Skylark 4 - Die Skylark und der Kampf um die Galaxis
seine Projektion ab und berief eine weitere Sitzung seines Beraterstabs ein.
Er unterrichtete die anderen Llurdi über die Ereignisse.
»Wir müssen unsere übrigen Planeten im gleichen Maße schützen, wie wir Llurdiax geschützt haben«, verkündete er. »Diese Handlungsweise ist wegen der vielen jelmischen und jelmoiden Rassen erforderlich geworden, die sich seit unzähligen Jahrtausenden überall frei und ihren unlogischen Anlagen gemäß entwickeln konnten, ohne daß irgend jemand versucht hat, sie zu lenken und zu kontrollieren.
Zweitens: Jede uns angreifende Streitmacht einer solchen Rasse muß vernichtet werden, ehe sie uns schaden kann.
Drittens: Die Herstellung und Plazierung von Mergons soll mit dem derzeitigen Ausstoß zunächst zeitlich unbeschränkt weitergehen.
Viertens: Kein Schiff und keine Flotte auf dem Weg durch das von unseren Mergons erfaßte Weltall soll vernichtet oder angegriffen werden – in all diesen Fällen entscheide ich allein, welche Schritte, wenn überhaupt, einzuleiten sind.«
Damit entließ der Llanzlan Klazmon seine Berater. Er spreizte gelassen die Flügel und überdachte seine Anordnungen. Er war zufrieden mit seiner Arbeit. Er kratzte sich mit der Schwanzspitze den Kopf und sagte sich befriedigt, daß er für alle Eventualitäten vorgesorgt hatte. Was immer dieser Jelm Seaton sein mochte, was immer er unternehmen mochte – er konnte das Llanzlanat nicht gefährden.
Und davon war Klazmon hundertprozentig überzeugt ...
Aber er sollte sich irren!
K APITEL 6
Wir haben verfolgt, wie sich ein Gedankenimpuls, der bei einem Zusammentreffen zwischen Seaton und seinen Beratern aus dem Grünen System geschaffen wurde, durch das ganze bekannte Weltall ausbreitete und das Leben und Geschick unzähliger Millionen Lebewesen beeinflußte, die noch nie von Seaton gehört hatten. Und doch sind noch einige weitere Elemente in unser Bild aufzunehmen – und einer dieser Aspekte betrifft die seltsamsten Intelligenzen, denen Seaton jemals begegnet war – und zugleich die gefährlichsten.
Um diese Wesen zu verstehen, muß man sich etwas mit ihrem Ursprung beschäftigen, der sehr weit zurückliegt. In einem Sonnensystem, das von Sol so weit entfernt ist, daß man sich praktisch keinen Begriff von der Distanz machen kann, und zu einer Zeit, die eine unvorstellbar große Zahl von Jahrhunderttausenden in der Vergangenheit liegt – existierte ein fruchtbarer erdähnlicher Planet, der den Namen Marghol trug. In den üblichen Jahrmillionen entwickelte sich eine Menschheit auf Marghol und durchlebte die üblichen Stufen der Evolution. Und schließlich wurde Marghol alt, wie es das vorgegebene Schicksal aller erschaffener Materie ist.
Ob ein erdähnlicher Planet normalerweise gegen Ende seiner Entwicklung für Menschen unbewohnbar wird, ehe seine Sonne zu einer Nova explodiert, ist nicht genau bekannt – und es ist auch nicht weiter wichtig. Denn ehe es dazu kommen kann, hat die betroffene Rasse einen Überlichtantrieb entwickelt und hat Dutzende oder Hunderte von erdähnlichen Planeten gefunden, auf denen sich noch nicht einmal vormenschliches Leben entwickelt hat. Marghol folgte im allgemeinen der üblichen Entwicklung, zeigte aber eine Besonderheit, die, soweit bekannt, im erschlossenen All einzigartig ist.
Auf Marghol hatte sich im Lauf der jahrmillionenlangen Blütezeit ein kleiner, eng zusammengeschlossener Kult von Denkern gebildet – von Männern und Frauen, die sich mit voller Kraft den geistigen Belangen widmeten. Sie selbst wußten nicht, welcher geistige Wesenszug oder welcher Aspekt der biologischen Entwicklung das Endergebnis ermöglichte, doch nach vielen Millionen Jahren, in welcher Zeit die stets Inzucht treibende Gruppe geistig immer stärker, aber körperlich immer schwächer wurde, gelang es den sieben Überlebenden, ihr Bewußtsein vom Körper zu befreien – ihren Geist, der völlig intakt und absolut funktionsfähig war. Sie trennten ihren Geist von dem anfälligen, vergänglichen Fleisch ihrer physischen Erscheinung.
Nun vermochten sie sich mit der unmeßbaren Geschwindigkeit von Gedanken zu bewegen und hatten die ganze Zukunft zur Verfügung – und sie machten sich an die Aufgabe, alles in Erfahrung zu bringen, was es überhaupt zu wissen gab. Sie wollten sich nicht nur mit dem Weltall und der Zeit und dem Begriff Null und der Unendlichkeit und mit der Vielfalt von intelligenten und nicht intelligenten Lebewesen und mit der Frage nach Leben und Tod
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