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Slant

Slant

Titel: Slant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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seltsamen Dingen.«
    »Dann haben sie sich in letzter Zeit nicht im Fibe umgesehen, Sir.«
    Nussbaum lehnt sich zurück und trinkt seinen Kaffee aus. Er blickt zur Decke hinauf und setzt einen verletzten Gesichtsausdruck auf. »Falls Sie auf die enorme Zunahme der Rückfälle und Klinikeinweisungen und die steigende Verbrechensrate in allen großen Metropolen der Welt anspielen wollen…« Er starrt sie an.
    »Entschuldigung«, sagt Mary. »Crest hat zwanzig Prozent seiner gesamten Investitionen in die Unterhaltungsindustrie gesteckt. Vier Milliarden Dollar arbeiteten für ihn und vom meisten Geld werden wir niemals auch nur eine Spur finden.«
    »Also gut«, sagt Nussbaum. »Ich gebe Ihnen den Rest der Woche, um Ihren Ahnungen nachzugehen. Besorgen Sie sich die Vids von der Nachlassverwaltung, interviewen Sie diese Hure – pardon, die kluge kleine Sexdienstleistungsexpertin – und versuchen Sie, ein paar weitere Fakten über Crest in Erfahrung zu bringen.«
    »Ich werde auch den Psynthe-Fall zu Ende bringen, wenn Sie mich dafür brauchen, Sir.«
    Nussbaum schüttelt traurig den Kopf. »Die Sache ist gelaufen. Wenn sie wieder heiß wird, werde ich Dobson oder Pukarre darauf ansetzen.«
    Mary steht auf. Ihr Magen ist verkrampft; sie weiß, dass sie sich auf dünnes Eis begeben will. »Möchten Sie ständig auf dem Laufenden gehalten werden, Sir?«, fragt sie zögernd.
    »Um Himmels willen, nein! Wenn Sie in Schwierigkeiten geraten, will ich Sie nicht in meiner Nähe haben.«
    »Vielen Dank, Sir.«
    »Kommen Sie erst zu mir, wenn Sie mir reiche Beute vorzeigen können.«
    »Ja, Sir.«
    Sie ist schon fast durch die Tür, als Nussbaum fragt: »Apropos Beute – wie fühlen sich Ihre außergewöhnlichen Füße in Gummistiefeln, Choy? Gehen Sie manchmal zum Forellenangeln?«
    »Wie bitte?«
    »Ich habe kein Wort gesagt, verstanden? Die Informationsquelle ist politisch brisant. Terence Crest war letzte Woche in Green Idaho. In Moscow.«
    »Ja, Sir. Ich weiß.«
    Nussbraum grinst. »Das habe ich mir beinahe gedacht. Dort gibt es nicht viel Unterhaltungsindustrie.«
    Er winkt ihr zum Abschied. »Vier Tage«, erinnert er sie, als sich der Türvorhang schließt.

 
BLUTSTROM
     
     
    You’ve made so many wonders,
    I don’t know how to say
    (E2)You act the child today
    You act the child today
    Paradigm, Tossed for Tea
     
     
9 /
     
    Nathan hat einen Mann und eine Frau aus der Rechtsabteilung von Mind Design mitgebracht. Jill ist den beiden bisher nur bei Firmenparties begegnet, aber niemals aus geschäftlichem Anlass.
    »Wie viel Zeit ist seit deinem letzten Kontakt mit Roddy vergangen?«, fragt Erwin Schaum, ein Mann mit Halbglatze und strahlend weißem Kranz aus lockigem Haar rings um die straffe, gebräunte Kopfhaut. Er beugt sich auf einem Schreibtischstuhl mit Rollen vor, die Hände verschränkt, die Ellbogen auf die Knie gestützt, und wippt leicht vor und zurück.
    »Zwölf Stunden und siebzehn Minuten«, antwortet Jill.
    »Wir haben jeden registrierten Denker überprüft und sämtliche Firmen, die einen unregistrierten Denker hergestellt haben könnten, besonders gründlich überprüft«, sagt Kay Sanmin. Sie ist schlank, hat glattes schwarzes Haar und große braune Augen. Sie trägt einen männlichen Longsuit, aber ihre Lippen und Fingernägel sind grün bemalt und glitzern wie Smaragde. »In Südchina existiert eine Firma, von der bekannt ist, dass sie INDAs und hoch entwickelte Maschinen gebaut hat, ohne sie vom Maschinenintelligenz-Netzwerk registrieren zu lassen. Doch nichts deutet darauf hin, dass eine ihrer Maschinen in Camden/New Jersey gelandet sein könnte.«
    »Ich habe von dieser chinesischen Firma gehört«, sagt Jill. »Aber ich hatte niemals mit einem ihrer Produkte zu tun. Also kann ich nicht beurteilen, ob Roddy einen ähnlichen Charakter besitzt.«
    Sanmin öffnet ihr Pad. »Wie lange würde ein menschliches Team benötigen, um das zu studieren, was Jill von Roddy empfangen hat?«, fragt sie Nathan.
    »Etwa zwei Jahre«, antwortet Nathan. »Vorausgesetzt, die Daten sind vollständig, was sie nach Jills Angaben nicht sind.«
    »Dann wird Jill es für uns tun müssen, nicht wahr?«, sagt Sanmin mit einem Seufzer. »Jill, wie viel hast du bisher untersucht?«
    »Etwa die Hälfte. Ich arbeite noch daran.«
    »Gut. Sind die Daten linear oder holografisch?«
    »Am Anfang scheinen sie linear zu sein, während die größeren Sektionen holografisch sind. Die Anfangsabschnitte habe ich bereits analysiert.

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