Skylark 3 - Die Skylark und die Sternenwanderer
vor sich, sondern das stolze höhnisch verzogene Antlitz Marc C. DuQuesnes von der Erde.
DuQuesnes ganzes Wesen strahlte Verachtung aus, die unangenehmste und widerlichste Behandlung, die man einem Mitglied der selbstherrlichen fenachronischen ›Superwesen‹ angedeihen lassen konnte. Als er den Erdenmenschen vor sich sah, unterbrach der General seine Tirade mitten im Wort und zuckte sprachlos zurück.
»Da, bitte – Sie wollten es so haben, Ihr Wunsch ist erfüllt – was wollen Sie nun tun?« fragte DuQuesne, um die beißenden geistigen Bemerkungen noch zu verstärken, die den Offizier wie schmerzhafte Peitschenhiebe trafen.
»Bessere Typen als Sie sind an zu großem Selbstvertrauen eingegangen«, fuhr er fort, »bessere Pläne als der Ihre sind daran gescheitert, daß die geistigen und physischen Fähigkeiten des Gegners unterschätzt wurden. Sie sind nicht die erste Rasse in der Geschichte des Universums, die an irregeleitetem Stolz zugrunde geht, und Sie werden nicht die letzte sein. Sie dachten, mein Kamerad und ich wären getötet worden. Sie haben das angenommen, weil ich es so wollte. In Wirklichkeit haben wir das Kundschafterschiff erobert, und als wir dazu bereit waren, haben wir auch das Schlachtschiff in unseren Besitz gebracht, was auch nicht viel schwieriger war.
Wir sind nun seit geraumer Zeit hier im Kern Ihres Verteidigungssystems. Wir haben alles erreicht, was wir erreichen wollten; wir haben alles erfahren, was wir wissen wollten. Wenn wir Ihren Heimatplaneten erobern wollten, könnten Sie uns keinen größeren Widerstand entgegensetzen als diese drei Schiffe – aber wir wollen Ihre Welt nicht.
Auch sind wir nach eingehender Überlegung zu dem Schluß gekommen, daß das Universum weitaus besser dran wäre, wenn es keine Fenachroner gäbe. Deshalb wird Ihre Rasse bald untergehen, und da wir Ihren Planeten nicht wollen, sorgen wir dafür, daß niemand sonst ihn will – jedenfalls nicht für die nächsten Jahrtausende. Kauen Sie das mal durch, solange Sie noch denken können! Leben Sie wohl!«
DuQuesne unterbrach mit heftiger Bewegung die Visiverbindung und wandte sich an Loring. »Natürlich ist das reiner Unsinn!« sagte er spöttisch. »Aber solange die Kerle das nicht wissen, lassen sie sich vielleicht in Schach halten.«
»Wir sollten lieber in Richtung Heimat abrauschen, oder? Die Leute müssen doch wütend auf uns sein!«
»Aber ja.« DuQuesne schlenderte gelassen auf die Kontrollen zu. »Wir haben die Burschen an einer empfindlichen Stelle getroffen, und sie werden uns die Hölle heiß machen, wenn wir noch lange zögern. Aber wir sind nicht in Gefahr – man hat keinen Spurstrahl auf das Schiff angesetzt; die werden nur für weit entfernte Schiffe benutzt – also hat man keine Vorstellung, wo man nach uns suchen muß. Auch glaube ich nicht, daß die Fenachroner uns folgen werden, denn ich habe den Kerlen einiges zu denken gegeben, auch wenn es nicht gestimmt hat.«
Aber DuQuesnes Worte waren der Wahrheit näher, als er ahnen konnte – sein ›Unsinn‹ entsprach einer fürchterlichen Realität, die sich gerade zu dieser Zeit manifestieren sollte. Denn in diesem Augenblick griff Dunark von Osnome nach dem Schalter, dessen Betätigung einen Sprengimpuls durch die vielen tausend Tonnen atomaren Kupfers schicken sollte, die von Seaton auf dem fenachronischen Planeten vergraben worden waren.
DuQuesne wußte, daß die durch das weite All streifenden Schiffe der fenachronischen Monstren nicht ins System zurückgekehrt waren, doch er wußte nicht, daß Seaton sie im Fluge zerstört hatte, eins nach dem anderen; er wußte nicht, daß es sein Erzfeind war, der die Gefahr für das fenachronische Reich bildete.
Seaton seinerseits wußte zwar, daß es innerhalb der Schutzschirme des Planeten Schlachtschiffe gab, doch er hatte keine Ahnung, daß eins dieser Schiffe von seinen beiden gefährlichsten Gegnern bemannt war, denn er hatte den Bericht verfolgt, bei dem vor einigen Tagen eine Bildaufnahme des ›Todes‹ der beiden nach Fenachrone übermittelt worden war.
DuQuesne schlenderte durch den Kontrollraum – und wurde plötzlich schwerelos, schwebte haltlos in der Luft. Der Planet war explodiert, und die Ausläufer der Woge atomarer Auflösung, die mit Lichtgeschwindigkeit nach allen Seiten vordrang, war auf das stets wachsame mechanische Auge gestoßen, das DuQuesne vorsichtigerweise installiert hatte. Doch nur der erste Vorläufer, aus Licht und Ultralicht bestehend, hatte das
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