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Sky Captain and the World of Tomorrow

Sky Captain and the World of Tomorrow

Titel: Sky Captain and the World of Tomorrow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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verblüffende Hintergrundinformationen.« Polly hob eine der getippten Dossierseiten hoch. »Totenkopf hat sein erstes Patent schon mit zwölf angemeldet.« Sie blätterte weiter, las weiter, entzifferte die deutschen Sätze, so gut sie konnte. »Mit siebzehn hatte er bereits zwei Doktortitel und war einer der geachtetsten Geister seiner Zeit. All das noch vor Beginn des Krieges.«
    Sie hielt einen Moment inne. »Dann zeigte sich seine dunkle Seite. Zunächst begannen Tiere in seinem Dorf zu verschwinden. Später wurden sie tot und verstümmelt wieder aufgefunden, Opfer schrecklicher Experimente. Dann Kinder…« Polly blickte auf. Sie sah in dem trüben Cockpitlicht so aus, als wäre ihr übel. »Berichte über verschwundene Kinder.«
    Sie fand einen losen Ordner in der Aktentasche, öffnete ihn und holte alte Fotos heraus, die sich an den Rändern wellten. »Ein Jahr nach Totenkopfs Verschwinden kam es zu seltsamen Gerüchten im deutschen Parlament, zu Geflüster darüber, dass er an etwas arbeitete, das man andeutungsweise als« – sie rang mit der Übersetzung – »›Weltuntergangs-Maschine‹ bezeichnete. Jahrzehntelang schlugen alle Versuche, Totenkopf zu finden, fehl. Bis heute ist sein Aufenthaltsort ein Rätsel.«
    »Wie lange ist das her?«
    »Seit über dreißig Jahren hat ihn niemand mehr gesehen.«
    »Wenn man von diesen Robotern ausgeht, die in Städten überall auf der Welt zuschlagen, scheint er in der Zwischenzeit ziemlich fleißig gewesen zu sein.« Sky Captain sah, dass Polly ein Hauptbuch aufschlug. »Was ist das denn?«
    Polly antwortete tonlos: »Nichts, das ich begreifen könnte.« Sie blätterte vor und zurück und verglich einzelne Seiten. »Das hier sind die Materialanforderungen von Einheit Elf. Eine Abteilung listet Seite um Seite Tiere und Pflanzen auf. Zwei von jeder Spezies. Tausende davon.« Wieder blätterte sie. »Genug Vorräte und Nachschub jeglicher Art, um ein Jahrzehnt zu überleben. Reserven an Stahl, Öl, Kohle. Eine interessante Wunschliste.«
    Dann erkannte Polly, was sie da las. Sie erinnerte sich daran, was Dex und Sky Captain ihr im Lagerhaus über die seltsamen Roboterprototypen erzählt hatten. »Das hier hat er alles im Lauf der letzten drei Jahre von seinen Maschinen sammeln lassen beziehungsweise wird es sich noch verschaffen. Und hier ganz unten steht sogar etwas über die Energiegeneratoren von Manhattan. Es liest sich wie eine weltweite Einkaufsliste.« Pollys Stimme war von Ehrfurcht erfüllt. »Was haben Sie nur vor, Doktor Totenkopf?«
    Obwohl sie noch andere Dokumente durchsah, kam sie zu keinen weiteren Schlussfolgerungen. Dann erkannte sie, dass Sky Captain wieder in sein mürrisches Schweigen versunken war. Er starrte so angestrengt aus dem Fenster, vor dem über der britischen Küste der Morgen dämmerte, als könnte er sich und Polly durch reine Willenskraft schneller an ihr Ziel bringen.
    Polly war plötzlich von Mitgefühl für ihn erfüllt. »Es ist ihm bestimmt nichts passiert, Joe. Dex kann ziemlich gut auf sich selbst aufpassen.«
    Sky Captain drehte sich langsam zu ihr um. Er schien nicht zu wissen, was er sagen sollte.
    »Wir werden ihn finden«, versicherte Polly ihm.
    Die Warhawk flog weiter.

16
    Ein Lager im Himalaja
    Ein Sherpa-Freund
    Auf dem Weg nach Shangri-La
     
     
     
    Sky Captains arg mitgenommene, verlässliche P-40 brach durch eine dichte Ansammlung von Wolken, und dann waren die zerklüfteten Konturen der Erde zu sehen, sehr dicht an den Wolken. Hohe, felsige Gipfel ragten sogar aus dem flauschigen weißen Ozean auf wie Inseln aus einem noch nicht vermessenen Meer. Polly spähte durch die vom Frost gerahmten Cockpitfenster, als die gewaltigen Berghänge des Himalaja in Sicht kamen.
    »Diese eisigen Gipfel sind das Kanchenjunga-Gebirge«, erklärte Sky Captain wie ein Reiseführer. »Wir kreuzen über der Hochebene von Tibet.«
    »Wie weit noch bis nach Nepal?« Sie hatte versucht, die Frage während des Flugs, der sie halb um die Erde geführt hatte, nicht allzu oft zu stellen.
    »Es ist gleich da unten. Wenn das hier ein Atlas wäre, könntest du am Boden die Buchstaben sehen.« Er zog die Warhawk steil nach unten in die dichten Wolken. Polly wusste nicht, wie er die Gefahren erkennen konnte, die Gipfel, die Schneefelder, aber er flog dennoch weiter, blind und selbstsicher.
    Unter der Wolkendecke richtete Sky Captain seine Maschine wieder horizontal aus und flog am Fuß massiver Berge entlang. Polly sah windgepeitschte Tundra,

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