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Sky Captain and the World of Tomorrow

Sky Captain and the World of Tomorrow

Titel: Sky Captain and the World of Tomorrow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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die Wolken sich fester an die Gipfel des Kanchenjunga-Gebirges schmiegten. Sky Captain, Polly, Kaji und die beiden anderen Sherpas stiegen in einer langsamen Karawane den Berg hinauf, warm eingepackt und mit vollen Rucksäcken. Verklumpter Schnee und rutschige Steine machten jeden Schritt gefährlich. Die Temperatur schien jede Minute weiter zu sinken.
    »Gibt es hier wirklich einen Weg?«, fragte Polly, den Kopf in den Wind gebeugt.
    »Es gibt keinen«, sagte Kaji. »Wir suchen uns selbst einen.«
    »Die meisten Leute bauen keine Asphaltstraßen in ein verbotenes Land«, stellte Sky Captain fest und pumpte sich die Lunge voll mit der dünnen, eisigen Luft. »Nicht einmal Doktor Totenkopf.«
    Kaji stapfte in seinen fellbesetzten Stiefeln vor ihnen her, ohne sich zu beschweren. Hinter ihnen folgten die beiden finsteren Sherpas, die sich leise über den heulenden Wind hinweg auf Nepalesisch unterhielten.
    Im Lauf der nächsten Stunden, während der Sturm sie immer mehr einhüllte und ihnen keine Atempause ließ, schaffte das kleine Grüppchen das schier Unmögliche: Erst gingen, dann stiegen sie den weißen Hang des isolierten Gebirgszugs hinauf. Sky Captain passte gut auf Polly auf, aber er brauchte ihr nur drei- oder viermal das Leben zu retten; sie wichen Lawinen aus, er holte sie von einer zusammenbrechenden Eisbrücke und packte rechtzeitig ihre Hand, als sie von einem Vorsprung rutschte. Er nahm an, es hätte ihn ohnehin nur verlegen gemacht, wenn sie ihm zu viel Dankbarkeit gezeigt hätte.
    Der Schnee häufte sich wie gefrorener Treibsand, und die Luft wurde auf den Felsen hoch über dem Basislager dünner und dünner. Wie gute Arbeitspferde wurden die drei Sherpas trotz des gefährlichen Geländes nicht langsamer, aber Sky Captain und Polly bemerkten, dass ihre eigenen Füße immer schwerer wurden. Der Wind peitschte ihnen Schnee ins Gesicht. Sky Captain konnte kaum mehr Kajis weiß verkrusteten Rücken sehen, obwohl der Sherpa direkt vor ihm ging.
    Auf halbem Weg den Berg hinauf führte der Sherpa die Prozession über ein schmales Sims am Rand einer tiefen Schlucht. Polly klammerte sich an die raue, eisige Bergflanke und warf einen ängstlichen Blick in den Abgrund. Die gähnende Kluft schien den Himalaja von Indien bis nach Tibet zu durchziehen. Ein falscher Schritt, und sie würde nicht wissen, in welchem Land ihre zerschlagene, gefrorene Leiche zur Ruhe gebettet würde.
    Als würde schon dieser Gedanke den Weg noch gefährlicher machen, bröckelte der brüchige Fels unter ihren Füßen ab, und Polly geriet ins Rutschen. Sie schlug heftig um sich, als ein Windstoß sie über den Rand zu wehen drohte, aber Sky Captains Schnelligkeit rettete sie. Er packte sie am Arm und zog sie in Sicherheit.
    »Das ist heute schon das fünfte Mal«, sagte er.
    »Das vierte Mal«, widersprach sie. »Übertreib nicht.«
    Die beiden verdächtigen Sherpas hinter ihnen sahen, dass Polly beinahe gestürzt wäre, und erkannten ihre Chance. Der mit der Hakennase nickte seinem Begleiter schweigend, aber bedeutungsvoll zu und begann, einen gebogenen Dolch aus seiner warmen Schaffellkleidung zu ziehen. Der Sherpa mit den dichten Augenbrauen jedoch machte eine Geste, die seinen Freund innehalten ließ. Auf Nepalesisch sagte er rasch: »Hab Geduld.« Beide Männer wussten, dass sie auf dem langen, gefährlichen Weg nach Shangri-La noch viele Gelegenheiten erhalten würden.
    Als die kleine Gruppe sich schließlich auf einen schmalen, den Elementen ausgesetzten Grat hochzog, stach der Bergwind sie wie mit Messern. Polly und Sky Captain mussten sich aneinander festhalten, um auf den Beinen zu bleiben.
    Der Schnee ließ nach, und eilige Sturmwolken huschten direkt unter ihnen vorbei, was ihnen einen klaren Blick auf eisige Gipfel gab, die sich in weiter Ferne erhoben. Die beiden Sherpas stapften weiter, denn sie wollten nicht neben den drei anderen lagern. Stirnrunzelnd schaute Polly ihnen hinterher.
    Sky Captain hockte sich neben Kaji, der auf die Berge hinausschaute, ungerührt von der eisigen Temperatur. Der Sherpa streckte eine Hand aus und zeigte auf die zerklüfteten Gipfel: »Dort endet jede Zivilisation, Captain Joe. Vor uns liegt ein weißer Fleck auf der Landkarte.« Er zog sich die Mütze und die Handschuhe zurecht. »Von jetzt an müssen wir vorsichtig sein.«
    Polly sah Kaji schaudernd an. »Ich dachte, wir hätten bis jetzt auch vorsichtig sein müssen.«
    »So wenig das auch genutzt hat«, murmelte Sky Captain.
    Von dem

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