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SLAM (German Edition)

SLAM (German Edition)

Titel: SLAM (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Akif Pirincci
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Widerschein des Lichts auf blank polierter Stahlh aut. Das Klacken von metallenen Klauen hallte aus dem Schacht vor ihm. E r sah rot glühende Augen und eine Schnauze erschien in der Öffnung am Ende des Tunnels.
    Ein Stoß in seine n Rücken brachte ihn dazu, den Blick von diesem Grauen abzuwend en und sich umzudrehen. Die Tür , die eben noch fest verschlossen seiner Verzweiflung getrotzt hatte, öffnete sich einen Spalt. Hastig schob er die Hand hindurch und zwängte seinen Körper hinterher. Lautlos fiel sie danach zu , und ein Klicken in ihrem Inneren rettete Karim vor den tödlichen Z ähnen, die jetzt auf de r anderen Seite gegen das Eisen schlugen.
    Vor ihm stand BEY.

15
     
    K arim sank auf die Knie, fiel nach vorne und ke uchte. S ein Herz raste, und von seiner Umgebung nahm er kaum etwas wahr. Nur ein es war in diesem Moment wichtig: Er war entkommen!
    Das Bild von kalten Metallklauen, die sich in seinen Rücken bohrten, wich langsam von ihm, sein Atem beru higte sich, und sein Körper übernahm wieder die Kontrolle. D as rote Flirren vor seinen Augen lie ß nach, Sauerstoff füllte seine Lungen, das eiskalte Brennen des nahen Todes schmolz zusammen .
    » War ein harter Tag bis hierher, was? «, hörte er BEYs Stimme über sich sagen und hob den Kopf.
    Sein Mentor ragte vor ihm auf , so wie er ihn kannte, gehüllt in seine Galabyia , und lächelte gütig auf ihn herab. Karim traute seinen Augen kaum. BEY schien nicht nur unversehrt , Karim glaubte sogar zu erkennen, dass er strahlte, heller als je zuvor, gerade so , als habe jemand ein Licht in seinem Inneren angezündet. Er umschlang die Beine seines Freun des und drückte sein Gesicht an den wallenden Stoff seines Umhangs.
    »Du lebst! O Allah, ich bin so glücklich. BEY, hier geschehen furchtbare Dinge   … «
    » Schscht !«, beruhigte der ihn und half ihm , sich aufzurichten. Karim legte seine Hände auf BEYs Schultern, sah ihn durchdringend an, suchte nach Spuren der Kämpf e , aber er fand nur das gütige Gesicht eines alten Mannes. H inter der Stahltür wurden die Geräusche der auf prallenden Metallkörper nun schwächer. Die Bestien schienen allmählich aufzugeben.
    BEY hob die Hand und tat etwas, was er noch nie zuvor getan hatte. Er berührte Karims Gesicht und streichelte tröstend über seine Wange. Die Haut seiner Finger fühlte sich an wie Pergament, spröde, aber doch weich und lebendig , un d der Druck an Karims Wange ließ eine Welle von Wärme und Zuneigung in ihm aufsteigen. Ruhe strahlte aus dieser Hand, übertrug sich auf Karim, strich die Wogen seiner Aufregung glatt, hüllte ihn ein mit Zuversicht und richtete sein Innerstes auf.
    » BEY, was soll das alles? Ich verstehe gar nichts mehr. Was hast du mir anget an? Warum bin ich hier?   …«
    B EY ließ von Karim ab. »Es gibt da einiges, das ich dir erklären muss , mein lieber Junge«, sagte er.
    Karim wollte etwas erwidern, doch mit einem Mal stellte er fest , dass sich die Umgebung verändert hatte. Dies hier war nicht mehr das Röhrensystem, durch das sie ihn gejagt hatten, keine pulsierenden Tunnel, in die zu kriechen er sich nach wie vor fürchtete und die er nur durchquert hatte, weil die Alternative, stehen zu bleiben und sich den Bestien zu stellen, noch grauenerre gender gewesen war.
    Der Raum, in dem sie sich jetzt befanden, kam ihm sehr vertraut vor. Es war »Das Herz des Wissens«, der stille Ort im gedämpften Licht, wo das Chaos seinen Anfang genommen hatte. Hier , war er sich sicher, hier gab es Antworten, hatte es immer Antworten gegeben, wenn man in der Lage war, die richtigen Fragen zu stellen. Und doch, er durfte eigentli ch nicht hier sein, diese vielwinkelig en, blass grünen und oben zu einer eckige n Kuppel zulaufenden Wände waren eine Täuschung wie so v ieles, was man ihm in den letzten Tagen präsentiert hatte. Er blickte verunsichert zu seinem Freund, fürchtete, dieser könnte sich vom einen zum anderen Moment auflösen, verschwinden und Karim wieder in die rot pulsierenden Tunnels zu den Bestien katapultieren.
    BEY ließ ihm einen Moment Zeit, fasste ihn dann am Arm und zog ihn mit sich. » Ich sollte dir vielleicht zunächst einmal erklären, wer ich bin«, sagte er. »E s ist an der Zeit, dass du ein paar Dinge verstehen lernst, denn nur so wirst du das große Ganze begreif en . « Und dann, mehr zu sich selbst, als zu Karim murmelte er: » Ja, so sollte ich beginnen .«
    BEY atmete tief ein, hielt inne und reckte sich ein wenig. Er schien zu

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