abgesetzt.
    Das Beste an solch unverfrorenen Aktionen war, dass man es sich mittendrin nicht mehr anders überlegen konnte. Wie ein Insekt, das kurz davorstand, zertreten zu werden, schoss Polly zwischen riesigen Beinen dahin. Sie duckte sich, als ein Arm von der Größe eines Baukrans mit einem Rechen von stemmeisendicken Klauen über sie hinwegschwang. Dann eilte sie zur anderen Seite, als ein riesiger Metallfuß, so groß wie ein Taxi, direkt vor ihr aufsetzte. Die Wucht des Schrittes war so gewaltig, dass Polly in die Knie ging.
    Sie blickte auf zu einem weiteren Eisenschuh, der sich nur ein paar Fuß über ihr abwärts bewegte. Keuchend rollte sie aus dem Weg, als der Roboterstiefel auf das Pflaster krachte. Ein weiterer Fuß folgte, dann noch einer und noch einer – es war wie Mörserfeuer. Polly hob die Arme schützend über den Kopf, als die Roboter scheinbar von allen Seiten kamen.
    Das ohrenbetäubende, schwirrende Geräusch von Robotergetrieben bewirkte allerdings, dass sie sich dennoch umdrehte und hoch in den Schatten spähte. Die Ferse eines erhobenen Metallstiefels hing über ihr. Hilflos und unfähig sich zu bewegen, musste Polly zusehen, wie der Roboterfuß sich langsam senkte.
    Es gab keine Fluchtmöglichkeit. Sie war so gut wie tot.

 
     
     
    EPISODE II
     
     
     
    TERROR AUS DER LUFT
     
     
     
     
    Nach seinem Eintreffen in New York City an

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