Skylark 3 - Die Skylark und die Sternenwanderer
leer; die Bewohner hatten sich auf dem Globus verstreut und lebten in isolierten Gruppen, bis sich entschieden hatte, ob die stolze Zivilisation Valerons triumphieren oder untergehen würde.
Pünktlich bei Sonnenaufgang erschien das chloranische Forschungsschiff über dem verlassenen Bergwerk, und als es die Ladewagen leer fand, flog es prompt zur nächsten Stadt und begann sie zu zerstrahlen. Als die Chloraner den Ort verlassen fanden, schalteten sie ihre Strahler ab und schickten einen mächtigen Spionstrahl aus, mit dem sie die gewaltige Festung fanden, die in der Zwischenzeit errichtet worden war; eine Festung, die das Schiff sofort heftig und unüberlegt angriff – mit dem Hochmut der Mächtigen, wie er für die Chloraner typisch zu sein schien.
Aber war diese Arroganz der eigentliche Grund für den selbstmörderischen Angriff? Hatte der Kommandant des Schiffs vom Rat der Großen vielleicht den Befehl erhalten, sich und sein Schiff zu opfern, damit man die valeronische Verteidigungskraft ermessen konnte? Wenn das zutraf, warum besuchte er dann noch das Bergwerk, warum hatte er dann die Festung nicht sofort gefunden? Täuschung? Im Hinblick auf die Kenntnisse, die die Großen von Chlor besitzen mußten, blieb das Verhalten des Raumschiffkommandanten rätselhaft.
Das Forschungsschiff schickte einen Strahl aus – und dabei blieb es. Denn im nächsten Augenblick drückte Quedrin Radnor auf einen Knopf und ließ einen dermaßen heftigen Strahl emporzucken, daß das Amöbenwesen keine Zeit mehr hatte, seine Kontrollen zu bedienen, daß sogar die automatischen Auslöser für die Energiezone – falls das Schiff so etwas besaß – nicht mehr reagieren konnten. Die Verteidigungsschirme blitzten kaum auf, so schnell stieß der fürchterliche Energiestrahl hindurch, und das Schiff selbst verschwand fast augenblicklich – zerschmolzen, verdampft, vernichtet. Doch in Valerons gewaltiger Festungskuppel herrschte keine Freude. Die Verteidiger des Planeten wußten, daß der eigentliche Angriff noch bevorstand, sie wußten, daß es nun sehr schnell gehen würde.
Und damit behielten sie recht. Die Gebilde, die kurz darauf die gewaltige Festung angriffen, hatten keine Ähnlichkeit mit Raumschiffen, wie sie der Menschheit vertraut waren. Zwei gewaltige Metallschiffe erschienen am Himmel, fliegende Festungen von solcher Größe und Masse, daß die Valeroner sich fragten, wie die Objekte überhaupt fliegen konnten.
Gleichzeitig setzten die beiden fliegenden Festungen ihre stärksten Angriffsstrahlen gegen den mächtigen Verteidigungsschirm ein. Valerons riesige Generatoren kreischten auf, und der Schutzschirm erstrahlte in hellem Violett, doch er hielt. Nicht umsonst hatten die klügsten Köpfe Valerons alle geistigen und körperlichen Kräfte auf diese Aufgabe konzentriert.
Im nächsten Augenblick richtete Radnor einen geballten Strahl auf das nächststehende Raumschiff – einen Strahl, in den er jedes Volt und jedes Ampere seiner Angriffsgeneratoren legte.
Nun wurden die chloranischen Schutzschirme gefordert, doch auch sie brachen nicht zusammen. Stundenlang wütete der spektakuläre Kampf. Unzählige Lanzen, Röhren und Fächer aus jeder denkbaren Strahlungsenergie brandeten gegen die undurchdringlichen, hell aufzuckenden Neutralisationsschirme. Gewaltige Kanonen schickten mit unglaublicher Geschwindigkeit Granaten von unvorstellbarer Explosionskraft in den Kampf. Funkgelenkte Torpedos, robotbemannte Flugzeuge und viele andere moderne und wissenschaftliche Kampfmittel wurden in den ersten Stunden von beiden Seiten eingesetzt, doch keine der Parteien vermochte die andere zu beeindrucken. Als dann die Gegner erkannten, daß die Abwehr des anderen nicht zu überwinden war, wurde der Kampf schnell zu einem bloßen Geplänkel.
Radnor und seine Wissenschaftler konzentrierten sich auf die Entwicklung neuer und mächtigerer Angriffswaffen; die Chloraner gaben ihre sinnlosen Angriffe auf die Zentralkuppel auf und wandten sich dem äußeren Ring der valeronischen Verteidigungsanlagen zu, der einem methodischen Energiebeschuß unterworfen wurde.
Die Fremden vermochten die Verteidigungsschirme nicht zu durchdringen, doch sie verwandelten das umliegende fruchtbare Land in einen gewaltigen ringförmigen See brodelnder Lava, in dem der äußere Ring der Gebäude zu versinken begann. Diese Vernichtungsmethode war zwar ziemlich langsam, aber zuverlässig, und entschlossen machten sich die Chloraner daran, Valerons einzige Festung auf
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