Skylark 3 - Die Skylark und die Sternenwanderer
Fundamenten loszureißen; Isolierungen begannen zu schmoren und zu brennen; die Enden der Kontakte wurden glühendweiß und begannen zu tropfen, und nach wenigen Sekunden sank die Maschine halb zerschmolzen zusammen.
Ähnlich erging es in beiden Schiffen den nächsten Maschinenpaaren – dann wurden plötzlich Radnors Projektionen durch eine undurchdringliche Energiezone abgeschnitten – und die Festung schwebte im totalen Schutz der spiegelblanken Energiekugel davon.
Siblin und sein Partner hatten mehr Glück. Als der Amöbenkommandant ihres Schiffs den Bedienungsschalter für die Energiezone betätigte, geschah nichts; die Energiequelle für die Zone war bereits vernichtet, und die beiden Projektionen wanderten gelassen an der Reihe der Konverter entlang, so sehr sich die verzweifelten Ungeheuer auch anstrengten, ihr Vernichtungswerk zu stoppen.
Der Todesstrahl, den die valeronischen Kanoniere von der Kuppel aus auf das Schiff gerichtet hielten, war keinen Augenblick vom Ziel abgewichen. Als nun immer mehr Konverter der fliegenden Festung ausfielen, strahlten ihre Verteidigungsschirme immer heftiger ins Ultraviolette. Nach kurzer Zeit brachen sie zusammen und boten der Vernichtungskraft des Energiestrahls das ungeschützte Metall dar, das dem Anprall nicht zu widerstehen vermochte.
Es gab einen gewaltigen Explosionsblitz, dessen unerträgliche Helligkeit sogar den brennenden Schirm überlagerte, und Valerons mächtiger Angriffsstrahl bohrte sich ungehindert in den Himmel. Wo das gewaltige Raumschiff eben noch geschwebt hatte, war nur noch eine Rauchwolke zu sehen, die sich schnell verflüchtigte.
»Ausgezeichnete Arbeit!« Seaton schlug Radnor auf die Schulter. »Mit den Burschen werden Sie jetzt mühelos fertig. Sie sollten sich zunächst mal eine Woche ausruhen und ein bißchen Schlaf nachholen. Auch ich bin ziemlich erschöpft – dabei sind Sie schon viel länger im Einsatz als ich.«
»Moment – gehen Sie bitte noch nicht!« rief Radnor verwirrt. »Unsere Rasse verdankt Ihnen den Sieg – warten Sie wenigstens so lange, bis Sie mit unserem Bardyle gesprochen haben.«
»Das ist nicht notwendig, Radnor. Vielen Dank, aber ich habe für solche Dinge nicht viel übrig. Außerdem sind wir in ein paar Tagen persönlich zur Stelle, und ich rede dann mit ihm. Auf Wiedersehen!« Und die Projektion verschwand.
Planmäßig setzte die Skylark II auf einem Landefeld in der Nähe des Ratsgebäudes auf und wurde von einer Gruppe von Valeronern empfangen, die sich sichtlich wunderten, daß sie ihre Rettung einem so winzigen Raumschiff verdankten. Die vier Erdenbürger traten ins Freie und wurden von Siblin, Radnor und dem Bardyle begrüßt.
»Ich muß mich entschuldigen, Sir, daß ich Sie bei unserer ersten Zusammenkunft so brüsk behandelt habe«, wandte sich Seaton an den Koordinator. »Ich hoffe, daß Sie mir meine Unhöflichkeit verzeihen. Aber leider war eine solche Verhaltensweise notwendig, um die Verbindung herzustellen.«
»Sprechen wir nicht davon, Richard Seaton. Mein Unbehagen währte nicht lange – und es war wirklich eine Kleinigkeit angesichts der Begegnung mit einem so gewaltigen Geist wie dem Ihren. Weder Worte noch Taten vermögen die Dankbarkeit unseres Volks auszudrücken.
Man sagt mir, daß Sie kein Interesse an Lobeshymnen und großen Worten haben, doch Sie können mir glauben, daß ich aus dem Herzen aller Valeroner spreche, wenn ich sage, daß Ihrer Tat keine Worte gerecht werden können, in welcher Sprache sie auch gesprochen werden. Ich kann wohl nicht hoffen, daß wir Ihnen als Gegenleistung einen kleinen Dienst erweisen können, so gering er auch sein mag?«
»O doch, Sir«, erwiderte Seaton zur Überraschung der Valeroner. »Wir haben uns so hoffnungslos im All verirrt, daß wir ohne große materielle und technische Hilfe unsere Galaxis nicht wiederfinden, geschweige denn unseren Heimatplaneten.«
Als die Valeroner ihr Erstaunen überwunden hatten, versicherten sie den Erdenmenschen, daß man ihnen mit voller Kraft helfen würde.
Gewisse öffentliche Verpflichtungen waren natürlich nicht zu umgehen; aber Seaton und Crane schützten die Arbeit an ihren neuen Projektoren vor und schlossen sich in Radnors Labor ein, so daß die beiden Frauen in den Mittelpunkt der valeronischen Bewunderung rückten.
»Wie fühlst du dich denn als Heldin, Dottie?« fragte Seaton eines Abends, als die beiden Frauen von einem ungewöhnlich freundlichen Empfang in einer anderen Stadt
Weitere Kostenlose Bücher