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SLEEP - Ich weiss, was du letzte Nacht getraeumt hast

SLEEP - Ich weiss, was du letzte Nacht getraeumt hast

Titel: SLEEP - Ich weiss, was du letzte Nacht getraeumt hast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa McMann
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schließt ihre Augenlider.
    Janie kämpft und befreit sich aus dem Traum.
    Erstarrt.
    Keuchend.
    Die Welt um sie herum wird enger. Sie bemüht sich, sich zu bewegen. Zu atmen.
    Als sie wieder dazu in der Lage ist, stolpert sie auf tauben Zehen durch den Keller, die Treppe hinauf und aus der Tür. Durch die Gärten kehrt sie zurück in ihr enges, stickiges Gefängnis.
    Dort liegt sie auf der Seite, zählt ihre Atemzüge und zwingt sich, jeden einzelnen davon zu spüren. Ein und aus. Sie starrt die Wand an.
    Und fragt sich, wie lange sie das alles noch verbergen kann.

Sonntag
6. August 2006, 10:10 Uhr
    Sie starrt die Wand an.
    Dann rafft sie sich aus dem Bett auf, um sich einem neuen Tag zu stellen.
    In der Küche trifft sie auf Dorothea, die sich ihren Vormittagsdrink macht. Es ist das erste Mal, dass Janie sie nach ihrer Unterhaltung sieht.
    »Hi«, sagt Janie.
    Ihre Mutter grunzt nur.
    Es ist, als wäre nichts geschehen.
    »Etwas Neues von Henry?«
    »Nein.«
    »Ist alles in Ordnung?«
    Janies Mutter hält inne und sieht sie mit trübem Blick an. Dann setzt sie ein falsches Lächeln auf. »Alles bestens.«
    Janie versucht es noch einmal.
    »Du weißt, dass meine Handynummer hier neben dem Kalender steht, falls du mich brauchst, ja? Und Carls steht da auch. Er würde alles für dich tun, wenn ich mal nicht da bin oder so. Das weißt du doch, oder?«
    »Ist das dieser Hippie?«
    »Ja, Mum.« Janie verdreht die Augen. Carl hat sich schon vor Monaten die Haare schneiden lassen.
    »Carl, was für ein altmodischer Name.«
    Janie ignoriert sie. Sie wünscht sich, sie hätte erst gar nichts gesagt.
    »Ich kann dir nur raten, dich nicht schwängern zu lassen. Ein Baby ruiniert dein Leben.« Damit schlurft Janies Mutter wieder in ihr Zimmer zurück.
    Janie starrt ihr nach und schüttelt den Kopf.
    »He, vielen Dank auch!« Sie nimmt ihr Handy und schaltet es ein. Sie hat eine SMS von Carl bekommen.
    Habe nicht gehört, wie du gegangen bist. Wo bist du? Ist alles in Ordnung?
    Janie seufzt und schreibt zurück. Bin nur früh aufgewacht und musste mich um ein paar Dinge kümmern.
    Er antwortet. Du hast deine Schuhe hier vergessen. Soll ich sie dir bringen?
    Janie überlegt. Ja. Danke.

11:30 Uhr
    Er steht vor der Tür. »Hast du Lust auf einen kleinen Ausflug?«
    Janie sieht ihn fragend an. »Wohin?«
    »Wirst du schon sehen.«
    Zögernd folgt Janie ihm zum Auto.
    Carl fährt aus der Stadt hinaus. Die Straße ist umgeben von Maisfeldern, die nach einer Weile von großen Waldflächen abgelöst werden. Er wird langsamer, betrachtet gelegentlich einen rostigen Briefkasten, durchsucht den Wald.
    »Was machst du eigentlich?«, erkundigt sich Janie.
    »Ich suche Nummer Zwei-Drei-Acht-Acht-Acht.«
    Janie richtet sich auf und sieht auf ihrer Seite ebenfalls aus dem Fenster. Misstrauisch fragt sie: »Und wer wohnt hier draußen am Ende der Welt?«
    Wieder blinzelt Carl und fährt langsam an Nummer 23766 vorbei. Er sieht in den Rückspiegel und einen Augenblick später rast ein Auto an ihnen vorbei.
    »Henry Feingold.«
    »Was? Woher weißt du, wo er wohnt?«
    »Ich habe im Telefonbuch nachgesehen.«
    »Wow! Du bist ganz schön clever!« Janie ist sich nicht sicher, ob sie schockiert oder aufgeregt sein soll.
    Oder sich nur schämen soll, dass sie nicht selbst auf die Idee gekommen ist.
    Nach einer weiteren Meile biegt Carl auf einen überwucherten einspurigen Schotterweg ein. Der Weg ist holperig, und Büsche kratzen an der Seite des Wagens entlang. Carl flucht leise.
    Janie sieht durch die Windschutzscheibe. Die Sonne scheint zwischen den Zweigen hindurch, sodass die Welt ganz gestreift ist. Einige Hundert Meter vor ihnen kann sie einen verschwommenen Fleck auf einer Lichtung ausmachen.
    »Ist das ein Haus?«
    »Sieht so aus.«
    Ein paar Minuten später fährt Carl quälend langsam über die holperige Auffahrt und hält vor einer kleinen, baufälligen Hütte.
    Sie steigen aus. Auf dem geschotterten Wendeplatz steht eine alte, verrostete blaue Limousine mit Holzverkleidung. Auf der Kühlerhaube steht eine Packung Eistee.
    Janie betrachtet alles.
    Das winzige Haus ist umgeben von Unkraut und Büschen. Ein eigenwilliger Rosenzweig droht ein verrottetes Spalier zu überwuchern. Ein paar vereinzelte Feuerlilien sind weit geöffnet und saugen das Sonnenlicht auf. Vor der Tür entdeckt sie einen kleinen Stapel Pappkartons.
    Vorsichtig steigt Carl über die stacheligen Sträucher, um durch das schmutzige Fenster einen Blick ins Innere zu

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