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Slant

Slant

Titel: Slant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Freundin seines Neffen nicht allzu viel bezahlen muss.
    Giffey gelangt zu einem Entschluss. Yvonne hat etwas Besseres verdient, als sie hat, zumindest für eine Weile. Er hat den starken Verdacht, dass sie noch nie mit einem Mann im Bett war, dessen Kenntnisse die des üblichen Rohrverlegers übersteigen.
    »Das ist verdammt traurig«, sagt er.
    »Was?« Sie scheint bereit, auf Abwehrhaltung zu gehen.
    »Sie sind nicht dumm, und Sie könnten Al dabei helfen, diesen Laden richtig in Schwung zu bringen, wenn er nur auf Sie hören würde…« Giffey weiß, dass all seine Worte wahr sind und dass noch nie oder äußerst selten irgendwer etwas Ähnliches zu ihr gesagt hat. »Außerdem sind Sie wirklich schön.«
    Yvonne reagiert, wie sie einfach auf das Stichwort schön reagieren muss. Sie wird misstrauisch. Sie steht langsam auf. Das Rot auf ihren Wangen ist schwach, aber echt.
    »Entschuldigung«, sagt Giffey. »Ich bin manchmal viel zu geradeheraus. Verdammt. Ich sage einfach, was ich denke. Wenn Sie wieder an die Arbeit müssen…«
    Yvonne blickt sich um. Das Bullpen glänzt immer noch durch gähnende Leere. Sie setzt sich wieder und starrt ihn streng an. »Sie wollen mir einen Rettungsring hinwerfen, stimmt’s?«
    Giffey lacht. Sein Lachen ist selbstbewusst und wohltuend. Yvonne errötet erneut über ihre unbeabsichtigte Doppelsinnigkeit.
    »Habe ich es gut getroffen oder was?«, fragt er.
    »Sie Mistkerl!«, sagt sie, jedoch nicht unfreundlich.
    »Ich bin nicht mehr der Jüngste, und niemand würde mich als attraktiv bezeichnen, aber ich genieße nichtsdestoweniger die Aufmerksamkeit einer schönen Frau«, sagt Giffey. »Ich bin ein ehrenwerter Mann, auf meine Art. Und um die Wahrheit zu sagen: Ich bin einsam. Ich wäre stolz, wenn ich Sie heute Abend gegen sechs oder sieben zum Essen in ein gutes Restaurant einladen könnte, um ihnen weiter zuzuhören.«
    Yvonne überdenkt seinen Vorschlag, halb entrüstet, halb amüsiert, und wendet sich dann ab, um ihre Berechnungen anzustellen, um das Surren und Klicken ihres Zentrums für sexuelle Beurteilungen vor ihm zu verbergen.
    Dann kommt der gesenkte, auf den Tisch gerichtete Blick. All ihre derzeitigen Werte summieren sich zu einer dicken, öden Null. Jacks Wert liegt ein klein wenig darüber. Giffey hat all das schon viele Male mitgemacht. Er hat niemals auf den ersten Blick Herzklopfen verursacht, aber bisher konnte er fast jede Frau beeindrucken, wenn sie ihn nur ein wenig besser kennen lernte.
    »Einverstanden«, sagt Yvonne. »Aber jetzt sollten Sie endlich das gute Sandwich essen, Jack.«
    »Das werde ich tun«, sagt Jack.
    »Um sieben. Wir treffen uns an der Ecke Constitution und Divinity. Vorher muss ich noch mein Kleid bügeln.«
    »Um sieben.« Er nimmt den ersten Bissen vom Sandwich und Yvonne entfernt sich, ohne sich noch einmal umzublicken.
    Er schätzt, die Chancen stehen fifty-fifty, dass sie tatsächlich kommen wird. Um sieben Uhr abends wird es sehr kalt in Moscow sein.

Erinnern Sie sich noch?
     
    Fibes und Satlinks, all die Ströme des Datenflusses, wurden früher als Neue Medien und Internet bezeichnet. Langsam und primitiv, aber das Prinzip war von Anfang an klar. Sie können sich jederzeit die Nebenflüsse bis zu den Internet-Archiven hinaufschlängeln und sich Holo-Schnappschüsse aus den Deprimierenden Dekaden ansehen… In der Zeit erstarrt, das Gemurmel und Gebrabbel von Abermillionen Menschen, die mittlerweile fast alle tot sind, all ihre kleinen Meinungen, so viele, die uns selbst heute völlig unbekannt sind. Weil sie lieber im Verborgenen agierten, um anonym zu bleiben, um ihre kleinen Kreuzzüge und Recherchen aus sicheren Bunkern zu starten.
     
    Heute ist es kaum anders, aber wie mit allem anderen ist die Anonymität von mehrfach gesicherten Schutzwällen umgeben, für die entsprechend höhere Gebühren fällig werden. Mit dem Internet verschwand das letzte Freibier-Angebot der rohen, rauen, hochdynamischen Ersten Datenfluss-Kultur.
    - Digiman der US-Regierung über Datenfluss-Ökonomie
56. Revision, 2052
     
     
7 / Ja/Nein
     
    Am Nachmittag ist die Luft in den Bergen recht kühl. Im Süden haben sich einige Wolken gebildet. Alice fragt ihr Pad nach der Uhrzeit. »Vierzehn Uhr einunddreißig«, murmelt das Gerät in der Tasche ihres langen schwarzen Mantels. Der Wind zerrt wirbelnd an ihr und wird über den südlichen Sund bis sieben Uhr an diesem Abend Regen oder vielleicht sogar Schnee heranwehen.
    Für diese Prognose muss sie gar

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