Skylark 3 - Die Skylark und die Sternenwanderer
über die kriegserfahrenen Chloraner triumphieren könnte.
So saßen die Valeroner da und starrten blicklos ins Leere, als sich plötzlich vor ihren Augen Seatons Projektion verdichtete. Da die ersten Minuten dieser Begegnung bereits geschildert wurden, bleibt nur nachzutragen, daß es der Bardyle war, der Seatons Gedankenimpulse empfing.
Kaum hatte der Erdenmensch seine Absichten klargestellt, sprang Radnor wie verwandelt auf.
»Ein Strahlenlabor!« rief er, und seine Erschöpfung war im Nu vergessen. »Ich werde ihn nicht nur zu einem neuen Labor führen, sondern meine Freunde und ich werden ihm jede nur mögliche Unterstützung geben.«
Von dem Besucher gefolgt, eilte Radnor begeistert durch einen schmalen Korridor und betrat einen großen Raum, in dem auf Regalen, Werkbänken und Tischen alle möglichen Geräte zur Erzeugung und Ausstrahlung von Ätherkräften lagerten.
Seaton ließ seinen Blick durch den Raum wandern und katalogisierte und klassifizierte die bunte Sammlung. Während Radnor in ungläubigem Erstaunen zuschaute, vollbrachte Seatons fastsolide Energiegestalt ein Werk, das für die Valeroner ein wissenschaftliches Wunder war. Die Gestalt eilte blitzschnell hierhin und dorthin, ergriff Röhren, Transformatoren, Spulen, Kondensatoren und andere Gerätschaften und schaltete sie mit unglaublichem Tempo zu einer komplexen Anlage zusammen, deren Sinn und Zweck der verwunderte Radnor nicht einmal erraten konnte, obwohl er der fähigste Physiker seines Planeten war.
Als das Lerngerät vollendet war, setzte Seatons Projektion eine der Kopfhauben auf und plazierte eine andere auf dem Kopf seines Gastgebers. Radnors Geist wurden alle Einzelheiten entnommen, die die valeronische Sprache betrafen, und im nächsten Moment wurden die Kopfhauben auch schon wieder zur Seite geschoben.
»So ist es besser!« rief Seaton – dessen Abbild praktisch mit ihm identisch war. »Nachdem wir nun miteinander sprechen können, wollen wir dafür sorgen, daß die Chloraner am liebsten zu Hause geblieben wären!«
»Aber sie beobachten alles, was wir hier tun«; wandte Radnor ein, »und wir können sie nicht abblocken, ohne die Schwerkraft völlig aufzuheben. Sie werden also genau wissen, was wir machen, und sich gegen alles rüsten, was wir uns ausdenken.«
»Das bilden sie sich ein!« sagte Seaton grimmig. »Auch ich kann die Schwerkraftfrequenz nicht schließen, ohne daß es eine Katastrophe gibt, doch ich kann jeden chloranischen Spionstrahl ermitteln und mit einer Überladung zurückschicken, die den Burschen die Augen ausbrennt! Im Grenzgebiet zur vierten Ordnung gibt es viele Dinge, von denen weder Sie noch die Chloraner eine Ahnung haben, weil Sie einfach noch nicht die Zeit hatten, sich damit zu beschäftigen.«
Während er sprach, beschäftigte sich Seaton mit dem Bau eines kleinen Generators, den er jetzt einschaltete.
»Wenn uns die Burschen jetzt noch beobachten können«, sagte er grinsend, »sind sie schlauer, als ich annehme. Selbst wenn sie meine Arbeit beobachtet haben, nützt ihnen das nichts, denn dieses Gerät zerhackt jeden Strahl, den sie durch die offene Frequenz schicken.«
»Ich muß mich Ihrem überlegenen Wissen beugen«, sagte Radnor ernst, »aber ich möchte doch eine Frage stellen. Sie bewirken eine volle Materialisation durch weniger als ein Zehntel der Schwerkraftfrequenz – das ist etwas, das immer für unmöglich gehalten wurde. Besteht nicht die Gefahr, daß die Chloraner Ihr Energiemuster analysieren und dann Ihren ganzen Plan zunichte machen?«
»Keine Sorge«, erwiderte Seaton zuversichtlich. »Meine Projektion kommt über ein Strahlenbündel, das so schmal ist, daß er weder analysiert noch gestört werden kann. Die Norlaminer – die nun wirklich vorzügliche Denker sind – haben gut achttausend Jahre gebraucht, um von den Strahlen, die Sie und die Chloraner einsetzen, zu den Dingen überzugehen, die ich Ihnen jetzt zeigen will. Deshalb habe ich auch keine Sorgen, daß die Gegenseite mit uns Schritt hält. Aber wir sollten wirklich umfassend zuschlagen. Zuerst brauchen wir wohl ein Mittel, die Materiezerschmelzung aufzuhalten, ehe sie die Außenwand Ihres Schirms erreicht und Ihre Energieableiter vernichtet.«
»Genau!«
»Gut. Wir bauen Ihnen einen vierfachen Projektor vierter Ordnung, mit dem Sie volle Materialisationen ausschicken können – einen vierfachen Projektor, damit Sie notfalls gegen vier Schiffe gleichzeitig vorgehen können, falls die Chloraner in ihrer
Weitere Kostenlose Bücher