Skylark 4 - Die Skylark und der Kampf um die Galaxis
Schnurrbarthaare gesträubt, und beide Hände bedienten Hochenergie-Steuerknöpfe in winzigen Bewegungen: Klazmon ging zum Angriff über.
K APITEL 5
In üblicher Llurdi-Manier waren Klazmons Befehle wörtlich ausgeführt worden, so daß Llurdiax nun wirklich gegen jeden theoretisch denkbaren Angriff gewappnet war.
Die Ingenieure hatten auch gewaltige Angriffsprojektoren entworfen, die gegen jede vorstellbare Gefahr auf Entfernungen vorgehen konnten, für die das Licht eine Millionsiebenhundertundfünfzigtausend irdische Jahre benötigte.
Im Ansturm der zustoßenden, reißenden, wirbelnden und sengenden Angriffsenergien liefen bei siebzehn fenachronischen Kriegsschiffen die Verteidigungsschirme durch das sichtbare Spektrum, überschritten das Ultraviolette und schwärzten sich vor dem Zusammenbrechen, so daß nur noch die blanke Außenwandung die Schiffe schützte.
Nun verstärkte Klazmon seinen Angriff noch und zerrte und wütete an den störrischen Abwehranlagen der Fenachroner herum, bis er fast am Ziel war, dann ließ er ein wenig nach, las seine Kontrolleinstellungen ab, lehnte sich in seinem Sitz zurück und überdachte die Situation.
Die angreifenden Raumschiffe waren riesige zigarrenförmige Gebilde, die in der Formation einer Kugel flogen, so daß sich ihre Schirme schützend überlappten. In der Mitte schwebte ein einzelnes Schiff – natürlich das Flaggschiff –, das nur angegriffen werden konnte, wenn der Energieschutz der anderen Einheiten überwunden worden war.
So weit so gut. Mit der großen Überlegenheit der planetarischen Angriffskräfte gegenüber beweglichen Einheiten hatte er, Llanzlan Klazmon XV., nun die Schirmhülle der Formation zerschlagen. Er war absolut davon überzeugt, daß er auch die Schiffe selbst vernichten konnte.
Aber es war sinnlos, auch nur ein Schiff zu zerstören, ohne zumindest die Maschinen und die Mannschaft zu untersuchen. Deshalb ließ er seine Angriffsstrahlen unverändert und stellte einen weiteren Riesenstrahl zusammen – die gesamte Energieleistung einer ganzen llurdiaxischen Festung wurde hierfür aufgebracht – und richtete ihn auf das Heckteil des Flaggschiffs.
Außenhülle und Antrieb verschwanden in wenigen Nanosekunden, und etwa fünfzig Meter des Schiffs wurden zu einem Feuermeer. Im nächsten Augenblick ließ Klazmon seine Projektion durch die Stahlwandung in den Kontrollraum des Schiffs vordringen, wo sie mit Energiestrahlen aus den Handwaffen der fenachronischen Offiziere empfangen wurde.
Diese Demonstration dauerte jedoch nur einige Sekunden. Die Offiziere erkannten sofort, daß sie sich einer Projektion gegenübersahen, und griffen den Fremden mit der vollen hypnotischen Kraft ihrer schwarzen Augen an. Als auch der geistige Angriff erfolglos blieb, verharrten sie an Ort und Stelle, und der Haß ihrer Blicke war förmlich greifbar.
Klazmon verurteilte jeden Offizier durch Strahlen zur Unbeweglichkeit und begann die Lebewesen eingehend zu studieren. Sie waren zwar kleiner und stämmiger und weitaus kräftiger als die Jelmi des Reiches, doch waren beide Rassen in allen wichtigen Aspekten jelmisch ... ja, sie konnten eindeutig auf eine gemeinsame Herkunft zurückblicken, die gar nicht mal so weit zurücklag.
Auch entsprachen Denken und Verhalten denen einer jelmischen Rasse, die sich viele Jahrtausende lang auf ihren verrückten Wegen entwickelt hatten, ohne die Vorteile einer llurdischen Kontrolle zu genießen.
Natürlich besaßen die Fremden Geräte zum Gedankenaustausch, das war bei jeder Rasse dieser offenkundigen Entwicklungsstufe zu erwarten.
Welcher dieser Burschen war wohl der Admiral? Das Wesen mit dem Multiplex-Sucher war sicher der Pilot, bei dem Wesen an den Instrumentenborden handelte es sich bestimmt um den Ersten Ingenieur; die sechs Kontrollbänke mußten Kampfstationen sein, die sechs Monstren also Kanoniere ... aha!
Das Wesen, das dort allein an einem Pult ohne technische Spielereien saß, umgeben von einer Aura der Macht und Befehlsgewalt – das mußte der Gegner sein, um den sich Klazmon kümmern wollte.
Klazmons Projektion erschien vor dem reglos dasitzenden Admiral. Die Helme des ›Lerngeräts‹ schoben sich über den Kopf des Llurd – und über den Kopf mit dem verächtlich verzogenen Gesicht, über den Kopf des Ersten Wissenschaftlers und Flottenadmirals Sleemet vom Planeten Fenachrone.
Aber das Gesicht verlor seinen spöttischen Ausdruck sofort, denn Sleemet, der noch stolzer war als die unteren Ränge
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