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Slant

Slant

Titel: Slant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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aber wir können die Sperren mühelos sprengen. Nichts und niemand hat uns aufzuhalten versucht. Alles leer, hier gibt es keine weiteren Frettchen. Aber da ist noch etwas… nur ein Vorschlag. Wir haben Zugangspunkte gefunden, an denen sich die innere Panzerung unter Spannung setzen lässt. Kabel hinter den Wänden, die sich zurückverfolgen lassen, und blanke Oberflächen aus Kohlenstoff-Nanoröhren.«
    Pickwenn zeigt Giffey eine Skizze auf seinem Pad. Es scheint ihm schwer zu fallen, das Pad ruhig zu halten. »Falls das Gebäude die Panzerung und das Gerüst als Datenspeicher oder als erweiterten Prozessor benutzt«, sagt Pickwenn, »und falls es beschließt, uns Ärger zu machen, haben Mr. Pent und ich alles vorbereitet, um einen Stromstoß in die Wände zu jagen.«
    Giffey lächelt anerkennend. »Eine hervorragende Idee.«
    Er blickt zunächst Burdick, dann Pickwenn an. Der magere Architekturexperte versteht ihn ohne Worte und bringt Burdick in den Warteraum zurück, in Prestons Obhut. Er ist fünf Minuten später wieder da.
    Der Hammer erzittert mehrere Sekunden lang. Giffey blickt Jenner fragend an, der nur die Achseln zuckt und vermutet: »Das gehört zur Integration, würde ich sagen.« Das Zittern hört auf, und der Hammer gibt wieder Ruhe.
    Marcus und Jonathan halten sich von den neuen Warbeitern fern. Pent und Pickwenn bleiben in ihrer Nähe und unterhalten sich leise. Pickwenns Hände und ein Arm zucken leicht, und er hebt den Kopf, als hätte er jemanden sprechen gehört, aber es hat niemand gesprochen.
    Giffey aktiviert den Hammer. »Dein Name ist Charlie«, sagt er. Der Hammer gibt kein erkennbares Zeichen von sich, dass er ihn verstanden hat. Doch nachdem Giffey dem Warbeiter ausführliche Anweisungen gegeben hat, bewegt er den sensorenbestückten Kopf und sagt: »Ich bin Charlie. Ich bin integriert und bereit, meine Pflichten zu erfüllen.«
    Giffey nickt. Er befiehlt dem Hammer, Sam zu unterstützen, den ersten Flexer/Controller.
    »Ermögliche Sam den Zugang zu diesem Liftschacht.«
    »Wo, zum Teufel, kommen Sie alle überhaupt her?«, will Marcus von Giffey wissen, der jedoch nicht auf diese Frage reagiert.
    Der Hammer marschiert auf massiven gelenkigen Beinen los, bringt sich in Stellung und bohrt mit den hinteren Stabilisatoren zwei Löcher in den Boden, um sich darin zu verankern. Dann sprüht er eine Reihe von puderweißen Punkten auf die Wand des Lifts. Jonathan entdeckt die Behälter, in denen sich die militärische Fertigungspaste für den Sprengstoff befindet, unter der Panzerung auf dem Rücken des Hammers. Der Sprühstrahl kam aus diesem Behälter.
    »Weichen Sie zurück oder verlassen Sie diesen Raum«, empfiehlt Charlie, der Hammer, in sachlichem Tonfall. »Sie sollten mindestens zehn Meter vom Explosionsherd entfernt sein, um Verletzungen zu vermeiden.«
    Im Raum ist mehr als ausreichend Platz für diesen Sicherheitsabstand. Giffey geht sieben Schritte zurück und fügt hinzu: »Halten Sie sich die Ohren zu und schließen Sie Mund und Augen.«
    Marcus hat die Vorgänge mit offenem Mund verfolgt. Jonathan stößt ihn an, worauf beide die Augen schließen und die Hände auf die Ohren pressen.
    Trotzdem ist der Knall so laut, dass Jonathan die Trommelfelle schmerzen. Das Loch in der Wand des Liftschachts durchmisst dreißig Zentimeter und hat präzise ausgeschmolzene Ränder. Nur wenig Rauch ist entstanden, aber in der Luft schwebt feiner Staub aus Beton und Flexfuller, der langsam herabregnet. Es riecht nach verbranntem Gummi. Charlie steht unbeschädigt und unerschüttert inmitten der Staubwolke.
    »Charlie: aus dem Weg! Sam: an die Arbeit!«
    Der Hammer zieht seine Stabilisatoren aus dem Boden, inspiziert die Löcher und tritt beiseite. Sam krabbelt mit klickenden Schritten herbei, erhebt sich und steigt in das Loch. Während der erste Flexer/Controller verschwindet, nimmt Giffey Kontakt mit dem zweiten auf und nennt ihn Baker.
    »Wann haben wir mit Verteidigungsmaßnahmen zu rechnen?«, möchte Hale von Giffey wissen.
    »Jeden Augenblick, vermute ich. Bleiben Sie in der Nähe eines unserer Touristen.«
    Hale geht zu Marcus und Jonathan. »Sie begleiten uns ins obere Stockwerk.«
    »Selbstverständlich«, erwidert Marcus säuerlich.
    »Sie sind der Anführer Ihrer Gruppe«, sagt Hale zu Marcus. »Ich weiß genug über Soziologie und Management, um Ihren Typ zu erkennen. Sie beide scheinen gut befreundet zu sein.« Hale konzentriert sich auf Jonathan. »Er weiß eine Menge über dieses

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