Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SLAM (German Edition)

SLAM (German Edition)

Titel: SLAM (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Akif Pirincci
Vom Netzwerk:
Weg, der ihn aus diesem unterirdischen Albtraum führte. A ber sein Verstand bremste ihn .
    Der Tunnel, den er seit Stunde n durchquert hatte, war ihm ziemlich hoch erschienen. D i e Decke hatte er im Dämmer kaum erkennen können und das Geräusch seiner knirschenden Schritte hatte sich nach oben im Nichts verloren. Das, was sich nun vor ihm auftat, ließ diesen Tunnel wie eine lächerliche Miniatur von etwas Monumentalem erscheinen. Seine Augen benötigten einen Moment, um sich an die gleißende Helligkeit zu gewöhnen . In der Geburtshöhle hatte eine gigantische Deckenlampe für mehr als ausreichende Beleuchtung gesorgt, hier unten aber reihten sich D u t zende von ihnen aneina nder und tauchten alles in ein schillerndes Lichtermeer, vor dem nichts und niemand Zuflucht finden konnte.
    Vor ihm erstreckte sich eine L andschaft wie aus einem Traum . Auf der Fläche einer kleinen Stadt türmten sich übe rall Hügel von Unrat wie Vulkane, die ständig neue Lava in die sich ständig verändernde Umge bung spuckten. In dieser Zwischenwelt war der Bo den nicht mehr behauen und eben wie auf der Oberfläche . Die schneidende Helligkeit ließ das Terrain zu einem flimmernden Schlachtfeld werden, auf dem sich die Reste eines Krieges türmten. Karim wusste, dass es in früheren Zeiten kriegerische Aus einandersetzungen gegeben hatte. Ja, genau so musste es damals ausgesehen haben, wenn die Körper der Toten und Verletzten weggeschafft worden waren , und der einzige Verletzte, der unbehandelt zurückblieb, das Land gewesen war, aus dessen Wunden es unablässig weiterblutete.
    Verschüchtert stand er am Ausgang des Tunnels und brachte es nicht über sich, auch nur einen Schritt weiterzugehen. Zu absonderlich, zu abst rus erschien ihm das, was er gewahrte. Titanische Säulen flankierten die Begrenzungen dieser Szenerie. Nische an Nische und Vitrine an Vitrine reihten sich an den skyline hohen Wänden des Riesengewölbes entlang. Vor ihnen hoben und senkten sich kleine leuchtende Plattformen mit pinzettenartigen Greifern. Sie huschten einem geheimen Fahrplan folgend zu den großen Regalwä nd en, hielten kurz an, um dort mit ihren dünnen Klauen etwas zu verstauen, und zogen dann weiter ihre Kreise .
    Im grellen Schein de r Lampen bewegten sich mammuthafte Wesen mit träger Anmut , ja fast schwebend über den Boden. Drei lange Beine, abwärts gewachsenen Tentakel n gleich, hielten ihre violett leu chtenden Körper in schwindelerregender Höhe und manövrierten sie grazil über das am Boden A ngesammelte . Über ihre organisch anmutende Ob erfläche waberten Dampfschwaden .
    Eines der Wesen in seiner Nähe senkte lange, schlangenartige Auswüchse zu m Boden, hob einen Gegenstand von dort auf und führte ihn hinauf zu seinem Körper, wo es in einem Strahl violetten Lichts für kurze Zeit gefangen schien. An schließend setzte es sich in Bewegung . Karim folgte ihm mit seinen Blicken und konnte beo bachten, wie der Gegenstand schnell den Besitzer wechselte. Mit den Fundstücken beladen , schossen die kleinen Plattformen mit atemberaubender Geschwindigkeit in die Höhe, navigierten zentimeternah an der Wand entlang und hielten dann auf ein unhörbares Kommando hin vor einer der Nischen. Dort wurde das Stück deponiert , und die wilde Fahrt ging wieder zu rück zur Basis , wo bereits ein neuer Gegenstand darau f wartete, in einer Nische verstaut zu werden.
    Zwischen den Beinen der großen Wesen sah Karim eine Art meta llene Pferde auf spindeldürren Beinen warten. Ihre glänzende Haut reflektierte das allgegenwärtige Licht un d ließ sie funkeln wie diamantenbesetzt . Nicht alle Gegenständ e, die von den violetten Riesen aus einem der vielen Stapel aufg ehoben wurden, wanderten auf die Plattforme n. H ier und da wurde etwas in tütenförmige Körbe geworfen, die zu beiden Seiten auf den Pferderücken befestigt waren. Von links trabte eines dieser wunderlichen Geschöpfe in Karims Sichtfeld. E r sprang mit einem unterdrückten Schreckenslaut in den schützenden Tunnel zurück, aber das Pfer d ignorierte ihn und trabte klackernd und mit einem hochfrequenten Sirren an ihm v orbei, auf einen der Mammuts chreiter zu. Dort tänzelte es kurz zwischen dessen langen Beinen , ehe es mitten in seiner Bewegung einfror, als hätte es jemand ausgeschaltet.
    Karims Fuß trat auf etwas Weiches, erschrocken hüpfte er einen Schritt zurück und blickte zu Boden. Sie war nicht viel größer als seine Handfläche, aus bunten Stofffetzen gefertigt ,

Weitere Kostenlose Bücher