Skylark 4 - Die Skylark und der Kampf um die Galaxis
sich. Auch Luloy blickte auf das Gebilde, und sie wurde noch bleicher als zuvor.
»Brächtest du das tatsächlich fertig, Merg?« flüsterte sie.
»Ich weiß es nicht«, erwiderte er gepreßt. »Vielleicht muß ich das Ding einsetzen, ob ich will oder nicht. Wir hatten einen dreifachen Sicherheitsfaktor. Zwei Komma neun sind aufgebracht, und das letzte Zehntel wird gerade angegriffen. Mehr kann die Kuppel nicht verkraften.«
»Ich weiß! Aber wenn wir das Llanzlanat sprengen, bringen wir dann nicht die Jelmi aller Welten in Todesgefahr? Vielleicht bringen die Llurdi sie um und bemühen sich um die Aufzucht einer friedlicheren Sklavenrasse.«
»Durchaus möglich. In dem Fall könnten wir Achthundert entkommen und irgendwo außerhalb der llurdischen Reichweite eine bessere Zivilisation gründen.«
Sie erschauderte. »Würden wir dann überhaupt noch leben wollen?«
»Es ist eine schwere Entscheidung ... da die Alternative in der Überlegung bestehen könnte, ob wir alle Llurdi umbringen wollen.«
»O nein!« rief sie. »Aber glaubst du nicht, daß Klazmon mitmacht? Diese Wesen denken doch absolut logisch!«
»Vielleicht. Einerseits denken sie wohl logisch, andererseits kann ich mir aber nicht vorstellen, daß ein absoluter Herrscher auf eine so totale Niederlage eingeht ...
Doch wir müssen in dieser Sekunde unsere Entscheidung treffen und uns dann daran halten – wir wissen beide, daß er sich nicht bluffen läßt. Genau besehen können wir dreierlei tun. Erstens können wir Selbstmord begehen für unsere achthundert Leute, indem wir die Bombe nicht abschicken. Zweitens können wir die Llurdi auslöschen. Drittens können wir zulassen, daß die Llurdi alle Jelmi eliminieren – bis auf uns. Wofür stimmst du?«
»Llenderllon stehe mir bei! So gesehen gibt es kaum eine – aber schau doch!« rief sie mit seltsam veränderter Stimme. »Die Hauptkontrolle! Die Belastung vermindert sich! Sie hört auf!« Sie stieß einen Freudenschrei aus und warf sich in die Arme ihres Mannes.
»Ausgeglichen ist es jedenfalls«, sagte Mergon, nachdem sie sich wieder etwas beruhigt hatte. »Er greift offenbar mit voller Kraft an. Wir wehren ihn ab, aber nur knapp. Die Frage ist ...«
»Eine Sache möchte ich noch klären«, unterbrach sie ihn. »Meine Entscheidung. Ich sage das nicht gern, aber wir können es nicht zulassen, daß er unsere Rasse vernichtet!«
Er legte ihr den Arm um die Schultern und drückte sie an sich. »Ich wußte, daß du das sagen würdest. Die Frage ist nun, wie lange wir ihn im eigenen Saft schmoren lassen, ehe wir ihn besuchen und über den Frieden verhandeln.«
»Jedenfalls nicht so lange, daß er neue Generatoren bauen und uns vielleicht doch noch niederkämpfen kann«, erwiderte sie. »Noch einen Tag? Einen halben Tag?«
»Jedenfalls lange genug, daß er seine Niederlage einsieht«, sagte Mergon. »Ich würde meinen, dazu müßte ein voller Tag gerade reichen. Jetzt gehen wir erst mal schlafen.«
»Schlafen? Bei den Augäpfeln Llenderllons! Wie kannst du nach all dem auch nur an Schlaf denken?«
»Aber ja! Und du auch – du bist ja ganz ausgepumpt. Komm, Mädchen, wir legen uns hin.«
»Ich kann bestimmt kein Auge zutun, bis das alles vorbei ist.«
Aber sie sollte sich irren; zehn Minuten später waren sie beide in einen tiefen Erschöpfungsschlaf gesunken.
Zwölf Stunden später wachte sie plötzlich auf, drehte sich im Bett um und rüttelte ihren Mann an der Schulter. »Wach auf!«
Er murmelte etwas und versuchte sich umzudrehen.
Aber sie ließ nicht locker. »Wach auf! Wenn nun Klazmon neue Generatoren gebaut hat und unsere Schirme zusammenbrechen?«
Er öffnete ein Auge. »Wenn sie zusammenbrechen, merken wir nichts mehr davon.« Dann öffnete er auch das andere Auge und fuhr fort: »Glaubst du, ich führe dieses Schiff allein? Wozu sind wohl die anderen Offiziere da.«
»Aber sie sind eben nicht du! « rief sie. »Also beeil dich, damit wir nachschauen können!«
»Na gut. Aber erst ein Frühstück!«
Eine halbe Stunde später betraten sie den Kontrollraum. Die Schirme flimmerten noch immer grellweiß – doch es gab kein Anzeichen, daß sie zusammenbrechen würden. »Sie werden den Beschuß noch jahrelang durchhalten«, prahlte der Dritte Offizier.
»Hoffentlich«, sagte Mergon leise.
Zu Mergons Erleichterung passierte im Verlauf des Tages nichts weiter, und als die vierundzwanzig Stunden um waren, schickte er die Bombe und eine Projektion von sich und Luloy in das
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