Skylark 4 - Die Skylark und der Kampf um die Galaxis
seiner Waffenkontrollen. »Wissen Sie, Rovol, in perfekter Synchronisation braucht man theoretisch überhaupt keine Energie. Natürlich rechne ich nicht mit diesem Idealwert, wir kommen aber hoffentlich so nahe heran, daß wir die Valeron ausreichend bestücken können, um auf alles vorbereitet zu sein und immer noch genug Energie für einen Gegenschlag übrig zu haben.«
»Junger Mann, das ist ein wirklich faszinierendes Problem. Ich kümmere mich sofort darum und spreche auch einige Kollegen an, in deren Gebiete einige Aspekte der Frage fallen. Wenn Sie hier eintreffen, haben wir vielleicht bestimmt, ob eine Lösung derzeit möglich ist.«
»Was?« rief Seaton. »Also ... ich hatte aber ... angenommen ..., Sie wären damit längst fertig. Sie würden uns die Lösung vielleicht sogar entgegenschicken!«
Das väterliche Seufzen des alten Norlaminers war vielsagend. »Sie sind noch immer derselbe eifrige, gedankenlose junge Mann, trotz all unserer Schulung! Sie haben das Problem offensichtlich noch nicht richtig bedacht.«
»Nicht besonders, das muß ich zugeben.«
»Dann gebe ich Ihnen den Rat, einmal darüber nachzusinnen. Wenn Sie jede Arbeitsperiode zwischen jetzt und Ihrer Ankunft darauf verwenden, können wir uns vielleicht vernünftig darüber unterhalten.« Mit diesen Worten unterbrach Rovol die Verbindung.
Dorothy pfiff durch die Zähne. »Du hast recht«, sagte Seaton zerknirscht. »Und der alte Bursche macht keine Witze.«
»Weil er keinen Humor besitzt. Da hat er dir ja wirklich eins auf die Finger gegeben. Aber warum ist es eine so große Sache, ein paar Generatoren zu synchronisieren?«
»Keine Ahnung. Aber ich finde es schon raus.« Seaton setzte sich an die Kontrollen des Großgehirns und arbeitete vier Stunden lang. Niedergeschlagen kehrte er schließlich zurück. »Stimmt genau«, meldete er. »Ich wußte zwar, daß die Sache schwierig werden konnte, aber ich hatte keine Vorstellung von der Wirklichkeit. Es geht hier um Zeiteinheiten von Drei-mal-zehn-hoch-minus-achtundzwanzigstel-Sekunden – diese Zeit braucht das Licht, um das Milliardstel eines Milliardstel-Zentimeters zurückzulegen.«
»Ach, das soll ich jetzt wohl nachrechnen, oder was?«
»O nein. Auch mir sagen diese Zahlen nichts.«
Seaton kümmerte sich zwar nicht jeden Tag um das Problem, doch er verwendete immerhin gut hundert Stunden darauf, genug Zeit, um zu erkennen, wie groß die Schwierigkeit war.
Die Skylark von Valeron erreichte schließlich das Grüne System, näherte sich Norlamin und bog in eine Kreisbahn um diesen Planeten ein. Die Reisenden betraten ein Beiboot, das von einem Landestrahl zu Rovols Privatdock gelenkt wurde.
Die Besucher stiegen aus und gingen einige Metallstufen hinab, an deren Ende der alte weißhaarige Gelehrte auf sie wartete. Er begrüßte sie freundlich und führte sie durch den ›Garten‹ auf den Palast aus Metall und Quarz zu, den er sein Heim nannte.
»O Dick, ist das nicht herrlich?« Dorothy drückte seinen Arm. »Hier ist es fast so wie bei Orlon und doch wieder ganz anders ...«
Die samtartige, federnde Rasenfläche war etwa so groß wie bei Orlon. Die Metallskulpturen sahen ähnlich aus, ebenso die herrlichen Blumenbeete und Hecken. Die Schmuckwand jedoch, die aus unzähligen Millionen sich unabhängig voneinander bewegender, blitzender, selbstleuchtender Edelsteine in allen Farben des Regenbogens bestand, führte gut dreihundert Meter weit neben dem Weg her. Offenbar hatten die Frauen Rovols viele Jahrtausende lang daran gearbeitet. Diese Wand zeigte nicht nur herrliche Muster und Farben, sondern auch eine Darstellung der ganzen Geschichte der Rovol-Familie.
Rovol wollte seinen Gästen zuerst Erfrischungen anbieten und nicht sofort mit der Arbeit beginnen, doch damit war Seaton nicht einverstanden. »Schämen Sie sich, Rovol! Die Arbeitsperiode fängt gerade an – und Sie wissen sicher noch, wie Sie mich ermahnt haben, daß es auf Norlamin klare und unveränderliche Zeiten für die Arbeit, für das Spiel und so weiter gibt.«
»Das ist natürlich richtig, junger Mann«, sagte Rovol gelassen. »Meine Gefährtin wird die Damen begrüßen und ihnen die Zimmer zeigen. Wir suchen sofort das Versuchsgelände auf.« Und er rief ein Flugboot herbei, indem er ein Gerät an seinem Gürtel bediente.
»Wie vorgeschlagen, habe ich mich mit der anstehenden Frage beschäftigt«, sagte Seaton. »Ist das Problem überhaupt zu lösen? Je mehr ich daran gearbeitet habe, desto unsicherer wurde
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