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Slant

Slant

Titel: Slant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Giffey.
    »Nein, aber Sie haben das MN. Sie bestimmen das Machtgleichgewicht.«
    In den nächsten vier oder fünf langen Sekunden beobachten sie sich aufmerksam.
    »Kommen Sie nicht auf die Idee, meinen Beitrag zu unterschätzen, Jack«, sagt Hale.
    Giffey schüttelt den Kopf.
    »Und glauben Sie nicht, dass ich unsere Beteiligung an dieser Aktion um jeden Preis verteidigen werde. Ich kann nicht länger in diesem Geschäft arbeiten. Irgendwann muss jedes Pferd zurück in den Stall. Ich schätze, Ihnen geht es genauso.«
    Giffey sagt nichts.
    »Nun, ich bin jedenfalls froh, dass wir diese Punkte geklärt haben«, sagt Hale mürrisch und steht auf. »Dass wir eine solide Basis geschaffen und uns aufeinander abgestimmt haben.«
    Giffey lacht leise. »Wir werden jede Menge Spaß haben, Mr. Hale«, sagt er. »Ein hübscher Schlussstein für unsere illustren Karrieren.«
    Hale hebt den Arm und richtet den ausgestreckten Zeigefinger auf Giffey. »Noch eine Warnung, Jack. Mir liegt sehr viel an Hally, viel mehr als an mir selbst. Wenn ich das Gefühl habe, dass wir für etwas missbraucht werden, dass wir hinters Licht geführt oder in unnötige Gefahr gebracht werden… wenn sie ohne guten Grund verletzt werden sollte…«
    Giffey nickt ernst. Zumindest in diesem Punkt ist er mit ihm ganz einer Meinung.
    »Mein Grundsatz ist, Frauen ordentlich zu behandeln und sie in keine größere Gefahr zu bringen, als ich für mich selbst in Kauf nehmen würde«, sagt Hale. »Und für mich gibt es keine anderen Frauen. Nur Hally.«
    Hale bekräftigt seine Worte mit einem Nicken und geht. Als sich die Tür geschlossen hat, lehnt sich Giffey in nachdenklichem Schweigen gegen den Aktenschrank.
    Kurz darauf kommt Jenner ins Büro zurück, eine fast leere Bierflasche in der Hand. Er setzt sich in den Stuhl, den Hale geräumt hat, und betrachtet Giffey, als würde er auf Befehle warten.
    »Starren Sie mich nicht an, als wäre ich Ihr verdammter General oder Ihr Vater«, fährt Giffey ihn an. »Das bin ich nicht.« Er zeigt mit dem Finger auf die Tür. »Hale ist der Boss. Nicht ich.«
    »Ja, Sir«, erwidert Jenner respektvoll. »Werden wir morgen reibungslos als Team zusammenarbeiten, Sir?«
    »Ich hoffe es, Mr. Jenner.«
    »Ich hoffe es ebenfalls, Sir«, sagt Jenner und trinkt den Rest aus seiner Bierflasche.

 
13 /
     
    »Ich dachte, du hättest gesagt, dies sei kein Fryball«, murmelt Alice Twist zu. Fryballs sind Parties der Vid- und Yox-Branche, die normalerweise sehr ausgelassen und schrill verlaufen. Twist verzieht das Gesicht.
    »Es war die Einzige, die ich gefunden habe«, sagt sie. Twist zappelt vor halb unterdrückter Energie und Frust, bis sie fleht: »Du kannst uns reinbringen! Hier sind ein paar top-schinke Leute. Wir sollten mit ihnen reden, weißt du, Kontakte knüpfen, im Fluss bleiben.«
    »Wer zum Beispiel?«, fragt sie.
    »Warum passen Männer und Frauen einfach nicht zusammen?«, tönt eine weibliche Stimme über die Auffahrt zum großen Haus. Es ist in der Tat ein gewaltig großes Haus, hoch oben auf dem Capitol Hill, im Schatten des alten Funkturms für den Corridor und Sund. Die Stimme der Frau hallt über die ganze Straße.
    Twist tippt sich an die Nasenspitze und schüttelt grinsend den Kopf. Alice wartet auf den Einsatz des Dialogpartners, auf irgendeine Antwort oder Entgegnung.
    »Gütiger Himmel, beide kommen von unterschiedlichen Planeten«, hört sie dann die Stimme eines Mannes.
    »Ich habe mich auch schon gefragt, ob das wahr ist«, bemerkt Twist.
    Alice spürt wieder ein leichtes Brennen, als hätte jemand ihr ein soeben erloschenes Streichholz irgendwo ins Zentrum des Gehirns gedrückt. Sie haben die Auffahrt hinter sich gebracht, den Wald aus verrenkten Engeln und Elfen auf schlanken schwarzen Säulen, und treten nun durch den leuchtend grünen Bogen, wo sie von einem Arbeiter mit Zylinder und weißen Handschuhen überprüft werden.
    »Nicht eingeladen«, sagt Twist im letzten Moment zu Alice und zupft sich neckisch unter dem Mantel ihr knappes Kleidchen zurecht. Sie lächelt entzückend. »Du versuchst es zuerst. Du bist berühmter als ich.«
    Alice knirscht mit den Zähnen und funkelt Twist an.
    Der Arbeiter schickt Alices Namen und Handscan durch einen Statusfilter. »Sie stehen nicht auf meiner Liste«, sagt er in arrogantem, näselndem Tonfall. »Es scheint sich nicht um einen echten Spin-Namen zu handeln. Sind Sie gegenwärtig für ein Top-Projekt engagiert?«
    »Ich habe gerade ein Yox für Francis

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